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Beinlängendifferenz und Beckenschiefstand

bedee

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Das Thema Beinlängendifferenz und Beckenschiefstand wurde vor kurzem in Eises Trainingslog dikutiert. Für Allle, die das nicht gelesen haben (oder einfach nur zur Erinnerung) habe ich mal die entsprechenden Beitrage hier reinkopiert. Wem das bekannt ist, der springt am besten gleich zum nächsten Beitrag:

......
@taurus
Habe gestern im Bett noch mal nachgegrübelt...laut des Arztes bzw. auch der Ostheopathin ist das ursächliche Problem meine schiefe Hüfte (Ursache unbekannt, evtl. der Fahrradsturz) und die damit verbunden Beinlängendifferenz, eigentlich logisch das bei einem solchen Problem, beim Beugen irgendwann muskuläre Beschwerden auftreten, da der Körper ja ausgleichen muss. Ich werde das mal mit dem neuen Ostheopathen/Physio abklären...

gute idee! kannst auch mal starretts you tube kanal durchforsten.
https://www.youtube.com/user/sanfranciscocrossfit

Nur zur weiteren Gedankenanregung: ich habe ja auch manchmal Probleme nach Heben und Beugen. Wenn ich dann zum Arzt gehe haut er mir entweder eine Spritze in den Rücken oder faselt auch was von Beinlängendifferenz. Mittlerweile weiß ich aber, dass das an einem blockierten ISG liegt. Mein aktueller Physio kann das in einer einzigen Sitzung richten, indem er an mir rumschiebt und dreht und ich hin und wieder gegen ihn drücken muss. Danach habe ich eine gerade Hüfte und - oh Wunder - keine Beinlängendifferenz mehr, und ich kann beschwerdefrei heben und beugen. Die Einlagen, die mir der Arzt mal verschrieben hat, habe ich nie benutzt, das wäre nur kontraproduktiv, weil die Beinlängendifferenz ein Sympton ist, nicht die Ursache.

Damit will ich nicht sagen, dass Du dasselbe hast. Aber ich habe diese Probleme ja auch seit Jahren und jetzt endlich jemanden gefunden, der wusste wie er es korrigiert. Vielleicht lohnt sich die Suche für Dich ja auch, auch wenn es nervig ist.

Sorry, aber das mit der Beinlängendifferenz ist übelste Bauernfängerei.
Beine sind immer ungleich lang und das mit rumzuppeln vermeintlich visuell anzugleichen ist einfach schäbig.

Finde sowas total unseriös.

Dann hast Du etwas falsch verstanden. Was bei mir eine unterschiedliche Beinlänge verursacht, zwischen Becken aufrecht und Becken liegend, ist ein Verkanten des ISG. Nenne es wie Du willst, nachdem das gelöst ist, kann ich wieder heben, ganz wurscht, ob es nun an der Beinlänge lag oder woran auch immer. In diesem Fall zählt für mich der Erfolg, immerhin ist das der erste von 10 durchprobierten Therapeuten, der mich nach einem Verheben in 10 Minuten wieder hinbekommt.Seine Aussage ist übrigens auch, dass die Diagnose "unterschiedlihe Beinlänge" meistens Unsinn ist, und man das so statisch gar nicht sagen kann.

Jedenfalls ist es übelster Quatsch und Bauernfängerei bzw. schlicht Dummheit der Orthopäden, sich liegend die Beinlänge anzuschauen und direkt Einlagen zu verschreiben, da stimme ich Dir zu.

Ok, falsch verstanden.

Ich hatte es nicht auf das ISG verstanden; da gebe ich Dir sicherlich recht.

Ich hatte es verstanden, wie Du schriebst, dieses ständige Gelabere über Beinlängendifferenz; kenne auch Physios, die zuppeln dann am Bein rum und alles ist gut. Da bekomme ich Wutpickel...

Danke der Nachfrage.[img24]

Kein Motivationstief, sondern noch mal eine Woche Pause, war am Dienstag beim Arzt, denn mein Rücken war wirklich wieder schlimm, der hat mich ne Woche krankgeschrieben und so ein Medikament verschrieben was die Muskelverspannung löst, zusätzlich habe ich noch ab und an eine Übung (bzw. 2 Übungen) gemacht die mir bedee empfohlen hat, zum "einrenken" der Hüfte, Beides schlug sehr gut an, so dass ich quasi ab Donnerstag fast schmerz- bzw. beschwerdefrei war.......
 

bedee

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So, jetzt folgt der dazugehörende Schwank aus meinem Leben:

Vor einiger Zeit gab es durch das Gesundheitsprogramm meiner Firma die Möglichkeit, an einer Art Beweglichkeitstest teilzunehmen. Der Termin dauerte etwa eine halbe Stunde und man wurde von einem Physiotherapeuten (?) auf Bewegungseinschränkungen und Verspannungen untersucht. Zuerst in Rückenlage, danach in Bauchlage und das auch noch in ganz normaler Alltagskleidung.

Als Erstes hat der junge Mann meine Beinlängendifferenz bemerkt. Interessant dass der das gleich sieht, dachte ich mir, die kenn ich schon seit 40 Jahren. Auch er hat dann an meinem Bein "rumgezuppelt" (Danke, Jadefalke, für den netten Ausdruck) und danach waren die Beine wieder gleich lang [img28]. Der Physio hat mein rechtes Bein genommen und das angewinkelte Bein einige Male durchrotiert. Ich habe gespürt, dass sich dabei in der Hüfte etwas getan hat. Die Übung sah in etwa so aus:


Während er mich weiter untersucht hat, haben wir uns weiter über das Thema unterhalten. Er meinte, dass nur sehr wenige Leute wirklich unterschiedlich lange Beine hätten und das Problem (v.a. Rückenschmerzen) meistens durch eine rotierte Hüfte verursacht würde, die auf einem zweidimensionalen Röntgenbild eben schräg steht und es so erscheinen lässt als ob die Beine unterschiedlich lang wären. Sehr schön wird das in diesem Link beschrieben.

Der Physio hat mir bestätigt, dass es wohl eine der besten Entscheidungen meines Lebens war, die mir vor 40 Jahren verschreibenen Einlagen mit einer 1 cm Erhöhung nach kurzem Tragen fortzuwerfen. Das habe ich damals getan, weil ich Schmerzen beim Tragen der Einlagen hatte, die erst nach längerem Tragen verschwanden. Und wenn ich die Einlagen weggelassen habe (andere Schuhe, barfuß oder in Socken unterwegs) hatte ich dann ebenfalls wieder stundenlang Schmerzen. Der Hauptgrund war aber die komische Art, wie der Arzt damals herausgefunden hat, welches meiner Beine denn kürzer war: "stellen Sie sich mal mit einem Bein auf das Brett hier. Wie fühlt es sich denn besser an? Mit dem Brett unter dem linken oder dem rechten Fuß?"
Hääää? Wenn ich wirklich verschieden lange Beine hätte müsste ein Arzt doch auch ohne dass der Patient auf Brettchen steigt das kürzere Bein herausfinden?

Noch eine Erkenntnis hat mich bei dem o.g. Physiotermin tief getroffen: vermutlich hatte mein Vater auch keine Beinlängendifferenz. Im Laufe seines Lebens sind seine Einlagen bzw. Schuherhöhungen immer dicker geworden, bis er zum Schluss mit einer Erhöhung von 5 cm durchs Leben gehumpelt ist! Vermutlich haben die nur an den scheinbaren Symptomen rumgedoktort und damit das Problem nur verschlimmert. Oder glaubt hier wirklich wer, dass einem im Laufe der Jahre das eine Bein um 5 cm wachsen könnte oder das andere um 5 cm schrumpfen? Seine Rückenschmerzen ist er übrigens nie losgeworden.....

Was kann ich also gegen meine "unterschiedlich langen Beine" tun, hab ich den Physio gefragt. Das Problem käme zurück, ich könne ja alle 2 Wochen vorbeikommen und er würde mir das wieder richten, hat er mit einem ziemlich breiten :D gemeint. ER würde dabei auch richtig gut verdienen [img3][img3]
Ansonsten: beim Sitzen die Beine möglichst nicht übereinanderschlagen, weil dann das Becken gekippt würde und beim Stehen möglichst beide Beine gleichmäßig belasten (also nicht nur auf einem Bein stehen und das andere locker angewinkelt lassen, das geht nämlich auch nur mit gekipptem Becken).

Und was hat der Physio bei der Untersuchung noch gefunden? Eine CMD, eine Fehlfunktion des Kiefergelenkes! Nachdem ich aufgrund von der aktuellen Diskussion hier ausgiebig nach Internetressourcen für diesen Thread gesucht habe, bin ich über den oben eingefügten Link gestolpert, bei dem es ja zuerst einmal um den Halswirbelbereich geht. Was mich auf die Idee gebracht hat, dass mein nicht richtig funktionierendes Kiefergelenk vielleicht auch was mit Hüfte und Beinen zu tun haben könnte. Werde das also gelegentlich mal anschauen lassen.

Mit dem Hinweis CMD war ich im Übrigen damals bei meinem Zahnarzt. Er hat das auch feststellen können, meinte aber, da müsse man nichts machen, das sei ja nicht sooo schlimm. Seine Nachfolgerin hat festgestellt, dass ich mit den Zähnen knirsche und mir dringend geraten, ich solle beim Schlafen eine Antiknirschscheine tragen. Jetzt schlaf ich also mit so nem Ding im Mund!

Und jedem, der von seinem Orthopäden oder sonstigen Arzt die Diagnose Beinlängendifferenz bekommt und dem erhöhte Einlagen angetragen werden, möchte ich raten, sich zu diesem Thema ausgiebig zu informieren. Nicht dass derjenige dann ein paar Jahrzehnte später auch mit einem um 5cm erhöhten Schuh durch die Gegend humpeln muss.....
 

bedee

Team Ernährung
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So, und jetzt zu der Übung aus Kelly Starretts Buch "Werde Ein Geschmeidiger Leopard" (Hinweis für alle Buchbesitzer: die steht auf S. 289 ):

Leider habe ich kein entsprechendes Video gefunden. Vielleicht stolpert ja jemand anderes drüber oder entschließt sich, selber ein Video zu drehen? Einfach die entsprechenden Seiten kopieren und hier reinstellen? Ich fürchte, da krieg ich Probleme mit dem Copyright!

Also bleibt mir nur übrig, die Vorgehensweise mit meinen eigenen Worten zu beschreiben und zu hoffen, dass das verständlich genug ist. Besitzer des o.g. Buches dürfen meine Beschreibung gerne verbessern und Fragen zur Ausführung werde ich auch gerne beantworten:

Beckenposition optimieren:

- Man lege sich auf den Rücken und winkle die Knie an (etwa 90°)

Position 1
- Die rechte Hand liegt auf dem Knie und versucht das Knie vom Körper wegzuschieben, während das rechte Bein dagegen drückt.
gleichzeitig:
- Die linke Hand liegt unterhalb des linken Knies und versucht, dieses zum Körper zu ziehen, während das Bein dagegen drückt.
Die Knie bewegen sich nicht, das ist eine isometrische Übung!

Position 1 für 5 Sekunden halten, danach Handstellungen und Druckrichtungen wechseln. Mehrmals wiederholen und Spannung für jeweils 5 Sekunden halten.

Position 2
- Nun klemmt man sich einen Medizinball zwischen die Beine und drückt die Knie 5 Sekunden so fest wie möglich zusammen. 3-5 mal wiederholen.

Es kann sein, dass man dabei etwas in der Hüfte spürt oder ein Ploppen zu hören ist.

Der Kommentar von Eisi nach dem ersten Versuch dieser Übung:
GEIL! Gerade mal deine Übungen zur Beckenausrichtung gemacht und es hat tatsächlich geploppt.:)...seht im Buch ob es dann o.k. ist oder ob man das öfter machen muss?
Im Buch gibt es zwar keine Angaben, wie oft man diese spezielle Übung durchführen soll aber man kann die ja in sein Beweglichkeitsprogramm aufnehmen und laut Starrett soll man an seiner Beweglichkeit täglich arbeiten.
 

Eisenfresser

Anstandswauwau
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So, und jetzt zu der Übung aus Kelly Starretts Buch "Werde Ein Geschmeidiger Leopard" (Hinweis für alle Buchbesitzer: die steht auf S. 289 ):

Leider habe ich kein entsprechendes Video gefunden. Vielleicht stolpert ja jemand anderes drüber oder entschließt sich, selber ein Video zu drehen? Einfach die entsprechenden Seiten kopieren und hier reinstellen? Ich fürchte, da krieg ich Probleme mit dem Copyright!

Also bleibt mir nur übrig, die Vorgehensweise mit meinen eigenen Worten zu beschreiben und zu hoffen, dass das verständlich genug ist. Besitzer des o.g. Buches dürfen meine Beschreibung gerne verbessern und Fragen zur Ausführung werde ich auch gerne beantworten:

Beckenposition optimieren:

- Man lege sich auf den Rücken und winkle die Knie an (etwa 90°)

Position 1
- Die rechte Hand liegt auf dem Knie und versucht das Knie vom Körper wegzuschieben, während das rechte Bein dagegen drückt.
gleichzeitig:
- Die linke Hand liegt unterhalb des linken Knies und versucht, dieses zum Körper zu ziehen, während das Bein dagegen drückt.
Die Knie bewegen sich nicht, das ist eine isometrische Übung!

Position 1 für 5 Sekunden halten, danach Handstellungen und Druckrichtungen wechseln. Mehrmals wiederholen und Spannung für jeweils 5 Sekunden halten.

Position 2
- Nun klemmt man sich einen Medizinball zwischen die Beine und drückt die Knie 5 Sekunden so fest wie möglich zusammen. 3-5 mal wiederholen.

Es kann sein, dass man dabei etwas in der Hüfte spürt oder ein Ploppen zu hören ist.

Der Kommentar von Eisi nach dem ersten Versuch dieser Übung:

Im Buch gibt es zwar keine Angaben, wie oft man diese spezielle Übung durchführen soll aber man kann die ja in sein Beweglichkeitsprogramm aufnehmen und laut Starrett soll man an seiner Beweglichkeit täglich arbeiten.
Ich habe diese beiden Übungen letzte Woche, als ich krankgeschrieben war, 2xtäglich gemacht, mit dem Hintergedanken, dass mein Beckenschiefstand seit mehreren Monaten besteht und sicher nicht nach einer Anwendung verschwindet, ich denke mir dabei, dass sich die passiven Strukturen evtl. erst an die "neue" Position anpassen müssen.

Es fiel auf, dass bei der morgendlichen Anwendung nichts zu spüren oder zu hören war, bei der abendlichen jedoch immer ein Ploppen zu hören war und sich die Hüfte danach subjektiv etwas "freier"/"natürlicher" anfühlte (was aber auch Einbildung sein kann), es ploppte die ersten Tage immer nur links, da wo meine Hüfte angeblich schief sitzt, nach einigen Tagen ploppte es dann allerdings immer rechts, auch deutlich leiser..??[img28]

Wie auch immer, meine Rückenprobleme waren am Ende der Woche wie weggeblasen, allerdings nahm ich bis Samstag auch noch Medikamente zur Lösung der Muskelverspannung...

Ich habe jetzt 2 Tage die Übungen nicht ausgeführt, werde heute Nachmittag wieder rangehen.
 

bedee

Team Ernährung
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Es fiel auf, dass bei der morgendlichen Anwendung nichts zu spüren oder zu hören war, bei der abendlichen jedoch immer ein Ploppen zu hören war und sich die Hüfte danach subjektiv etwas "freier"/"natürlicher" anfühlte (was aber auch Einbildung sein kann), es ploppte die ersten Tage immer nur links, da wo meine Hüfte angeblich schief sitzt, nach einigen Tagen ploppte es dann allerdings immer rechts, auch deutlich leiser..??
Das hört sich für mich so an, als ob sich deine ganz alltäglichen Aktivitäten auf das Problem auswirken würden. Sport hast du da ja nichht gemacht. Wie siehts mit deiner Haltung aus? Irgendwas auffälliges an diesen Tagen? Viel gesessen oder so?
Ansonsten: weiter üben :D

doch,gibt es ein video. ist noch gar nicht so lange her, da hat er es auf fb gepostet. mags aber jetzt nicht suchen, weil ich zeitlich momentan knapp bin.
Gut zu wissen!
Also wird sich das Video zu der Übung irgendwann mal finden lassen....
 

Eisenfresser

Anstandswauwau
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Ja, das ist es.:)
 

Týr

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Ich mache die Übung von K. Starret auch immer vor dem Training und regelmäßig abends zuhause. Gibt wenig dinge die so schnell nen spürbaren effekt erzeugen. Gerade vor den Kniebeugen wirkt die Übung wunder :)
 

Eisenfresser

Anstandswauwau
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Ich mache die Übung von K. Starret auch immer vor dem Training und regelmäßig abends zuhause. Gibt wenig dinge die so schnell nen spürbaren effekt erzeugen. Gerade vor den Kniebeugen wirkt die Übung wunder :)
Cool.:cool:

Ich mach die Übung jetzt immer morgens/vormittags und dann noch mal abends.:)
 
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