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Dehnen nach dem Workout kontraproduktiv?

de-fortis

Team Sportmedizin
Admin
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19. März 2005
Beiträge
13.718
AW: Dehnen nach dem Workout kontraproduktiv?

"Das Fehlverständnis einer "verkürzten" Muskulatur, die man deswegen dehnen müsse, wird nicht nur von vielen einschlägigen Büchern und Trainern, sondern erfahrungsgemäß auch in der Kollegenschaft und von Physiotherapeuten transportiert. Bei Haltungsschäden bzw. einem Ungleichgewicht der Kräfte, die auf ein Gelenk einwirken, ist die Seite mit der größeren Muskel-Ruhespannung die scheinbar "kürzere". Mit einem ausgiebigem Stretching (= das gängige statische Dehnen) des vermeintlich "verkürzten" Muskels würde man dessen Ruhespannung langfristig nur noch weiter erhöhen (Stichwort Titin-Filamente, siehe oben). " moosburger

und genau das ist passiert - ich habe regelmäßig(an trainingsfreien tagen, 3x 20-30sec) passiv/statisch den rückenstrecker gedehnt und den tonus habe ich dadurch nicht gesenkt, sondern erhöht!! übergang lws zur bws, dort bekomme ich immer wieder schmerzen, weil die muskulatur "fest" ist...

der hohe tonus der rückenstrecker zieht bei mir verstärkt in die lordose der lws!

Aus dem Kontext gerissene Zitate sind schwer als aussagekräftiges Argument zu gebrauchen. Unter dem Begriff "dehnen" versteht man nicht nur die Verwendung der statischen Kompenente.

Die Dehnintensität bestimmt, in wie weit ich den Tonus beeinflusse. Da die Titinfilamente an den Z-Scheiben verankert sind, führen starke Faserdehnungen zu ähnlichen Belastungen der Z-Scheiben wie ein intensives Workout. Intensives Dehnen führt deshalb eher zu einer Erhöhung als zu einer Abnahme des Tonus.

Deshalb ist Stretching ein zu großer und weitgefächerter Begriff, als das man ihn pauschal für ungeeignet erklärt, wenn es um die Senkung der Ruhespannung geht und ich muss ja nicht wiederholen, das dieser Vorgang zur Beweglichkeitssteigerung beiträgt.

Eine wiederholte moderate und regelmäßig (bestenfalls tägliche) Stretchroutine senkt die Ruhespannung, ebenso tun das vers. spezielle Dehnarten - wie PIR oder das CHRS - Contract-Hold-Relax-Stretching - übrigens Unterarten des statischen Dehnens.

Wenn sich dein Tonus erhöht hat, dann hat das entweder andere Gründe, oder du hast es schlichtweg zu gut gemeint und übertrieben. Uns allen ist und sollte klar sein, das es für die Steigerung der Beweglichkeit und dem ausmerzen von gewissen Dysbalancen nicht genügt, nur zu stretchen. Wenn du persönlich nichts davon hälst, weil du in Büchern und auseinandergepflückten Texten nur negative Aussagen liest, dann zwingt dich niemand zum Stretch.

Aber frag mal ganz auf der empirischen Schiene einen Shaolinmönch, der sich mehrere Stunden täglich statisch dehnt, warum seine Titinfilamente nicht deinen Theorien folgen und gegen deine Aussagen ohne Stagnation oder Tonuserhöhung mehr Beweglichkeit forcieren.
 

eastside

Member
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6. August 2012
Beiträge
159
AW: Dehnen nach dem Workout kontraproduktiv?

versteh mich bitte nicht falsch - mir geht es primär um die muskulären dysbalancen und ich lehne dehnen nicht generell ab. habe mehrere jahre kickboxen trainiert und da waren stretchroutinen gang und gebe, ist nur ziemlich lange her und die beweglichkeit von damals besitze ich leider nicht mehr!

bei der infoflut ist es schwer zu unterscheiden, was ist richtig und was falsch zu mal jeder was anderes sagt - ergo bleibt nur selbst testen...

hier der komplette artikel

http://www.dr-moosburger.at/pub/pub046.pdf
 
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