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Zucker = Droge?

Angren78

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AW: Zucker = Droge?

Von gleicher Qualität der Aussagen:
Fett macht dick.
Eiweiß macht die Nieren kaputt.
 

aufziehvogel

Team Kraftsport & Sportartspezifisch
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AW: Zucker = Droge?

Es ist Fakt und unverrückbar, dass der Mensch Getreide anbauen musste, um die immer mehr ansteigende Bevölkerung zu ernähren, dass kannst du drehen und wenden wie du willst, auch ins Lächerlich ziehen, aber das ist Fakt!!!

ich finde in dem zusammenhang immer interessant, dass der gedanke nirgendwo ganz zuende gedacht wird: es ist längst völlig unmöglich, größere teile der menschheit so zu ernähren, wie paleo gewöhnlich umgesetzt wird. wir brauchen einfach das ganze getreide, reis, kartoffelzeug (also die stärkebeilage), um nicht zu verhungern!
"paleo", so wie es normalerweise praktiziert wird, ist deshalb eine krasse luxus-ernährung, die rein mengenmäßig nur wenige menschen durchziehen können. auch die moderne nahrungsmittelindustrie kann nicht für alle genug fleisch und tomaten anbauen (mit dem was vor jahrtausenden in freier natur wuchs oder rumlief, hat heutige nahrung eh wenig zu tun). ökonomisch, ökologisch gesehen ist paleo verschwenderischer umgang mit knappen ressourcen. also völlig unabhängig von der diskussion über mögliche gesundheitliche vorteile müsste man da immer mitdenken, dass eine entscheidung für paleo immer (entweder wissentlich oder unwissentlich) eine sehr egoistische ist.
 

königderberge

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AW: Zucker = Droge?

hey leute, die frage ist doch auch wie man zum thema drogen steht.

also wenn es nach mir geht, aber auch nach vielen, vielen anthropologischen erkenntnissen und schilderungen, die ich gelesen und gesehen habe, gehören drogen und rauschzustände zum menschlichem sein einfach dazu.

somit relativiert sich die ursprüngliche aussage auch deutlich und ist nicht mehr so krass.

Du solltest Dir mal ein anderes berufliches Umfeld suchen, das jetzige färbt langsam ab. ;D
 

matten

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AW: Zucker = Droge?

"paleo", so wie es normalerweise praktiziert wird, ist deshalb eine krasse luxus-ernährung, die rein mengenmäßig nur wenige menschen durchziehen können. auch die moderne nahrungsmittelindustrie kann nicht für alle genug fleisch und tomaten anbauen (mit dem was vor jahrtausenden in freier natur wuchs oder rumlief, hat heutige nahrung eh wenig zu tun). ökonomisch, ökologisch gesehen ist paleo verschwenderischer umgang mit knappen ressourcen. also völlig unabhängig von der diskussion über mögliche gesundheitliche vorteile müsste man da immer mitdenken, dass eine entscheidung für paleo immer (entweder wissentlich oder unwissentlich) eine sehr egoistische ist.

jep, das ist auf jeden fall so!

auf der anderen seite haben wir mit dem veganismus auch oft eine absolute luxusernährungsweise, die fast nur im speck der westlichen zivilisation machbar ist, was scheinbar aber auch nur wenigen anhängern bewusst ist bzw. oft verdrängt wird. wer unter knappen ressourcen leidet kann es sich nun mal nicht leisten wählerisch zu sein.

Du solltest Dir mal ein anderes berufliches Umfeld suchen, das jetzige färbt langsam ab. ;D

hehe, aber da brauch ich kein berufliches umfeld für. meine nachbarschaft ist genauso den rauschzuständen verfallen wie mein berufliches umfeld und da kann ich auch noch so oft umziehen oder den job wechseln, daran würde sich doch nichts ändern, auch wenn ich dein nachbar wäre nicht. >:D ;)
 

Mr.Wayne

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AW: Zucker = Droge?

Um noch was zur Natürlichkeit zu sagen: Es werden ja gerne immer Probleme im Alter geschildert, die man ab 40, 50, 60 bekommt. Organprobleme/ausfälle und eine abnehmende Gesundheit allg. Wenn man sich aber mal die Alterskurve anschaut, wie alt die Menschen heute werden und wie alt früher/sonst...
 

Eisenfresser

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AW: Zucker = Droge?

Um noch was zur Natürlichkeit zu sagen: Es werden ja gerne immer Probleme im Alter geschildert, die man ab 40, 50, 60 bekommt. Organprobleme/ausfälle und eine abnehmende Gesundheit allg. Wenn man sich aber mal die Alterskurve anschaut, wie alt die Menschen heute werden und wie alt früher/sonst...
Das kann man gar nicht vergleichen, denn ohne unsere medizinsichen Errungenschaften sowie den ganzen "Luxus" würden auch wir heute nicht alt werden!!!
 

Mr.Wayne

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AW: Zucker = Droge?

Eben das ist es. Wenn man die Sache mit dem Zucker hier so nimmt, wie angesprochen, dann muss man auch die moderne Medizin als Lebensverlängerung künstlicher Art bezeichnen. Letztlich würden wir à natura alle mit 40 sterben, womit mMn auch viele negativen Effekte von Zuckern, KH, trans-Fetten usw nicht zum Zuge kämen. Da wir unsere Leben mit den hohen Hygienischen Standards und der Medizin verlängern, müsste man auch jedes Jahr ab 40-45 als "Bonus bezeichnen". Ergo entsteht durch die Vergiftung mit verschiedenen Lebensmitteln und Inhaltsstoffen kein Lebenszeitverlust, sondern der Bonus wird nur kleiner.
Ist natürlich hier wieder überspitzt ausgedrückt, aber mit dieser Sichtweise wirkt das anders. Früher wars die Ernährung und Bewegung besser, der Rest schlechter. Heute ist ersteres schlechter, aber letzteres viel besser. So ist das eben.
 

Eisenfresser

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AW: Zucker = Droge?

Eben das ist es. Wenn man die Sache mit dem Zucker hier so nimmt, wie angesprochen, dann muss man auch die moderne Medizin als Lebensverlängerung künstlicher Art bezeichnen. Letztlich würden wir à natura alle mit 40 sterben, womit mMn auch viele negativen Effekte von Zuckern, KH, trans-Fetten usw nicht zum Zuge kämen. Da wir unsere Leben mit den hohen Hygienischen Standards und der Medizin verlängern, müsste man auch jedes Jahr ab 40-45 als "Bonus bezeichnen". Ergo entsteht durch die Vergiftung mit verschiedenen Lebensmitteln und Inhaltsstoffen kein Lebenszeitverlust, sondern der Bonus wird nur kleiner.
Ist natürlich hier wieder überspitzt ausgedrückt, aber mit dieser Sichtweise wirkt das anders. Früher wars die Ernährung und Bewegung besser, der Rest schlechter. Heute ist ersteres schlechter, aber letzteres viel besser. So ist das eben.
...das ist bezogen auf Altersdiabetis richtig, aber immer mehr Menschen haben in "jungen" Jahren schon Diabetis bzw. andere Erkrankungen, z.B. erkranken auch immer mehr jungen Menschen an Krebs etc.

Übergewicht ist zwar auch eine negative Folge, aber aus reine genetischer Sicht ja eigentlich für kurze Zeit sogar ein Vorteil...
 

Mr.Wayne

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AW: Zucker = Droge?

Damit setzt du aber voraus, dass dies ansonsten nicht der Fall wäre bzw früher nicht der Fall war. Worüber ich selbst keinerlei Ahnung oder Daten habe, wobei ich mir vorstellen kann, dass v.a. Krebs keine neuzeitliche Negativentwicklung ist. Ebenso ist Diabetes sehr einfach durch genetische Mutation auszulösen und damit wohl auch "schon immer" vorhanden gewesen (spreche hier allerdings nicht unbedingt von der erworbenen).

Will auch keine neue Diskussion lostreten, sondern nur einen Punkt beisteuern. Aber wenn das Durchschnittalter früher mal 40 Jahre war, dann haben sicherlich auch einige dies nicht erreicht, eben jene, die auch heute früh erkranken. Nur sind die Gründe wohl andere.
 

Eisenfresser

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AW: Zucker = Droge?

Damit setzt du aber voraus, dass dies ansonsten nicht der Fall wäre bzw früher nicht der Fall war. Worüber ich selbst keinerlei Ahnung oder Daten habe, wobei ich mir vorstellen kann, dass v.a. Krebs keine neuzeitliche Negativentwicklung ist. Ebenso ist Diabetes sehr einfach durch genetische Mutation auszulösen und damit wohl auch "schon immer" vorhanden gewesen (spreche hier allerdings nicht unbedingt von der erworbenen).

Will auch keine neue Diskussion lostreten, sondern nur einen Punkt beisteuern. Aber wenn das Durchschnittalter früher mal 40 Jahre war, dann haben sicherlich auch einige dies nicht erreicht, eben jene, die auch heute früh erkranken. Nur sind die Gründe wohl andere.
Was ich so gelesen habe bzw. was man heute noch bei Naturvölkern, die fast völlig "unberührt" leben, beobachten konnte, ist die Tasache das unsere moderen Zivilisationskrankheiten/Herzkreislauferkrankungen dort nicht auftraten bzw. auftreten...



...die Frage ist was einem lieber ist, den Bonus voll ausschöpfen, zumindest alles daran setzen oder zufrieden sein mit dem was man hat, deutlich früher an irgendwelchen Gebrechen erkranken oder gar sterben und sich dabei tröste, bin ja 20-30 Jahre älter geworden als die menschlichen Vorfahren...
 

Mr.Wayne

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AW: Zucker = Droge?

Krebs ist mMn keine Herzkreislauferkrankung. Was ich schlussendlich nur sagen will, was vor allem den letzten Absatz betrifft: Einerseits finde ich , dass man nicht nach unendlich Lebenszeit "gieren" sollte bzw sollen müsste. Nur weil man das und das und das tut, hat man evtl 5 Jahre länger. Wenn solche Menschen älter werden, wird ihr Gedankenhaus vom Tod beherrscht sein und die zusätzlichen Jahre entpuppen sich als verschwendete Zeit der Angst.
Ich finde es nicht falsch, wenn Menschen ihre Lebenszeit verlängern wollen. Allerdings finde ich nicht, dass dies der einzig richtige und vernünftige Weg ist.

Andererseits finde ich, dass du nicht auf der einen Seite mit der Urmenschen, also den frühen homo sapiens argumentieren solltest um dann den vergleich an anderer Stelle zu verwerfen.

Ich will nicht sagen, dass die Leitlinie, mit der hier einige, nicht nur du, argumentieren falsch ist, ganz im Gegenteil. Objektiv gesehen habt ihr Recht, definitiv. Aber die Leitlinie zur Doktrin zu machen und, wieder überspitzt ausgedrückt, so ein bisschen radikalisiert als Idealweg darzustellen, dem sich die Menschen zu ordnen habe finde ich falsch. Und Zucker hier als Droge zu bezeichnen, um mal zum Hauptthema auch mal ne Meinung abzugeben und den Kreis zu schließen, finde ich als Teil dieser radikalen Darstellung einfach zu krass.
Den Kommentar von taurus z.B. in Jandens Log mit den Nic Nacs gehört da für mich da so ein bisschen in die gleiche Ecke.

(Das klingt alles so aggressiv, und so will ich gar nicht wirken. Das tut mir jetzt schon leid -.- Ich hoffe, ich darf hier so die genannten User ansprechen, bei Problemen können wir uns gern aussprechen, ich meines überhaupt nicht böse!!)



PS: Um noch was zu den Naturvölkern zu schreiben: Es ist, aufgrund der Abgeschiedenheit dieser Naturvölker, gar nicht so unwahrscheinlich, dass moderne Gebrechen an diesen vorbeigehen. Weil der Genpool der Stämme sehr klein ist und Paarung nur innerhalb stattfindet, können genetische Anomalien nur durch sehr seltene Fehler etwa bei der Meiose entstehen. Was bei diesen Völkern meist noch unwahrscheinlicher wird, da die Frauen sehr früh Kinder bekommen. Ist der Genfehler, die Veranlagung, etwa bei Diabetes, beim Naturvolk nicht vorhanden, so kann sie auch nicht vererbt werden und weitergegeben werden. Eine erworbene Diabetes ist bei ihnen, durch ihre Ernährung, richtigerweise sehr unwahrscheinlich. Nur als beispiel :)
 

Eisenfresser

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AW: Zucker = Droge?

Mich persönlich interessiert dieses Paleo-Gelaber nicht die Bohne, auch wissenschaftliche Diskussionen nehme ich nur am Rande auf, interessiert mich auch nur marginal...mich interessiert ernährungstechn. nur...

- fühle ich mich wohl

- habe ich eine uneingeschränkte Leistungsfähigkeit

- sehe ich gut aus ("gut" nach meiner Definition)

- ist meine Ernährung geeignet meine Gesunheit zu erhalten bzw. zu unterstützen (o.k., da bin ich natürlich auf externe Infos angewiesen)




...und wenn ich diese Punkte berücksichtigen möchte MUSS ich meinen Zuckerkonsum, ja auch grundsätzlich den Kohlenhydratkonsum, runterfahren bzw. zumindest kontrollieren...






(mittlerweile weiß man das sich Krebszellen von Zucker ernähren, Zucker zum (über)leben brauchen, nimmt man ihnen diese Nahrung steigt die Chance das das Tumorwachstum gestoppt wird, in einigen Fällen sogar zurückgeht, dieses wird bei Krebspartienten in deren Therapien bereits berücksichtigt, ich denke da wird in den nächsten Jahren noch einiges mehr bekannt werden!)

...unabhängig davon ist ein starkes Immunsystem natürlich die Grundlage aller Heilung und da fallen dann natürlich dutzende andere Faktoren mit rein, dieses zu ehalten bzw. auszubauen...







UND dann gibt es da noch einen Grund, der mir sehr wichtig ist (für viele sicher bescheuert), ich möchte bewusst auf Dinge verzichten (zumindest zeitweise) um mich in Disziplin zu üben, meinen Körper und Geist auch dahingehend zu trainieren.

Der gleiche Grund warum ich nicht rauche, selten Alkohol trinke, keine anderen Drogen konsumiere, beinhaltet dementsprechen auch das Einschränken des Zuckerkonsums.


...womit wir wieder bei der provokanten Aussage des 1. Post sind:)
 
Zuletzt bearbeitet:

Mr.Wayne

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AW: Zucker = Droge?

Das alles widerspricht ja nicht meinem Kritikpunkt bzw unterstütze ich Verhalten dieser Art generell.
 

BlackPanda

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AW: Zucker = Droge?

...es war einfach nicht mehr möglich nur über "Fleisch, Fisch und ein paar Beeren und Wurzeln" die ansteigenden Menschenmassen in den immer mehr aufkommenden Städten zu ernähren, aus diesem Grund ging es zur Agrarkultur!!!


Historisch korrekt wäre es genau umgekehrt. Durch Anbau von Getreide bzw. stärkehaltigen Knollen wurde die Bevölkerungsexplosion erst möglich.

Ändert zwar nix an Deiner Aussage aber so ists richtig.
 

MarmorStein

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AW: Zucker = Droge?

Eisenfresser schrieb:
Letztendlich ist es ja auch wurscht ob die Menschheit aus einer Notsituation oder einfach aus Bequemlichkeit zum Ackerbau überging, unterm Strich zählt ja nur, dass die Menschheit sich dadurch von einer "artgerechten" Ernährung entfernte!
Definiere "artgerechte Ernährung" – klingt für mich, so wie es da steht, sehr nach „Schubladen-Denken“. Die Bezeichnung „Art“ ist schlussendlich schlicht ein Hilfsmittel in der taxonomischen Einordnung. Kann man also alle Individuen der Art homo sapiens über einen Kamm scheren, was die Ernährung angeht? Ich bin überzeugt davon, dass die Antwort „nein“ lautet. Alleine schon die Tatsache, dass wir über den Globus verteilt verschiedenste Ernährungsformen antreffen, und mit einem guten Teil davon Menschen "alt" werden können, zeigt für mich schon mal: DIE EINE "artgerechte Ernährung" gibt es nicht.

Ein weiterer Stolperstein der ganzen Geschichte „gesunde Ernährung“ mit Paleo- und Vorfahren-Argumenten zu propagieren ist der aus meiner Sicht klar zu erkennende Äpfel-Birnen-Vergleich. Denn es ernährt sich sicherlich kein Paleo-Jünger wie die Steinzeit-Leute. Schon alleine der Zeitpunkt, den man in der Ahnenreihe man für seine Betrachtungen erwählt, ist willkürlich. Vor „Entdeckung“ des Feuers, oder danach? Doch ganz abgesehen davon: Hat der Steinzeitmensch das fleischbeschauene Steak vom Hausschwein, bequem bereitgestellt durch den hygienegeschulten Metzger nebenan genossen, oder eher das rohe Fleisch von wohl nicht selten von Würmern durchsetzten kränkelnden Tieren, die nicht zuletzt aufgrund ihrer Affliktion leichter zu erlegen waren? Ernähren sich die heutigen Paleo-Leute also tatsächlich so, wie unsere Vorfahren?

Des Weiteren ist ein vermutlich eingetretener Werte-Wandel zu bedenken. Hat der Mammutjäger-homo-sapiens davon geträumt, als "active elderly" eine Kreuzfahrt nach Andalusien zu machen und auf dem Dampfer den Hintern zu Zumba-Rhythmen zu schwingen? Oder waren da andere Lebensziele im Vordergrund? Abgesehen von persönlichen Zielen: Nimmt man beispielsweise die Evolutionstheorie als Grundlage, ist es relativ egal, ob 75% der Bevölkerung mit 30+ Jahren Krebs, Herzinfarkt oder sonstwas bekommen – bis dahin ist das Erbgut gesät (jedenfalls damals) und der hauptsächliche Zweck des Individuums (wenn man teleologisch denken möchte) erfüllt. Es ist m.E. eine (menschengeschichtlich gesehene) Neuerscheinung, dass man (utopische?) Erwartungen vom langen Leben im „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens“ hegt. Hat nicht der sozialevolutionäre Wandel unser Beweusstsein verändert? Insofern könnte man auch fragen: Sind wir alle von von der "Droge streben nach Gesundheit und langem Leben" berauscht (auch wenn die Verwendung des Begriffes Droge hier die unten stehende Wikipedia-Feststellung etwas erweitert)?
Eisenfresser schrieb:
...außerdem..............zu verstehen "wo wir herkommen/wozu wir gemacht wurden", läßt logische Rückschlüsse zu wie wir uns "artgerecht(er)" ernähren/verhalten sollten, uns körperlich anzustrengen ist unsere Natur, unsere Ernährung darauf abzustimmen ebenfalls!
Hier vertrete ich eine gegenteilige Meinung (bezüglich der fetten Hervorhebung – zur „Artgerechtigkeit“ habe ich mich ja oben schon geäußert): unsere Vorfahren mussten sich m.E. körperlich anstrengen, um begehrte/reichhaltige Nahrung zu bekommen. Waren die Anstrengungen erfolgreich, hatte man mehr Reserven für weitere Anstrengungen - und auch eventuelle Fehlschläge waren leichter zu verkraften. Und hier kommt der Nahrungsüberfluss ins Spiel – der Mensch hat es geschafft, seinen Energiebedarf verhältnismäßig einfach und effektiv zu decken, und somit u.U. Reserven geschaffen (nicht selten werden m.W. Dinge wie z.B. eine ausgeprägte Hirnentwicklung zumindest anteilig diesem Energieüberfluss zugeschrieben).
Schlussendlich muss ich hier auch fragen: wenn körperliche Anstrengung und Ernährungsabstimmung darauf "unsere Natur" ist, warum fällt es vielen Menschen dann so schwer? Ist diese Beobachtung nicht eher konträr zu Deiner Feststellung, und legt sich hier nicht eher die Vermutung nahe, dass die Natur des Menschen (zumindest im statistischen Mittel, wenn wir also "die Art" betrachten) doch eher ist, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen? Dieser Gedankengang wurde ja auch schon von pp1998 in seiner These
pp1998 schrieb:
Also der Bewegungsfaktor oder Radius unserer Vorfahren wird meines Erachtens durchaus maßlos überschätzt. Ich denke ein Neandertaler würde es so ausdrücken : „ Mammut erlegen und dann erst mal paar Monaten Höhlenparty in der Horizontalen „ .
angesprochen (auch wenn der Neandertaler taxonomisch nicht unserer Art angehört).

“Matten“ schrieb:
hey leute, die frage ist doch auch wie man zum thema drogen steht.
Und wie man „Drogen“ definiert bzw. was man selbst damit verbindet – da in Diskussionen, an denen ich teilnehme, in diesem Forum hier ja immer betont wird, dass man sich hier „umgangssprachlich“ ausdrückt, nehme ich die Wikipedia-Aussage berauschende bzw. bewusstseinsverändernde Substanzen als Grundlage. Somit könnte man auch die Frage stellen, ob auch „andere normale Nahrungsmittel“ berauschend oder bewusstseinsverändernd sind. Ich denke man kann davon ausgehen, dass ein hungernder Mensch eine andere Bewusstseinslage hat, als ein gesättigter. Hat also Nahrung an sich eine bewusstseinsverändernde Eigenschaft, und ist somit unter dieser Definition als Droge anzusehen? (Wohlgemerkt: die umgangssprachliche Wikipedia-Aussage beinhaltet keinerlei Aussage bezüglich der Notwendigkeit, betrachtete Stoffe aufzunehmen).
Zumal ja auch, wie Matten schon anklingen hat lassen, „Drogenkonsum“ gesellschaftlich belegt ist, und per se nichts über den Umfang sowie die Schädlichkeit/Zuträglichkeit dessen aussagt.
Eisenfresser schrieb:
...die Frage ist was einem lieber ist, den Bonus voll ausschöpfen, zumindest alles daran setzen oder zufrieden sein mit dem was man hat, deutlich früher an irgendwelchen Gebrechen erkranken oder gar sterben und sich dabei tröste, bin ja 20-30 Jahre älter geworden als die menschlichen Vorfahren...
Ist denn gesichert, dass man sich (als Individuum) mit Verhalten X den vollen Bonus sichert? Oder ist das halt gerade das, was man im Moment glauben möchte bzw. in die verfügbaren (in den seltensten Fällen umfassenden) wissenschaftlichen Erkenntnisse (aufgrund von Statistik, also: Schublade) hineininterpretiert?
Zudem ist das Ganze wie ich finde ein bisschen wie Versicherungen - man glaubt, dass sie in der Zukunft helfen werden, doch dann wird man mit 35 in voller Gesundheit vom Bus überfahren und hat nichts von den Pflege-/Rentenversicherungsbeiträgen, die man auch für andere Dinge ausgeben hätte können, um sein tatsächlich gelebtes Leben zu versüßen (<- ja, die Anspielung zum Zucker-Thema ist gewollt). Manchereiner kasteit sich heute ja nicht zuletzt auch in der Gegenwart, um es in der hypothetischen Zukunft vielleicht besser zu haben, als wenn das Jetzt in vollen zügen genossen werden würde.
 

Eisenfresser

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AW: Zucker = Droge?

Ich sehe das eigentlich nur pragmatisch, "artgerecht" heißt für mich das Energieverbrauch und Energieaufnahme im Verhältnis stehen muss, es kann in meinen Augen NICHT artgerecht sein mehr Energie aufzunehmen als mein Körper verbraucht und längerfristig immer größere Energiespeicher anzulegen, wenn ich diese nie angreife/aufbrauche!

...irgendwie entfernen wir uns aber von der Aussage im 1. Post...

Jeder kann ja einfach mal 24 Stunden auf Kohlenhydrate verzichten, besser evtl. sogar ein paar Tage und einfach nur beobachten was im Körper passiert bzw. wie es sich anfühlt, wenn man dann, optimalerweise, über Erfahrungswerte hinsichtlich Entzugserscheinungen (Nikotin, Alkohol etc. oder härtere Geschichten) verfügt, wird man deutliche Parallelen feststellen können, vor allem kurz vor oder am "Ladetag" bzw. auch danach sind dann wirklich interessante körperliche/phsychische Reaktionen feststellbar...
 
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