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Bembel-Man VIII (2012)

letizia

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AW: Bembel-Man VIII (2012)

TOLL. jetzt haben wir uns eine halbe stunde lang weihnachtschöre, pferdereiten und sonstige uninteressante sachen reingezogen und dann nix vom bembel. ALTER [img4][img98]

im programm im netz war es angekündigt - wahrscheinlich strahlen sie es dann erst morgen aus? (da muss ich arbeiten und kanns nicht sehen...)
 

Marty McFly

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AW: Bembel-Man VIII (2012)

"Landesjugendchor" hat nun "AUFSTEHN" als Unwort des Wochenendes abgelöst. :)
 

Mr.Wayne

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AW: Bembel-Man VIII (2012)

Ja, hab mich auch echt aufgeregt vorhin. ja wird morgen ausgestrahlt, steht auch in der FB Gruppe :). Es sei denn, die müssen vllt irgendeinen Katzenjammer zeigen, der weihnachtlich klingt oder so -.-
 

anjin23

Member
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AW: Bembel-Man VIII (2012)

Bembel VIII : Jetzt übertreiben sie es aber...

Zum achten Mal nun rief der Bembel die freien Heber des Landes zusammen um unter dem Banner des „Rohen“ Hebens Farbe zu bekennen. Das Wetter war ganz untypisch recht mild, etwas unklar war, wie die beteiligung nach dem Rekord von 2011 ausfallen würde. Der AV Vorwärts 05 Groß-Zimmern als Gastgeber und der AC Siegfried Darmstadt als Träger des sportlichen teils konnten auf die Vorjahreserfahrung zurückgreifen und hatten erneut Mann und Maus aktiviert. Vom ersten Einkauf über den Aufbau, die Beflaggung des Ortes, das T-shirt-Design, das Abräumen der Weizenglässer hin zum Sprechertisch, den Kampfrichtern, dem gestalten der Bembel wird sich die Armee der Helfer im Bereich der Starterzahl bewegen. Jeder trägt seine Teil zum Erfolg bei. Zum Vergleich, beim Premieren-Bembel haben wir das damals zu fünft in 30 Minuten vorbereitet. Besonders zu erwähnen, wie jedes Jahr, die Helfer, die extra und auf eigene Kosten anreisen, nur um zu helfen. Rosina Polster, die den ganzen Tag Technik, Sprechertisch, Urkunden und den Veranstalter unter Kontrolle hatte, Marc Bielau als Kampfrichter, Veronika Mull als Dame der Versuchssteigerung und Jewgeni Kondraschow als Mädchen für alles, Bembel-Statistiker und weil er eh immer da ist, Max Lochschmidt aus Aschaffenburg zum Wiegen. Danke an alle, ob aus Groß-Zimmern, Darmstadt, Esslingen, Aschaffenburg, Herrnburg, Nürnberg usw

Nach der Auswertung des letzten Durchgangs hatten sich die beiden Vereine angeführt von Olaf Nimmerfroh und Michael Seibel für den Vorwärts und Hans Falch und Achim Kircher für den Siegfried zum Ziel gesetzt:

1. Klarere Wettkampfübersicht durch Beamer, Rosis Powerlifting-Tabelle mit beamern verbunden mit dem 3. Runde Kreuzheben-Experiment.
2. Verkürzung der Siegerehrung durch Versammlung aller Athleten auf der Bühne und klarere Aufteilung der Moderation.
3. Etwas schärfere Rahmenbedingungen beim Wiegen und der Kleiderordnung, Verkürzung der Waagezeit durch Online-Startkarten.
4. Bessere Medienpräsenz im Vorfeld und danach.

Nach dem späten Ende im Vorjahr wurde der Zeitplan um eine Stunde vorverlegt. Um 10 Uhr begannen die Junioren, um 17h die Männer, dazwischen sollte das Bankdrücken sein. Gewohnt gemütlich lief der Bembel um 9 Uhr an. Die Starterzahlen bei den Junioren waren nicht beängstigend, gerade mal fünf Schwergewichte und überschaubare 15 im Leichtgewicht. Erfreulicherweise kam doch eine Frauenklasse im KDK zustande. Vier Heberinnen hatten sich eingefunden und zeigten starke Leistungen. Nicht nur Tamara Meyer aus Sarstedt, die mit 145kg einen neuen Bembel-Rekord aufstellte und insgesamt mit starken 381 Punkten gewann, auch die beiden Damen aus Heidelberg konnten überzeugen, wenngleich bei Constanze Depp manchmal das Premierefieber durchging, dennoch sind 155kg im Kreuzheben für die Wettkampfpremiere gelungen. Irina Golombek war das zeite Mal beim Bembel und konnte insbesondere beim Bankdrücken überzeugen, auch wenn die 80kg zweimal misslangen. Stephanie Kroth vervollständigte das Quartett. Das höchste Teilnehmerfeld bei den Damen war 2009 in Rüsselsheim mit neun Heberinnen, vielleicht schaffen wir das ja im nächsten Jahr. Es wäre schade, wenn diese Klasse aus dem Programm fiele.

Bei den schweren Junioren dominierte Marvin Rippe klar, aber auch der Thüringer Pusikov konnte starke Versuche zeigen und Silber gewinnen. Die 300kg im Kreuzheben lies Marvin sicherheitshalber für nächstes Jahr liegen.

Interessanter Weise zeigte sich diesmal viele Bankdrücker, insgesamt 19 Mann traten zum Spezialwettbewerb an. Brutal spannend bis zum Ende war die Konkurrenz in diesem Jahr und erst im letzten Versuch konnte sich Thorsten Hinz aus Wiesbaden mit phantastischen 232,5kg durchsetzen. Der Salzburger Chris Raidl hatte sich etwas verzockt und scheiterte um Sackhaaresbreite an den 242,5kg nachdem er sicher mit 230 eingestiegen war. Lokalmatador Schwarz sicherte sich mit 167,5kg als Federchen den Dritten Platz. Der 12-jährige Ringer Leon Kremer und der 87-jährige Norbert Prokopec lieferten sich einen Kampf um den vorletzten Platz, den der etwas jüngere Leon aufgrund seines Körpergeichtsvorteils von knapp einem Zentner gewann. Geschichten, die der Bembel-Man schreibt. Lolita Maurer aus Darmstadt musste als einzige Frau bei den Männern starten, da ihre Geschlechtsgenossinnen sie im Stich ließen. Schon in den letzten Jahren schwächelte die Klasse der weiblichen Bankdrücker, so dass sie ab 2012 aus dem Bembel Programm fällt. Hauptleidtragende sind dabei... die 12 Männer, die sich hinter Lolita platzierten, sie wurde Fünfte!!!! Das Bembel-Prinzip gilt auch für die Bankdrücker... es gibt nichts geschenkt, dafür Konkurrenz in rauen Mengen.

Die ganze Zeit wurde nach der offiz. Wiegezeit weiter durchgewogen. Markus Hinz und Max Lochschmidt, der sich beim Länderpokal unkompliziert als Helfer zur Verfügung gestellt hatte, bewältigten dieses Pensum unaufgeregt und gegen 16h war klar, wir brauchen einen Plan. Im Leichtgewicht hatten sich unbemerkt 35 Heber eingewogen. Nach ungeschriebenem Bembel-Regelwerk ist alles bis 25 in einer Gruppe erträglich, aber 35 sind nicht mal nah an 25. Also gab es eine weitere Premiere, wir mussten eine Klasse splitten. Also starteten die Männer in drei Gruppen. Schwach leicht, stark leicht und schwer. Schön, dass wir hier keine Wortschöpfungen für „schwach“ finden mussten, alle hatten ein Einsehen, dass die Schwächeren eben die Schwächeren sind.

Spätestens jetzt sollte sich zeigen was Rosina Polsters Powerlifting-sheet hergibt und ob das Experiment, den dritten Kreuzhebedurchgang wie beim Skispringen in umgekehrter Gesamtrelativreihenfolge nach Kreuzhebedurchgang 2 zu starten, tatsächlich etwas Transparenz in diese Riesenklasse bringen würde.
Sportlich war das Leichtgewicht diesmal ein Kracher. Bis Platz 11 blieben alle über 350 Relativpunkten, die ersten vier alle über 400. Die Top Heber waren Francesco Virzi, Peter Schorr, Jeffrey „the Guru“ Potzuweit. Nach dem Papier sah es nach einem Zweikampf zwischen Jeff und Konrad aus, doch grippebedingt konnte der Guru nicht sein volles Kraftpotential abrufen und musste mit Bronze vorlieb nehmen. Konrad dagegen, Gaststarter in der Bundesligamannschaft des ACS, war vorbeigekommen um etwas Spaß am Jahresende zu haben. Wer Konrad kennt, weiß, woran er Spaß hat: Leistung! In seinem ersten Auftritt auf einer RAW-Bühne stellte Konrad klar, dass jemand der 560 Punkte mit Ausrüstung macht, auch RAW und ohne große Vorbereitung ein Pfund drauf hat. Lediglich sein letzter Kreuzheber war zu schwer, aber insgesamt legte er ruhig und sachlich 715kg auf die Bühne, stellte Virzis Bankrekord von 4 Zentnern nur ein und scheiterte knapp am Relativrekord von Pozuweit. Auf zwei kam ein Bembel-Fan der ersten Stunden Francesco Virzi, der dem Bembel in all seinen Phasen treu geblieben ist. Man merkte ihm an, wie er es genoss einmal nicht Trainer und Betreuer, sondern auch wieder Hebewesen zu sein. Die einzelnen Ergebnisse sind dem Protokoll zu entnehmen. Hier wäre manch interessante Geschichte zu erzählen, Papa Schneider, der mit seinen Buben zum Bembel kommt und sie allesamt in die Tasche steckte oder der kleine Gallier Yannick, der wegen Verspätung mit 14 Jahren bei den Männern starten musste und letzter...in diesem Fall 32. wurde, Macht-Nix , sagt man da in Gallien. Spätestens in dieser Klasse zeigte sich, dass die umgekehrte Startreihenfolge im Kreuzhebeabschluss auch ihren Reiz hat. Sehr viel überschaubarer wird der Kampf um die Platzierungen sowohl für Zuschauer als auch für die Athleten selbst.

An dieser Stelle meinen ausdrücklichen Dank an Rosi und Veronika, ohne die es diesmal nicht gegangen wäre. Das Bedrucken der Urkundenrohlinge war ein Seegen und hat die schnelle Siegerehrung erst ermöglicht. Auch der simultane Einsatz beider Beamer und die Umstellung auf den neuen Kreuzhebegesamtmodus klappte problemlos. Verzeih mir meine Zweifel Rosi, das war spitze.

Im Schwergewicht ging es etwas beschaulicher zur Sache als in den Jahren zuvor. Mit 15 Hebern stabil besetzt fehlten aber doch einige Bekannte Gesichter. Es gewann Marc Graser von PL Esslingen, vor Uwe Frey vom Maxx-Fit Stuttgart und Gregor Loosen aus Mannheim. Marc legte bis zur Kreuzhebebestleistung von 300kg einen fehlerfreien Wettkampf hin und gewann mit seinen 104kg leise, präzise, stark und ohne großes Tamtam. Uwe fand nach seiner Verletzung im Vorjahr besser in den Wettkampf und holte sich den zweitgrößten Bembel und Gregor wird langsam zum Bembel-Routinier. Nachdem Phillip Gramlich endlich die erhofften 300kg geknackt hatte und als Lokalmatador bereits gebührend gefeiert wurde, kochte ihn der Mannheimer eiskalt mit 0,6 Relativpunkten und ebenfalls 302,5kg aus dem Kreuz ab! Das ist Kraftdreikampf, am Ende werden die Hühner gezählt. Für diesen Coup gab es Glückwünsche von allen Seiten und auch der medial stark verfolgte Gramlich erkannte an, dass eben andere heute stärker waren. Er wird aber sicher im nächsten Jahr wieder angreifen.
Durchaus in diesen Kampf eingreifen hätte Tino Czeranowski können. Der schwäbische Bär beugte und hob 300kg, das war sein Ziel gewesen, leider musste er wegen Verletzung im Bankdrücken mit 25kg einen extremen Alibiversuch hinlegen. Mit seiner Standardbankleistung wäre er heute ganz vorn dabei gewesen. Um so höher ist es ihm anzurechnen, dass er seine Leistung trotzdem ablieferte. Zufrieden darf man mit zweimal sechs Zentnern schon sein.

Vor der dritten Runde im Kreuzheben wurde es zunächst etwas ruhiger, da alle Anwesenden eine Gedenkminute für den kürzliche verstorbenen Rudi Küster einlegten. Rudi, 400kg-Kreuzheber und Nachwuchstrainer, war dem Bembel mit seiner RAW-Idee immer sehr zugetan.

Die Siegerehrung wurde dieses Jahr etwas gestrafft, alle Heber waren von Anfang an auf der Bühne. Die Bembel und Bembelchen wurden bei den Männern von Martina Kuttroff mit Obstsaft der geistreichen Sorte befüllt. Die wiederkehrende Bitte nach vorgezogenen Siegerehrungen der Junioren und Bankdrücker wird nicht umgesetzt werden, es darf durchaus erwartet werden bis zum Ende der Veranstaltung auszuharren. So viel Respekt, darf man seinen Mitstreitern schon zollen. Auch die Ausrichter hätten jedes Jahr zu dieser Zeit viele andere Termine und bleiben bis zum Ende der Veranstaltung. Wenn es uns das wert ist, darf das für die Athleten doch auch so sein.

Am Ende ging der Holger-Kuttroff-Pokal nach Marburg an Konrad Burghardt. Seine ruhige und besonnene Art hätte dem Bembelfreund Holger sicher gefallen. Marc Graser war in der engeren Auswahl, bestätigte die Entscheidung der Jury aber durch Daumenheben. So einfach ist das beim Bembel-Man.

Am Ende verbrachten einige Heber die Nacht in der Gewichtheberhalle in Groß-Zimmern und manches Gespräch zog sich etwas länger hin... für die anderen hiess es ...wie jedes Jahr... kommt gut heim, frohe Weihnachten... und bis nächstes Jahr!

Ein paar allgemeine Überlegungen zum Bembel-Man … im Jahre 2012:
Bitte bedenkt, es gibt viele Wünsche, Wahrnehmungen, Ziele. Die einen wollen es als familiäres Treffen, die anderen als Newcomer-Treff, andere sehen den Bembel als RAW-Standort-Bestimmung. Es gilt vielen gerecht zu werden... Neulingen, Zuschauern, Athleten usw... je größer der Bembel wird, desto mehr stellt er sich selbst in Frage. Wenn vielleicht alle ein klein wenig fröhlich bleiben möchten? Bembel ist Tradition, Kult und Moderne in einem.... das kann nur gleichzeitig klappen und schiefgehen... das Paradoxon des deutschen Kraftsports... immer gewesen.

Wie viel Medien ist zu viel, wie wenig Veränderung darf sein.... glaubt mir, es ist nicht immer leicht. Gleichzeitig kann dieses Event nur weiterbestehen, wenn wir mehr Verantwortung abgeben. Alleine ist das einfach kaum noch koordinierbar. Wenn nicht neue Köpfe ganze Teile eigenständig organisieren, wie jetzt etwa Andy die T-Shirts, ist das so nicht aufrecht zu erhalten.

Gerne reagieren wir alle auf Verbesserungsvorschläge, wenn es möglich und mit unseren Vorstellungen zusammen geht. Dazu muss man diese konstruktiv äußern. Dafür bin ich immer dankbar.

Jetzt habe ich persönlich vom Bembel-Man die Nase erst mal voll, den anderen im Team geht es ähnlich. Aber wie mir Odo Nimmerfroh so freundlich mit auf den Weg gab... einmal im Jahr ist oft genug, mehr könnte keiner ertragen...

Im März werden wir uns zusammensetze und überlegen ob, wie und wann es einen Bembel-Man IX geben wird. Bis dahin... eine gute Zeit.
 

Marty McFly

Well-Known Member
Registriert
6. August 2007
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9.708
AW: Bembel-Man VIII (2012)

Wie immer super geschrieben. Danke noch mal von mir an alle, die den Kampf an diesem Tag in dieser Form ermöglicht haben.
 

Dicker

Well-Known Member
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7. Mai 2012
Beiträge
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AW: Bembel-Man VIII (2012)

Das hast Du sehr schön geschrieben, damit wird ein Teil der Atmosphäre auch den "Nichtdabeigewesenen" verdeutlicht. Ich kann euch nur zu dem gelungenen Wettkampf gratulieren und da es ja schon der 8. war, ist er zum festen Bestandteil vieler Sportler im Wettkampfjahr geworden.
Dir und allen anderen Helfern den größten Dank auszusprechen, ist das mindeste was man tun kann.
 
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