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Zucker = Droge?

Eisenfresser

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Kohlenhydrate, vor allem die schnellen, sind im Prinzip nichts anderes als Drogen!
 

sportsfreund

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AW: essen wie ein Bodybuilder - Challenge gegen mich selbst

Kohlenhydrate, vor allem die schnellen, sind im Prinzip nichts anderes als Drogen!
Hahaha, dieser Satz alleinstehend..... herrlich! Wir sind halt ein radikales Forum :scool:
 

Feta

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AW: essen wie ein Bodybuilder - Challenge gegen mich selbst

Kohlenhydrate, vor allem die schnellen, sind im Prinzip nichts anderes als Drogen!

Sehe ich ähnlich. Ich denke auch, dass kurzkettige Zuckerarten das Gehirn ähnlich süchtig machen können und es einen Zuckerentzug gibt bei Süchtigen. Bei Übergewichtigen kann der Heißhunger auf Süßes ja nicht von zu wenig verfügbarer Energie herstammen, sondern welches Substrat in welcher Form wann vorliegt.

Hat jmd schonmal was von der selfish-brain Theorie gelesen? Bin ich gestern zufällig drauf gestoßen und das klang recht interessant..

Sorry für OT btw, falls das stört kapseln wir das hier ab :)
 

de-fortis

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Leicht vorstellbar und aufgrund meines kleinen Ernährungsexperimentes recht aktuell für mich, da ich gerade eine Art Entwöhnung durch mache, die mit der Zeit leichter erscheint. Das bestimmte erforschte und weniger erforschte Substanzen wie Zucker und Koffein, Geschmacksverstärker oder Alkohol das Belohnungszentrum im Hirn für Sucht stimuliert, wissen wir bereits. Ein Forscher berichtete davon, das ZUcker ähnliche Areale des Hirns wie Kokain stimuliert.

Was sind eure Meinungen und Erfahrungen zum Thema?


[YOUTUBE]RLx4wrMZi7A[/YOUTUBE]
 

Eisenfresser

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AW: essen wie ein Bodybuilder - Challenge gegen mich selbst

Sehe ich ähnlich. Ich denke auch, dass kurzkettige Zuckerarten das Gehirn ähnlich süchtig machen können und es einen Zuckerentzug gibt bei Süchtigen. Bei Übergewichtigen kann der Heißhunger auf Süßes ja nicht von zu wenig verfügbarer Energie herstammen, sondern welches Substrat in welcher Form wann vorliegt.

Hat jmd schonmal was von der selfish-brain Theorie gelesen? Bin ich gestern zufällig drauf gestoßen und das klang recht interessant..

Sorry für OT btw, falls das stört kapseln wir das hier ab :)

Ja, Mersch schneidet das Thema in seinem Buch an und für mich klingt das mehr als logisch!...zumal es schon bewisen ist, dass das Gehirn bei Kohlenhydratmangel (wenn man noch an den Kohlenhydratstoffwechsel angeschlossen ist) bestimmte Rezeptoren in den Fettzellen blockt, die normalerweise dem Gehirn den Füllstand mitteilen, um dem Gehirn zu signalisieren das die Fettspeicher voll sind und ein Überangenbot an Energie besteht.

...das Gehirn (was immerhin ~20% der benötigten Gesamtkalorien einsaugt) setzt sich darüber hinweg und fordert immer mehr Kohlenhydrate (deswegen der Heißhunger auf Süßkram) - ein Teufelskreis!
 

Muskelbiber

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AW: Zucker = Droge?

Redet ihr jetzt von Zucker oder von Kohlehydraten?

Denn ich habe den Eindruck, gerade bei Eisis Beiträgen, dass hier alles über einen Kamm geschert wird.

Was wirklichen Zucker betrifft: Gibt es da noch einen wirklichen Dissens drüber? Also darüber, dass Zucker in gewisser Weise süchtig machen kann? Ich erinnere mich, dass der Spiegel dem ganzen (mal wieder in der Nachrichtenflaute) einen Leitartikel letztes Jahr gewidmet hat und die Darstellung der aktuellen Forschung war da relativ einhellig. Ich erinnere mich auch eine BBC-Reportage zum Zusammenhang des Übergewichtstriumvirat Zucker-Salz-Fett und dem Belohnungszentrum des Gehirn gesehen zu haben.
 

sportsfreund

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AW: Zucker = Droge?

Also wenn wir schon nen eigenen Thread dafür haben, meine Ansicht ist, dass dieser Satz:

Kohlenhydrate, vor allem die schnellen, sind im Prinzip nichts anderes als Drogen!
zwar Wahrheit beinhaltet, aber für mich viel zu krass klingt. Wenn ich Zucker (oder sogar andere KH, wie Biber richtig einwirft), als Drogen darstelle, hab ich für mich ein generelles Problem mit der Konditionierung unseres Hirns: so gesehen macht auch Erfolg, Training, Sex und was weiß ich süchtig. Zucker ist natürlich ein Problem, weil es heutzutage quasi dauerhaft leicht verfügbar ist.

Zur Klarstellung: das bedeutet nicht, dass ich pro Zucker bin. Absolut nicht. Aber ich - und viele andere hier - optimieren eben ihre Ernährung, auch für Gesundheit etc. Mir geht's nur darum, die Kirche im Dorf zu lassen :)
 

Eisenfresser

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AW: Zucker = Droge?

Redet ihr jetzt von Zucker oder von Kohlehydraten?

Denn ich habe den Eindruck, gerade bei Eisis Beiträgen, dass hier alles über einen Kamm geschert wird.

Was wirklichen Zucker betrifft: Gibt es da noch einen wirklichen Dissens drüber? Also darüber, dass Zucker in gewisser Weise süchtig machen kann? Ich erinnere mich, dass der Spiegel dem ganzen (mal wieder in der Nachrichtenflaute) einen Leitartikel letztes Jahr gewidmet hat und die Darstellung der aktuellen Forschung war da relativ einhellig. Ich erinnere mich auch eine BBC-Reportage zum Zusammenhang des Übergewichtstriumvirat Zucker-Salz-Fett und dem Belohnungszentrum des Gehirn gesehen zu haben.

Also wenn wir schon nen eigenen Thread dafür haben, meine Ansicht ist, dass dieser Satz:


zwar Wahrheit beinhaltet, aber für mich viel zu krass klingt. Wenn ich Zucker (oder sogar andere KH, wie Biber richtig einwirft), als Drogen darstelle, hab ich für mich ein generelles Problem mit der Konditionierung unseres Hirns: so gesehen macht auch Erfolg, Training, Sex und was weiß ich süchtig. Zucker ist natürlich ein Problem, weil es heutzutage quasi dauerhaft leicht verfügbar ist.

Zur Klarstellung: das bedeutet nicht, dass ich pro Zucker bin. Absolut nicht. Aber ich - und viele andere hier - optimieren eben ihre Ernährung, auch für Gesundheit etc. Mir geht's nur darum, die Kirche im Dorf zu lassen :)

...

Kohlenhydrate, vor allem die schnellen, sind im Prinzip nichts anderes als Drogen!
ZUCKER!

...ich unterscheide da sehr wohl! Kohlenhydrate sind für mich NICHT gleich Kohlenhydrate, da gibt es teils deutliche Unterschiede, wobei ich nichts desto trotz Kohlenhydrate nur bedarfsorientiert einsetzen würde bzw. IMMER für diese Empfehlung ausspreche, DENN niemand kippt Benzin in den vollen Tank seines Autos, welches nur in der Garage steht!
(komischerweise machen das jedoch ein Großteil der Menschen mit ihrem Körper, jeder übergewichte Mensch macht das, führt immer zu Energie nach, obwohl er diese gar nicht braucht!!! ...nur besteht daleider der kleine Unterschied, der Tank im Auto läuft irgendwann über, der menschlicher Tank wird immer größer!!! Kohlenhydrate sind NICHT essenziel für uns!)

...bedarfsorientiert machen auch schnelle Kohlenhydrate Sinn, trotz allem bleibt Zucker für mich eine drogenähnliche Substanz!

...natürlich gibt es dutzende weiter Suchtfaktoren, wobei ich ebenfalls deutliche Unterscheidungen treffen würde, Sportsucht ist für mich, bis zu einem bestimmten Grad alles andere als ungesund, ich würde das sogar artgerechte Haltung nennen!!!, denn das was unsere Vorfahren an Aktivität hatten, würde heute als Extremsport gelten!:scool:
 
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Muskelbiber

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AW: Zucker = Droge?

o gesehen macht auch[...] Sex und was weiß ich süchtig. Zucker ist natürlich ein Problem, weil es heutzutage quasi dauerhaft leicht verfügbar ist.

Zur Klarstellung: das bedeutet nicht, dass ich pro Zucker bin.

Wenn ich dich richtig verstehe sollten wir den Zucker also nur mit dauerhaft leicht verfügbarem Sex ausbalancieren? :stongue:
 

Muskelbiber

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AW: Zucker = Droge?

[...]ich würde das sogar artgerechte Haltung nennen!!!, denn das was unsere Vorfahren an Aktivität hatten, würde heute als Extremsport gelten!:scool:

Aufgrund des Smilys bin ich mir nicht ganz sicher, wie ernst ich dieses Statement nehmen darf, da es einen, in abgewandelten Formen, immer mal wieder begegnet gehe ich trotzdem darauf ein:

Wenig bestreiten lässt sich meines Erachtens das Argument, dass sich die Menschen in früheren Zeiten zum Großteil mehr bewegt haben, da Arbeit zum Großteil körperlich bestimmt war. An dieser Feststellung störe ich mich auch nicht, sondern vielmehr an der Verbindungen die von dieser ausgehend immer hergestellt werden: Sportsucht / artgerechte Haltung / Vorfahren.

Sport als eine Sucht ist etwas ganz anderes als regelmäßig gerne viel Sport zu treiben. Es heißt beispielsweise auch sich so zu überfordern, dass eben die Leistung auf der Strecke bleibt oder Sport zu treiben wenn man krank ist. Ich denke das trifft auf den Großteil des Publikums hier, die gerne und viel Sport zielgerichtet betreiben nicht zu. Also lassen wir die Kirche im Dorf, wie Sportsfreund schon so passend gesagt hat.

Auch - was heißt hier artgerecht und Vorfahren? Ich will dir das nicht pauschal unterstellen Eisi, aber dieses Argument, bei dem auf einen ominösen Urzustand verwiesen wird, kommt immer wieder aus der Paleo-Ecke. Die evolutionäre Anpassung des Körpers habe beim Übertritt in den Kulturzustand seine finale Form erreicht und angemessene Ernährung kann deshalb nur das sein, was zu dieser Schwellenzeit verfügbar war. Ach bitte, wir haben kein Verfettungsproblem weil wir irgendwann die Kartoffel kultiviert haben, sondern weil wir sie in Streifen schneiden, in gesättigen Ölen frittieren und dann mit eine Tonne Salz bestreuen und mit einem BigMäc und 'ner Cola servieren. Auch hier kann ich Sportsfreund nur zustimmen, lassen wir die Kirche im Dorf.

Weniger Zucker ist besser als mehr Zucker. Zumindest für alle außer Michael Phelps. Zucker ist nicht Crack und niemandem schadet ab und an ein wenig davon.
 

matten

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AW: Zucker = Droge?

gegenthesen:

fleisch = droge
sport = droge
musik = droge
etc...

spricht alles mein belohnungszentrum ganz stark an. ;)
 

pp1998

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AW: Zucker = Droge?

Also der Bewegungsfaktor oder Radius unserer Vorfahren wird meines Erachtens durchaus maßlos überschätzt. Ich denke ein Neandertaler würde es so ausdrücken : „ Mammut erlegen und dann erst mal paar Monaten Höhlenparty in der Horizontalen „ .
Unbestreitbar ist jedoch dass Zucker in der Lebensmittelindustrie missbraucht wird, permanent und überall. Ich glaube die Hersteller programmieren uns , also doch auch wenn eine unbewusste Abhängigkeit , auf Zuckerkonsum als ein Rohrstoff der extrem billig und in hohen Mengen verarbeitet werden kann. Das senkt natürlich die Materialkosten .Marmelade 100 Gr mit 50 % Zuckerzusatz kostet selbstverständlich ein paar Pfennig weniger als eine mit 100 Gr. Fruchtfleisch um es auf die Spitze zu bringen. Bei 100.000 Gläschen im Monat kommt da ein gutes Sümmchen zusammen. Rohrstoffe sind nun mal teuer. Das ist aber meine persönliche Verschwörungstheorie. Ansonsten kann ich jedem nur empfehlen 21 Tage komplett auf Süßes zu verzichten und dann mal ein Twix früher Raider oder Marsriegel zu zischen, dann weiß man bescheid. Ist halt wie Rauchen nur eine Frage der Zeit da ist man drüber hinweg.
Haushaltszucker oder chemisch hergestellter Fruchtzucker darf natürlich nicht in einem Topf mit natürlichen Zucker in Obst , Gemüse und Beeren geworfen werden . Süße reife Himbeeren sind nämlich echt gnadenlos lecker .
 

AufbauFrau

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AW: Zucker = Droge?

Hui! Sehr reizend Thema. Hier ist ein interessanter 'Meinung' Beitrag um wie Cocaine und Heroin sind nicht so suchterzeugend als Oreos. Ich muss ernst klein änderungen im Diät machen um weniger Zucker zu essen. Ich gebe zu das ich Zucker-Hure bin. ;D Aber Ich will nicht so viel Forschritte machen, Gewichtheben und Tennis spielen, nur um Zucker zu kampfen. Wenn du mich mehr Leine gibst darf ich vorstelllen das Sports-sucht ist lieber im vergleich mit Pawlowsche Konditionierung? Vielleicht passt es ein wenig besser. So fühle ich wenn ich Tennis spiele oder Hantel hoch hebe [img3].
 

Eisenfresser

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AW: Zucker = Droge?

Aufgrund des Smilys bin ich mir nicht ganz sicher, wie ernst ich dieses Statement nehmen darf, da es einen, in abgewandelten Formen, immer mal wieder begegnet gehe ich trotzdem darauf ein:

Wenig bestreiten lässt sich meines Erachtens das Argument, dass sich die Menschen in früheren Zeiten zum Großteil mehr bewegt haben, da Arbeit zum Großteil körperlich bestimmt war. An dieser Feststellung störe ich mich auch nicht, sondern vielmehr an der Verbindungen die von dieser ausgehend immer hergestellt werden: Sportsucht / artgerechte Haltung / Vorfahren.

Sport als eine Sucht ist etwas ganz anderes als regelmäßig gerne viel Sport zu treiben. Es heißt beispielsweise auch sich so zu überfordern, dass eben die Leistung auf der Strecke bleibt oder Sport zu treiben wenn man krank ist. Ich denke das trifft auf den Großteil des Publikums hier, die gerne und viel Sport zielgerichtet betreiben nicht zu. Also lassen wir die Kirche im Dorf, wie Sportsfreund schon so passend gesagt hat.

Auch - was heißt hier artgerecht und Vorfahren? Ich will dir das nicht pauschal unterstellen Eisi, aber dieses Argument, bei dem auf einen ominösen Urzustand verwiesen wird, kommt immer wieder aus der Paleo-Ecke. Die evolutionäre Anpassung des Körpers habe beim Übertritt in den Kulturzustand seine finale Form erreicht und angemessene Ernährung kann deshalb nur das sein, was zu dieser Schwellenzeit verfügbar war. Ach bitte, wir haben kein Verfettungsproblem weil wir irgendwann die Kartoffel kultiviert haben, sondern weil wir sie in Streifen schneiden, in gesättigen Ölen frittieren und dann mit eine Tonne Salz bestreuen und mit einem BigMäc und 'ner Cola servieren. Auch hier kann ich Sportsfreund nur zustimmen, lassen wir die Kirche im Dorf.

Weniger Zucker ist besser als mehr Zucker. Zumindest für alle außer Michael Phelps. Zucker ist nicht Crack und niemandem schadet ab und an ein wenig davon.
Du nimmst dir das Recht heraus mit Ironie zu arbeiten, ABER ich darf dieses Mittel nicht verwenden?[img5];D

...natürlich war meine Aussage bewusst überzogen dargestellt, dachte das sei logisch, musst du immer alles auf die Goldwaage legen?>:D



...letzendlich wollte ich mit der etwas übertriebenen Aussage nur meine Meinung verdeutlichen, dass man sich Kohlenhydrate verdienen muss!

Kohlenhydrate sind nicht per se schlecht, auch Zucker nicht, ABER sie sind für unseren Körper eher eine Bonus-Energie, unser Körper ist für den Fettstoffwechsel gemacht, Kohlenhydrate waren immer nur der kleine Energieschub für zwischendurch, NICHT als Dauereinsatz!

Der Übergang zu Getreide & Co war aus der Not geboren, aufgrund der steigenden Überbevölkerung und der damit einhergehenden Nahrungsknappheit, entgegen unseres natürlichen Stoffwechsels!
 

matten

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AW: Zucker = Droge?

hey leute, die frage ist doch auch wie man zum thema drogen steht.

also wenn es nach mir geht, aber auch nach vielen, vielen anthropologischen erkenntnissen und schilderungen, die ich gelesen und gesehen habe, gehören drogen und rauschzustände zum menschlichem sein einfach dazu.

somit relativiert sich die ursprüngliche aussage auch deutlich und ist nicht mehr so krass.
 

sportsfreund

Moderator / Der Laktator / Team Fitness- und Kraft
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AW: Zucker = Droge?

Aufgrund des Smilys bin ich mir nicht ganz sicher, wie ernst ich dieses Statement nehmen darf, da es einen, in abgewandelten Formen, immer mal wieder begegnet gehe ich trotzdem darauf ein:

Wenig bestreiten lässt sich meines Erachtens das Argument, dass sich die Menschen in früheren Zeiten zum Großteil mehr bewegt haben, da Arbeit zum Großteil körperlich bestimmt war. An dieser Feststellung störe ich mich auch nicht, sondern vielmehr an der Verbindungen die von dieser ausgehend immer hergestellt werden: Sportsucht / artgerechte Haltung / Vorfahren.

Sport als eine Sucht ist etwas ganz anderes als regelmäßig gerne viel Sport zu treiben. Es heißt beispielsweise auch sich so zu überfordern, dass eben die Leistung auf der Strecke bleibt oder Sport zu treiben wenn man krank ist. Ich denke das trifft auf den Großteil des Publikums hier, die gerne und viel Sport zielgerichtet betreiben nicht zu. Also lassen wir die Kirche im Dorf, wie Sportsfreund schon so passend gesagt hat.

Auch - was heißt hier artgerecht und Vorfahren? Ich will dir das nicht pauschal unterstellen Eisi, aber dieses Argument, bei dem auf einen ominösen Urzustand verwiesen wird, kommt immer wieder aus der Paleo-Ecke. Die evolutionäre Anpassung des Körpers habe beim Übertritt in den Kulturzustand seine finale Form erreicht und angemessene Ernährung kann deshalb nur das sein, was zu dieser Schwellenzeit verfügbar war. Ach bitte, wir haben kein Verfettungsproblem weil wir irgendwann die Kartoffel kultiviert haben, sondern weil wir sie in Streifen schneiden, in gesättigen Ölen frittieren und dann mit eine Tonne Salz bestreuen und mit einem BigMäc und 'ner Cola servieren. Auch hier kann ich Sportsfreund nur zustimmen, lassen wir die Kirche im Dorf.

Weniger Zucker ist besser als mehr Zucker. Zumindest für alle außer Michael Phelps. Zucker ist nicht Crack und niemandem schadet ab und an ein wenig davon.
[img17]

@Eisi: ich glaub du bist zu emotional leidenschaftlich bei dem Thema [img32];D finde da keine Ironie irgendwie....



Wenn ich dich richtig verstehe sollten wir den Zucker also nur mit dauerhaft leicht verfügbarem Sex ausbalancieren? :stongue:
Ich sehe wir verstehen uns bei diesem Thema! :scool:
 

Muskelbiber

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AW: Zucker = Droge?

Der Übergang zu Getreide & Co war aus der Not geboren, aufgrund der steigenden Überbevölkerung und der damit einhergehenden Nahrungsknappheit, entgegen unseres natürlichen Stoffwechsels!

Keine Ahnung ob das auch wieder Ironie ist, aber das ist historisch einfach nicht der Fall.

Ich weiß auch nicht warum die Leute ihre Ernährungsweise seit neuestem immer historisch rechtfertigen wollen. Wahrscheinlich weil man mit "Natürlichkeit" derzeit das meiste Geld machen kann:
Die "natürliche" Ernährung des Menschen, die nicht soviele Kohlehydrate kennt.
Der "natürliche" Gang des Menschen, am besten mit Vibramschuhen.
"Natürliches" Kraftraining als "funktionales" Krafttraining, weil der Mensch seit jeher Sandsäcke in 10er Sätzen hebt und Kettlebells schwingt.

Mittlerweile sollte man doch gesehen haben, dass "natürlich" (oder artgerecht oder ...) alles nur Marketingstrategien ohne historisch belegbaren Hintergrund sind.
 

Eisenfresser

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AW: Zucker = Droge?

Keine Ahnung ob das auch wieder Ironie ist, aber das ist historisch einfach nicht der Fall.

Ich weiß auch nicht warum die Leute ihre Ernährungsweise seit neuestem immer historisch rechtfertigen wollen. Wahrscheinlich weil man mit "Natürlichkeit" derzeit das meiste Geld machen kann:
Die "natürliche" Ernährung des Menschen, die nicht soviele Kohlehydrate kennt.
Der "natürliche" Gang des Menschen, am besten mit Vibramschuhen.
"Natürliches" Kraftraining als "funktionales" Krafttraining, weil der Mensch seit jeher Sandsäcke in 10er Sätzen hebt und Kettlebells schwingt.

Mittlerweile sollte man doch gesehen haben, dass "natürlich" (oder artgerecht oder ...) alles nur Marketingstrategien ohne historisch belegbaren Hintergrund sind.
DAS ist definitiv NICHT so!!!

Es ist Fakt und unverrückbar, dass der Mensch Getreide anbauen musste, um die immer mehr ansteigende Bevölkerung zu ernähren, dass kannst du drehen und wenden wie du willst, auch ins Lächerlich ziehen, aber das ist Fakt!!!

...es war einfach nicht mehr möglich nur über "Fleisch, Fisch und ein paar Beeren und Wurzeln" die ansteigenden Menschenmassen in den immer mehr aufkommenden Städten zu ernähren, aus diesem Grund ging es zur Agrarkultur!!!


...außerdem..............zu verstehen "wo wir herkommen/wozu wir gemacht wurden", läßt logische Rückschlüsse zu wie wir uns "artgerecht(er)" ernähren/verhalten sollten, uns körperlich anzustrengen ist unsere Natur, unsere Ernährung darauf abzustimmen ebenfalls!(wobei die Ernährung damals natürlich vom Angebot abhängig war und sich teils zwangsweise entwickelte, trotzdem suchte sich damals die Natur ihren Weg, so sollen unsere Vorfahren häufig das magere Fleisch verschmäht und hauptsächlich das fette Fleisch (bzw. auch Gehirn, Rückenmark etc.) gegessen haben), mittlerweile haben wir ja (zumindest in den meißten Regionen) die absolute Freiheit selbst zu entscheiden was wir essen wollen, was allerdings nicht immer in die richtige Richtung läuft, wie wir ja am zunehmendem Übergewicht und denn u.a. damit einhergehenden Erkrankungen deutlich erkennen können!

Da läuft etwas gehörig gegen die Wand, dass ist mehr als offensichtlich!

@sportsfreund
Ich bin völlig tiefenentspannt, denn jeder wie er mag:)...ich muss und WILL niemanden überzeugen, nur kam ja hier dieses Thema auf und mein Post wurde sogar als 1. zitiert, da fühlte ich mich geneigt mal was zu schreiben...
 
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Muskelbiber

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AW: Zucker = Droge?

Es ist Fakt und unverrückbar, dass der Mensch Getreide anbauen musste, um die immer mehr ansteigende Bevölkerung zu ernähren, dass kannst du drehen und wenden wie du willst, auch ins Lächerlich ziehen, aber das ist Fakt!!!

...es war einfach nicht mehr möglich nur über "Fleisch, Fisch und ein paar Beeren und Wurzeln" die ansteigenden Menschenmassen in den immer mehr aufkommenden Städten zu ernähren, aus diesem Grund ging es zur Agrarkultur!!!

Lieber Eisi, wo wäre das denn bewiesen worden?

Der von dir angesprochene Wechsel einer Lebensweise des Jäger- und Sammlertums, hin zur Seßhaftigkeit und zum langwirtschaftlichen Kultivierung von Pflanzen und Tieren (die sogenannte Neolithische Wende/Revolution) ist immer noch Gegenstand reger wissenschaftlicher Diskussion, bei dem sich die wirklich gesicherten Erkenntnisse in engen Bahnen bewegen.

Ich zitiere aber trotzdem, gerade weil es an dieser Stelle so passend ist einen (nicht abschließend gesicherten) Forschungskonsens der in der Wikipedia dargestellt ist (Fettungen von mir):

Es gibt verschiedene Theorien darüber, welche Faktoren zur so genannten Neolithischen Revolution und der Veränderung der Lebensweise im Neolithikum geführt haben. Ende des 19. Jahrhunderts gingen Wissenschaftler davon aus, dass der Ackerbau entscheidende Vorteile für das Überleben gebracht habe. Die meisten Forscher gehen heute aber aufgrund archäologischer und archäozoologischer Funde im Vorderen Orient davon aus, dass es vor dem Beginn des Ackerbaus keine Notsituation gab.
Quelle: Neolithische Revolution ? Wikipedia

Das Problem bei derartiger, in geschichtswissenschaftlicher Hinsicht sehr spekulativer Forschung ist, dass man immer gerne den Fehler begeht und einen Urzustand als Negativfolie zum heutigen industrialisierten Kulturleben konstruiert (ein Fehler den Rousseau in unserem Denken prominent gemacht habe dürfte und den man noch bei Freud wiederfindet - frei paraphrasiert "Der Wilde hat es leicht gesund zu sein".)

Ich lasse mich ja gerne vom Gegenteil überzeugen, bin aber so selbstbewusst, dass ich sagen muss, dass ich das, aufgrund ausreichender Kenntnis des Forschungsstandes und auch populärwissenschaftlicher Darstellung in den ganzen Paleo-/Steinzeiternährungs-Büchern, kaum für möglich halte.

Ehrlich gesagt verstehe ich persönlich nicht (mehr), warum man die eigene optimale Ernährung immer mit einer (pseudo-)wissenschaftlichen Theorie untermauern muss. Ich persönlich versuche das ganz einfach zu halten: Durch jahrelange Selbstexperimente habe ich mittlerweile sehr gut bestimmen können, was gut für mich ist. Ich sehe ehrlich gesagt weder Notwendigkeit noch die Möglichkeit dies mit sehr fragwürdigen medizinischen (Atkins), historischen (Paleo) oder ethischen Theorien (Veganismus) für alle zu generalisieren.

Edit:
Und Eisi, nur um sicher zu gehen, dass meine manchmal etwas ruppige Art nicht falsch verstanden wird: Meine Argumentation geht jetzt gegene eine Position, die ich unter anderem von dir in einer Spielart vertreten sehe und nicht gegen deine Person. Nenn diesen Satz meine anti-myogenic-Versicherung ;) ;).
 
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Eisenfresser

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AW: Zucker = Droge?

Lieber Eisi, wo wäre das denn bewiesen worden?

Der von dir angesprochene Wechsel einer Lebensweise des Jäger- und Sammlertums, hin zur Seßhaftigkeit und zum langwirtschaftlichen Kultivierung von Pflanzen und Tieren (die sogenannte Neolithische Wende/Revolution) ist immer noch Gegenstand reger wissenschaftlicher Diskussion, bei dem sich die wirklich gesicherten Erkenntnisse in engen Bahnen bewegen.

Ich zitiere aber trotzdem, gerade weil es an dieser Stelle so passend ist einen (nicht abschließend gesicherten) Forschungskonsens der in der Wikipedia dargestellt ist (Fettungen von mir):


Quelle: Neolithische Revolution ? Wikipedia

Das Problem bei derartiger, in geschichtswissenschaftlicher Hinsicht sehr spekulativer Forschung ist, dass man immer gerne den Fehler begeht und einen Urzustand als Negativfolie zum heutigen industrialisierten Kulturleben konstruiert (ein Fehler den Rousseau in unserem Denken prominent gemacht habe dürfte und den man noch bei Freud wiederfindet - frei paraphrasiert "Der Wilde hat es leicht gesund zu sein".)

Ich lasse mich ja gerne vom Gegenteil überzeugen, bin aber so selbstbewusst, dass ich sagen muss, dass ich das, aufgrund ausreichender Kenntnis des Forschungsstandes und auch populärwissenschaftlicher Darstellung in den ganzen Paleo-/Steinzeiternährungs-Büchern, kaum für möglich halte.

Ehrlich gesagt verstehe ich persönlich nicht (mehr), warum man die eigene optimale Ernährung immer mit einer (pseudo-)wissenschaftlichen Theorie untermauern muss. Ich persönlich versuche das ganz einfach zu halten: Durch jahrelange Selbstexperimente habe ich mittlerweile sehr gut bestimmen können, was gut für mich ist. Ich sehe ehrlich gesagt weder Notwendigkeit noch die Möglichkeit dies mit sehr fragwürdigen medizinischen (Atkins), historischen (Paleo) oder ethischen Theorien (Veganismus) für alle zu generalisieren.

Edit:
Und Eisi, nur um sicher zu gehen, dass meine manchmal etwas ruppige Art nicht falsch verstanden wird: Meine Argumentation geht jetzt gegene eine Position, die ich unter anderem von dir in einer Spielart vertreten sehe und nicht gegen deine Person. Nenn diesen Satz meine anti-myogenic-Versicherung ;) ;).
Letztendlich ist es ja auch wurscht ob die Menschheit aus einer Notsituation oder einfach aus Bequemlichkeit zum Ackerbau überging, unterm Strich zählt ja nur, dass die Menschheit sich dadurch von einer "artgerechten" Ernährung entfernte!

Ich persönlich schere mich kaum um irgendwelche theoretischen Grundlagen, entscheidend sind für mich in erster Linie das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und die gesundheitliche Entwicklung...dazu kam während meines Abnehmprozesses noch die Wirksamkeit hinsichtlich des Fettverlustes......diese Gründe brachten mich zur Low Carb Ernährung, mit theorethische Grundlagen etc. habe ich mich gar nicht beschäftigt......erst später habe ich hier und da etwas darüber gelesen...

...im Grund ist mir auch Paleo egal, ich esse ja auch reichlich verarbeitete Lebensmittel sowie auch Milchprodukte, ABER mit ein wenig logischem Menschenverstand kann man sich einige Dinge zusammenreimen, ohne großartiges geschichtliches Wissen...
 
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