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Biolebensmittel auf den Prüfstand

de-fortis

Team Sportmedizin
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Biolebensmittel auf den Prüfstand
Quelle: http://www.fet-ev.eu

In der aktuellen „test“ Ausgabe liefern die Kontrolleure von Stiftung Warentest eine Zusammenfassung aus einer Vielzahl von Lebensmitteluntersuchungen, mit dem Ergebnis: Öko- und konventionelle Lebensmittel unterscheiden sich hinsichtlich der Qualität kaum. Doch reichen die Untersuchungskriterien von Stiftung Warentest wirklich für eine allgemeingültige Bewertung aus?

Stiftung Warentest untersuchte in den letzten fünf Jahren ein Fülle an Bio- und konventionellen Lebensmitteln hinsichtlich der Keim- und Schadstoffbelastung, dem Verarbeitungsgrad sowie der Qualität. In der aktuellen Ausgabe „test“ stehen dem Konsumenten nun nochmals die wichtigsten Ergebnisse zur Verfügung.

Bezüglich der Belastung mit Bakterien und Hefen punkten die konventionellen Produkte. Viele unerwünschte Keime befanden sich vor allem in tierischen Biowaren wie Fleisch-, Fisch- und Milcherzeugnissen. Was unappetitlich klingt, hat einfache Gründe. Biolebensmittel stehen für den Verzicht von Konservierungsstoffen, demzufolge sind Bioprodukte besonders anfällig und können rasch verderben. Veränderte Haltbarkeitsregelungen für Biowaren könnten hier Abhilfe schaffen.

Ebenso bei hochverarbeiteten Lebensmittel fällt Bio hinter den konventionellen Produkten zurück. Hier überzeugten die konventionellen Lebensmittel eindeutig durch Qualität und Geschmack. Infolge der EU-Ökoverordnung müssen 95 Prozent der Zutaten biologischen Ursprungs sein, hingegen können die Hersteller von konventionellen Produkten auf die Zutatentrickkiste zurückgreifen. Denn es ist schwierig, die Cremigkeit von Kartoffelpüree, die Schaumbildung von Capuccino oder die Rötung von Kochschinken auf natürliche Weise zu imitieren. Hier muss der Verbraucher selbst entscheiden: Konservierungsstoffe, Nitritpökelsalz, Emulgatoren oder Stabilisatoren versus geschmackliche und visuelle Einbußen.

Die Schadstoffbelastung betreffend konnten wiederum die Biolebensmittel trumpfen. Frisches Bio-Obst und -Gemüse sowie Bio-Tees stellten sich meist als pestizidfrei heraus, hingegen erfüllen nur 11 Prozent der konventionellen Lebensmittel dieses Kriterium.

Neben der Qualitätsbeurteilung von Stiftung Warentest bleibt ein entscheidender Aspekt unbeachtet: die Inhaltsstoffe. Aus Studien ist bekannt, dass insbesondere Bioprodukte höhere Vorkommen an sekundären Pflanzenstoffen und Omega-3-Fettsäuren aufweisen und somit einen positiven Nutzen für die Gesundheit bringen. Es wäre wünschenswert, das Stiftung Warentest diesen Aspekt für weitere Lebensmitteluntersuchungen berücksichtigt.
 

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Ebenso bei hochverarbeiteten Lebensmittel fällt Bio hinter den konventionellen Produkten zurück. Hier überzeugten die konventionellen Lebensmittel eindeutig durch Qualität und Geschmack.

dazu habe ich was interessantes in der aktuellen "schrot&korn" gelesen, ein artikel zum thema sensorik ("schmeckt bio anders?")

zitat:
An den DLG-Prüfbestimmungen orientieren sich auch Ökotest oder die Stiftung Warentest, wenn sie die Sensorik von Lebensmitteln bewerten. Das kann für Bio-Produkte ein Nachteil sein. Denn die DLG richtet ihre Merkmale an der üblichen, konventionellen Herstellungspraxis und der allgemeinen Verbrauchererwartung aus. Sie definiert eine Art Massengeschmack. Was davon abweicht, schmeckt nicht anders, sondern schlecht.

So wertete die Stiftung Warentest zum Beispiel passierte Bio-Tomaten ab, weil sie nur „schwach tomatig“ schmeckten. Die konventionelle Passata schnitt besser ab. Das lag nicht unbedingt an der Qualität der Tomaten, sondern daran, dass die Produkte, im Gegensatz zur Bio-Passata, gesalzen waren. Salz rundet den Geschmack ab und intensiviert ihn.

Es gibt Bio-Lebensmittel, die sollen wie konventionelle aussehen und schmecken. Für deren Hersteller sind solche Tests hilfreich. Viele Bio-Produkte jedoch schmecken anders und sehen anders aus als ihre konventionellen Gegenstücke. Weil die Hersteller auf übliche Zusatzstoffe verzichten, andere Rohstoffe wählen, sie schonender verarbeiten oder einer anderen Produktphilosophie anhängen. Ein paar Beispiele: Instant-Kakao, der statt 80 nur 40 Prozent Zucker enthält, schmeckt nicht so süß. Bio-Margarine kommt ohne das in konventionellen Streichfetten übliche Butteraroma aus. Stattdessen bestimmen die verwendeten Pflanzenöle den Geschmack. Kaffee, dessen Bohnen aus einem einzigen Anbauprojekt stammen, schmeckt anders als die üblichen Mischungen von Bohnen aus mehreren Ländern. Ein Bio-Wiener-Würstchen wird nie so ein intensives Raucharoma aufweisen wie ein konventionelles. Dafür ist der Buchenholzrauch echt.

An Beispielen wie Erdbeerjoghurt und Schokocreme hat Kirsten Buchecker vom Technologie Transferzentrum Bremerhaven aufgezeigt, dass Bio-Produkte tatsächlich anders schmecken. Sie fordert, dass Geschmacksprüfer solche Unterschiede lernen müssen. Nur dann könnten sie Bio-Lebensmittel angemessen bewerten. Auch müssten noch weitere Produktgruppen auf Unterschiede überprüft werden.
 
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