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die China Studie

bedee

Team Ernährung
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Kennt jemand von euch das Buch die China Studie von Campbell bzw. hat das Buch sogar schon gelesen?
Ich stolpere bei meinen Recherchen immer wieder über dieses Werk, habe mich aber bislang geweigert das zu lesen. Die "Bibel der Veganer" will herausgefunden haben, dass der Verzicht auf jegliches tierisches Eiweiß am gesündesten sei und Kasein die schlimmste Eiweißart, die man überhaupt verzehren kann. Außerdem droht das Buch viel zu heftig mit Krebs, was ich für unseriös halte. Das ist mein Eindruck von außen, wie gesagt hab ichs ja nicht gelesen.

Denn: Was hat eine Studie mit nem Haufen Chinesen überhaupt mit mir zu tun? Und wenn man dabei herausfindet, dass der Verzehr von Milchprodukten Nachteile bringt: dass Asiaten die schlecht vertragen ist doch bekannt!
Außerdem: Jeder Statistiker kann mir weismachen, was immer er will. Ich glaube nicht, dass ich in der Lage bin, in irgendwelchen Studien und Metaanalysen den Haken zu finden. Die Daten, die entweder gar nicht oder nicht ausreichend erwähnt werden. Und will ich mich wirklich mit veganer Ernährung auseinandersetzen?

Andrerseits: Wenn ich mich weigere, mich mit Dingen zu beschäftigen, die nicht in mein Weltbild passen..... fehlt mir dann nicht ein gutes Stück um ein Thema vollständig zu verstehen?


Also, vielleicht hat ja jemand das Buch gelesen und kann mir verraten, ob es -abgesehen vom Thema- halbwegs vernünftig geschreiben ist.
 
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stefan580

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AW: die China Studie

Kennt jemand von euch das Buch die China Studie von Campbell bzw. hat das Buch sogar schon gelesen?



Außerdem: Jeder Statistiker kann mir weismachen, was immer er will.


ich kenne das Buch nicht, aber im Zusammenhang mit Statistik und Chinesen muss ich immer an einen Spruch von einem sehr guten Verkaufstrainer denken: "Statistisch betrachtet ist jeder 7 Mensch ein Chinese. Wieviele Chinesen kennst du?"

Hat zwar nichts direkt damit zu tun, aber da du ja auch schreibst, dass Chinesen bekanntermaßen eher Probleme mit Milch haben, passts doch irgendwie.
 

Rastadave

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Autor
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AW: die China Studie

Hey, habe das Buch auch noch nicht gelesen, geschweige denn davon gehört.

Was Studie mit den Chinesen angeht hast du schon recht, die kann man mit sicherheit nicht so gut auf "uns" übertragen. Gibt aber auch denke ich genug Studien bei denen das ebfalls der Fall ist (durch unterschiedliches alter, trainingszustand, Ernährung etc. der Probanden) die aber als "Beweis" für irgendwas rangezogen und akzeptiert werden.
Deshalb kann man eventuell schon zumindest etwas aus der Studie mitnehmen. (Ich kenn sie ja aber auch nicht... ;-) )
-->Müsste man wahrscheinlich einfach mal durchlesen um das beurteilen zu können.

Bzgl. dem dass Tierisches Eiweiß schädlich ist und Krebs verursacht und ne Vegane Ernährungsweise die gesündeste ist:
--> Peta vertritt/wirbt für diese Ernährungsweise ja auch sehr stark. (Natürlich mit dem Tierrechtlichen hintergrund!!.) Aber ich denke mir, sie könnten es sich als mittlerweile so große und annerkannte Organisation nicht leisten Falsche oder geschweige denn Schädliche Dinge für den Menschen zu Empfehlen. Das würde ihrem Ruf viel zu sehr schaden.

Deshalb denke ich, dass an dem Zeugs schon irgendwie was dran sein muss. Hab ihre kompletten Argumente nicht im Kopf, werd sie ev. noch nachschauen.

Je nachdem wie viel das Buch kostet könnte man es ja kaufen und dann halt einfach Objektiv lesen und am Schluss das rausziehen was wichtig/Richtig etc. erscheint.


edit:
Um Missverständnisse zu vermeiden: Es ist nicht das Fett und auch nicht das Cholesterin, das
Krebs auslöst; es sind die tierischen Proteine. Fett und Cholesterin führen zum Herzinfarkt;
tierische Proteine lösen Krebs aus. Dr. T. Colin Campbell erklärt, „dass in Studien mit Menschen
auch dann eine krebserregende Wirkung fest
gestellt wird, wenn der Verzehr von Fleisch,
Milchprodukten und Eiern nur durchschnittlich und nicht übermäßig ist...und dass für den
Menschen kein einziger chemischer Stoff auch
nur annähernd so stark krebserregend ist wie die

tierischen Proteine.“

Kleiner Auszug aus Petas Broschüre "Veganismus Kurz und Bündig".

Ich denke das sind so ihre 3 Punkte, an dem sie ansetzten und an dem m.M.n. auch das Buch ansetzten wird. Das Zitat klingt jetzt natürlich etwas überspitzt. Sie sagen später auch dass zw. gutem und schlechtem Fett unterschieden werden muss und dass Leinöl bspw. ein wichtiger und Guter Fettlieferant darstellt....
 
Zuletzt bearbeitet:

lensegäber

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AW: die China Studie

Ich habe das Buch nicht gelesen. Es steht stark in der Kritik die Studien, die die Thesen untermauern sehr selektiv ausgewählt zu haben.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube ein großer Kritikpunkt war auch, dasss viele Studien, die verwendet wurden um zu zeigen, dass Milchprodukte schlecht sind keine Milchprodukte untersucht haben, sondern konzentriertes Casein in Laborversuchen an Mäusen. Es gibt (glaube ich) auch keine Studien zu Fleischkonsum, sondern nur zu industriell verarbeitetem Fleisch/Wurst.
Außerdem hat der Autor scheinbar aus Korrelationen kausale Zusammenhänge gemacht. Insgesamt also recht unwissenschaftlich gearbeitet.

Wenn man das Buch liest sollte man es sehr sehr kritisch lesen (eigentlich wie jedes Buch). Gib einfach mal "china study" bei Google ein, es gibt unglaublich viele Reviews und Kritik dazu.

Ich hoffe es gibt hier ein paar Leute, die das Buch gelesen haben und mehr dazu sagen können.
 

bedee

Team Ernährung
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25. Januar 2008
Beiträge
5.661
AW: die China Studie

Ob PETA immer so ganz bei der Wahrheit bleibt wage ich zu bezweifeln. Deren Engagement hat für meinen Geschmack einen fast schon religiösen Touch und ist mir überhaupt zu radikal. So ganz die Klopfer können die natürlich nicht bringen, so was wie: Alkohol ist bööse denn "Alkohol enthält einen sehr hohen Anteil an Fett und Kalorien" oder "das wichtigste Protein in der Milch ist Laktose". Das ist kein Witzle, das stammt aus einem E-Book, welches ich neuerdings gelesen habe. Naja, nach dem Laktosestatement hab ich aufgehört. Was immer die Autorin jetzt noch bringt, glaub ich eh nicht. (Aber vielleicht sollte ich die restlichen 3/4 auch noch lesen, vielleicht gibts noch mehr zu lachen?).

Aber zurück zum Thema: "Fett und Cholesterin führen zum Herzinfarkt" ???
Wenn die Fett und Cholesterin in den Herzkranzgefäßen meinen, haben die damit vielleicht recht. Aber der Normalbürger geht doch von Fett und Cholesterin in der Nahrung aus? Und das ist meines Wissens nach nicht bewiesen bzw. nach Ansicht mancher Experten sogar widerlegt.

Und les ich das Buch jetzt? Die Kostenfrage hab ich mir mal durch den Kopf gehen lassen: in der neuesten deutschen Fassung kostet mich das ca. 30.-. Die Fassung davor in Englisch ist für 12-14.- zu haben und die Kindel-Version für 8-irgendwas. Also hab ich mir mal ne Leseprobe runtergeladen und schau mir mal den Schreibstil und das Inhaltsverzeichnis an. Kommt aber jetzt nicht an erster Stelle, hab mir nämlich ein Buch namens "Physiology of Sport and Exercise" gekauft und bis ich da die 600 Seiten durch hab, ist es bestimmt etwas später im Jahr.

Werde ich bei der "China-Studie" merken, wenn die mich verscheissern? Wenn die z.B. Tiere, die sich im natürlichen Umfeld von Körnerfutter ernähren, in Studien mit tierischem Eiweiß vollgestopfen und dadurch negative Ergebnisse erzielen? Und ich hoffe doch sehr, dass ich durch die Leseprobe nicht gleich zum Veganer mutiere (sonst muss ich gleich noch ein Paleo-Buch hinterherschieben [img3])
 

El_T_Rich

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AW: die China Studie

Also ich bin wirklich für einen guten Umgang mit Tieren, Nachhaltigkeit etc., aber was PETA da für Lügen verbreitet; mal ein kurzer "Rant":
Die Verteufelung von Fleisch ist ja inzwischen hauptsächlich auf rotes Fleisch bezogen, hierzu mal einige Facts:
- Siri 2010 und andere Meta's zeigen keinen Zusammenhang zwischen gesättigten Fetten und Herz-Kreislauf-Risiko (Meta-analysis of prospective cohort studies evaluating the association of saturated fat with cardiovascular disease) -> der Punkt mit Fett und Cholesterin ist also schonmal weg vom Tisch, es gibt einfach nicht genug gute Literatur die das glaube ich widerlegen kann
- Roussell zeigte, dass die Ernährung mit täglichem "Lean Beef" die Cholesterinwerte gesamt, LDL und HDL positiv veränderte! (Beef in an Optimal Lean Diet study: effects on lipids, lipoproteins, and apolipoproteins)
- Hogson und Nowson haben in Studien sogar eine Blutdruck-Reduktion (wenn auch gering) durch moderaten Fleischkonsum von magerem Rind gezeigt!
- McNeill 2012 zum Thema FLeisch und Krebs: "Not surprisingly, analyses of data from large prospective studies have found little or no association between fresh red meat consumption and colorectal cancer risk."

Und so kann man dann noch ewig weitermachen, wenn man ein wenig rumschaut. Viele der Nachrichten, wie zuletzt auch wieder der "Rotes Flesich macht Arteriosklerose"-Artikel sind völlig gehyped (da ging es eigentlich um das Mikrobiom im Darm, das L-Carnitin aus Fleisch / Eiern usw. zu TMAO macht, welches Arteriosklerose begünstigt);

Es gibt keine Mortalitätsunterschiede zwischen Vegetariern/Veganern und Fleischessern, wenn nicht die ganzen Confounder der gesünderen Lebensweise erster herausgerechnet werden. Gab es sogar zwei Studien auch dazu, die eben dies feststellten. Ich verstehe also wirklich nicht, wie Veganer es ständig medienwirksam mit solchen Aussagen schaffen auf sich aufmerksam zu machen, da es keine logische Erklärung für die Gefährlichkeit tierischer Proteine, gesättigter Fette, Cholesterin u.a. gibt.

Das unser Fleisch immer schlechter wird, ist eine andere Sache. Es ist ja bekannt, dass die Fütterung von Silage etc. sowohl bei Fischen als auch bei Rindern usw. die Fettsäurezusammensetzung negativ beeinflussen, dazu noch Antibiotika, schlechte Hygiene...... -> solches Fleisch kann durchaus "schädlich" sein.
Ich bin aber fest überzeugt, dass bei einer ausgewogenen Ernährung der Konsum von gutem, unverarbeitetem Fleisch (in Bezug auf Presswürste usw., nicht roh ;-) die Gesundheit positiv beeinflusst!

Die moralische Seite des Tiere-ausnutzen steht hier jetzt ja nicht zur Debatte (und soll es auch nicht) - da bin ich auch dafür, dass es keine Quälerei, schlechte Haltung usw. geben dürfte, die Preise viel höher sein müssten und dabei aber die Lebensbedingungen und Qualität des Produkts besser sein sollten. (und folglich halt etwas seltener Fleisch, dann aber gutes)
 
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