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Paleo - Studien

The Wicker Man

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Der Thread an sich ist zwar auch in eigenem Interesse, da ich bald einen Vortrag über das Thema Paleo halten werde aber grundsätzlich ist es doch sicher nicht verkehrt, eine kleine (wissenschaftliche) Sammlung zum Thema Paleo zu haben.

Weil hier einige Experten zu dem Thema zu Hause sind, bitte ich diese einfach mal ganz höflich darum, ein paar Studien (am besten natürlich Review aufwärts) zu posten, die gerne auch diskutiert werden können. :)
 
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AW: Paleo - Studien

dann verlinke ich am besten mal wurstis blog:

Paleo : Improved Eating

finde ich sehr interessant, und es gibt auch eine menge weiterführende links zu entdecken.:)
 

sportsfreund

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AW: Paleo - Studien

Wichtig ist auch, wie man "Paleo" im Kontext der Artikel etc. definiert. Gibt ja verschiedene Abstufungen, von strikt Paleo-Gedanke, über Paleo+Milchprodukte, bis hin zu Wurstis Blog, wo er Paleo ja eher als Rahmen für gute Ernährung etabliert.
 
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AW: Paleo - Studien

Wichtig ist auch, wie man "Paleo" im Kontext der Artikel etc. definiert. Gibt ja verschiedene Abstufungen, von strikt Paleo-Gedanke, über Paleo+Milchprodukte, bis hin zu Wurstis Blog, wo er Paleo ja eher als Rahmen für gute Ernährung etabliert.
imho der beste ansatzpunkt. sonst kann ich ja abends um 10 ein glas honig löffeln::)
 

Wursti

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AW: Paleo - Studien

Hier sind ein paar direkte Trials:

Jonsson, T., Granfeldt, Y., Ahren, B., Branell, U.-C., Palsson, G., Hansson, A., Soderstrom, M., & Lindeberg, S. (2009). Beneficial effects of a Paleolithic diet on cardiovascular risk factors in type 2 diabetes: a randomized cross-over pilot study. Cardiovascular Diabetology, 8(1), 35. Cardiovascular Diabetology | Full text | Beneficial effects of a Paleolithic diet on cardiovascular risk factors in type 2 diabetes: a randomized cross-over pilot study


Frassetto, L. A., Schloetter, M., Mietus-Synder, M., Morris, R. C., & Sebastian, A. (2009). Metabolic and physiologic improvements from consuming a paleolithic, hunter-gatherer type dietHealth benefits of a Paleo diet. European Journal of Clinical Nutrition, 63(9), 947-955.


Österdahl, M., Kocturk, T., Koochek, A., & Wändell, P. E. (2007). Effects of a short-term intervention with a paleolithic diet in healthy volunteers. European Journal of Clinical Nutrition, 62(5), 682-685.


Lindeberg, S., Jönsson, T., Granfeldt, Y., Borgstrand, E., Soffman, J., Sjöström, K., & Ahren, B. (2007). A Palaeolithic diet improves glucose tolerance more than a Mediterranean-like diet in individuals with ischaemic heart disease. Diabetologia, 50(9), 1795-1807. A Palaeolithic diet improves glucose tolerance more than a Mediterranean-like diet in individuals with ischaemic heart disease - Springer

Pastore, R. (2013). A comparison of the impact of a heart-healthy diet versus paleolithic nutrition on hyperlipidemia in adults. Master's Theses and Doctoral Dissertations, Paper 547.

Ein bisschen was zum Spekulieren:

Comparison with ancestral diets suggests dense acellular carbohydrates promote an inflammatory microbiota, and may be the primary dietary cause of leptin resistance and obesity

Im Grunde kann man Paleo auch sehr kurz abhandeln:

1. Getreideproblematik: Lammers, K. M., Lu, R., Brownley, J., Lu, B., Gerard, C., Thomas, K., Rallabhandi, P., Shea-Donohue, T., Tamiz, A., Alkan, S., Netzel--Arnett, S., Antalis, T., Vogel, S. N., & Fasano, A. (2008). Gliadin Induces an Increase in Intestinal Permeability and Zonulin Release by Binding to the Chemokine Receptor CXCR3. Gastroenterology, 135(1), 194-204.
2. Milchproblematik = Verträglichkeit
3. Pflanzenöle = Omega 3:6
4. Zucker = Mikronährstoffdichte + Acellular Carbs
5. Zusatzstoffe = Verrückte Giftmischer verarschen uns

Paleo ist NUR Hypothesengenerator, zumindest wenn man wissenschaftlich sauber arbeitet. Siehe z.B.: 19 Gluten Cross-Reactive Foods: Busted Myth? ? Paleo Movement Magazine (Ging durch die Paleoblogs und Gott sei Dank hat sich das geklärt. Ich darf leider nicht ausrasten, sonst weinen wieder alle und sagen, dass ich gemein bin.)

TURBOEDIT:

Paleo bedeutet im Gegensatz zu der üblichen Auffassung ein viel ganzheitlicheres Konzept. Intermittierendes Fasten, Meditation, Training sind notwendige Kontexte, die man mitberücksichtigen muss.
 

The Wicker Man

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AW: Paleo - Studien

Danke Wursti für die ausführliche Stellungnahme! Werd ich die Tage mal reinschauen.

Paleo ist NUR Hypothesengenerator, zumindest wenn man wissenschaftlich sauber arbeitet. Siehe z.B.: 19 Gluten Cross-Reactive Foods: Busted Myth? ? Paleo Movement Magazine (Ging durch die Paleoblogs und Gott sei Dank hat sich das geklärt. Ich darf leider nicht ausrasten, sonst weinen wieder alle und sagen, dass ich gemein bin.)

Kannst du das nochmal erläutern? Was meinst du damit genau?
 

Wursti

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AW: Paleo - Studien

Die Paleoernährung ist erstmal nur Produkt von Beobachtungen aktueller Jäger und Sammler und Unterstellungen der Ernährung vergangener Jäger und Sammler. Beobachtungen sind die schwächste aller Evidenzen. (Übrigens sind alle Erkenntnisse Korrelationen, auch die Unterstellung von Kausalität - egal, welche Methoden man verwendet. Das wissen wir seit ein paar hundert Jahren --> Hume + Kausalität = Induktionsproblem)

Der Umgang erfordert auch eine hohe Interdisziplinarität, weil Ernährung nur auch im Zusammenhang mit Training, Psychologie (!) und vielen anderen Dingen zu verstehen ist. Die legen die meisten Leute nicht an den Tag.

Ein guter Vortrag zu diesem Thema ist:

<iframe src="//player.vimeo.com/video/27570335" width="500" height="281" frameborder="0" webkitallowfullscreen mozallowfullscreen allowfullscreen></iframe> <p><a href="http://vimeo.com/27570335">"An Organic Chemist's Perspective on Paleo" by Mathieu Lalonde, PhD</a> from <a href="http://vimeo.com/ancestralhealthsymposium">Ancestral Health Society</a> on <a href="https://vimeo.com">Vimeo</a>.</p>
 

The Wicker Man

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AW: Paleo - Studien

Habe letzten Freitag einen insgesamt 2,5 stündigen Vortrag (inkl. Diskussion usw. und auch nur die Hälfte, andere Hälfte ging es um Vegan/Vegetarisch) über Paläo gehalten. Habe mich dementsprechend intensiv auch mit dem Thema auseinandergesetzt. Werde meine Ernährung nicht grundlegend über den Haufen werfen aber die ein oder andere Studie bzw. der Vergleich mit den Richtlinien der DGE regt doch durchaus zum Nachdenken an.

An dieser Stelle auch nochmal ein Danke an Wursti für die Sammlung hier, habe die teilweise auch eingebaut. War ne große Hilfe :)
 

The Wicker Man

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AW: Paleo - Studien

Um der Thematik ansatzweise gerecht zu werden, müsste man eigentlich seitenweise ins Detail gehen. Vielleicht mal ein paar Stichpunkte/Denkanstöße:

1. Forschungsarbeit oft sehr einseitig von der DGE intern von Firmen (Bsp. erste "Nahrungspyramide" ist von Kellogs...), die logischerweise entsprechende Ergebnisse rausbekommen wollen (sicher ein allgemeines Problem der Wissenschaft)


2. Mal völlig außenvor, welche Ernährungsart (ich halte Extreme sowieso grundsätzlich für fragwürdig) nun bei welchen Personengruppen die höhere Leistungsfähigkeit erreichen lässt, wäre Paläo - bzw. ein Übernehmen sinnvoller Ansätze von Paläo - meiner Meinung nach grundsätzlich eine sinnvolle Lösung für ältere Leute oder Nicht-Sportler, um Adipositas zu bekämpfen.


3. Die Ausführungen der DGE sind teilweise sehr schwammig. Es wird bsw. empfohlen mind. 4 Portionen "gesunde Kohlenhydrate" zu verzehren aber es gibt keine allgemeingültige Definition von einer Portion (z.B. absolute Menge oder bezogen auf Bedarf/Körpergewicht). Da prallen dann auch zwei Extreme aufeinander:

4 Portionen Reis/Nudeln + KH aus Obst/Gemüse, Milch usw. Welcher Nicht-Leistungssportler braucht so viel Energie?!

vs.


gar kein Reis/Nudeln usw. und (strikt Paläo) wenig Obst und keinerlei Milchprodukte.

Wäre es - aus vielerlei Gründen - nicht sinnvoll, eine Brücke zu bauen und für die Allgemeinheit eine mittlere Menge zu empfehlen?


4. Eine im Verhältnis zu den Empfehlungen der DGE erhöhte Protein- und Fettzufuhr und verringerte KH-Zufuhr halte ich persönlich grundsätzlich aus mehreren Gründen für sinnvoll - insbesondere für Nicht-(Leistungs)sportler.


5. Ich stelle es mir schwer vor, habe es allerdings noch nicht getestet, strikt paläo (keine Milchprodukte, keine Hülsenfrüchte!) sinnvoll auf 3000 oder gar 4000-5000 kcal zu kommen und das täglich. Außerdem ist paläo deutlich (!) teurer als eine "normale" Ernährung. Dieser Punkt ist für mich persönlich nicht relevant, nicht weil ich besonders viel Geld besitze sondern weil ich finde, dass Nahrungsmittel einen viel höheren Stellenwert in den Ausgaben der Gesellschaft besitzen sollte. Denkt man aber an die Unterschicht (Hartz 4 usw.) ist das dennoch ein relevanter Punkt.


6. Ich weiß von einigen Leistungssportlern bzw. ganzen Mannschaften aus den USA (Eishockey, Basketball), welche die Ernährung ziemlich "paläohaft" auslegen (Bsp.: RSovran Fitness: How to Build Muscle and Strength while Getting Ripped? The P.K. Subban Diet ). Ich bin in höchstem Maße gespannt, ob und wenn ja in welchem Ausmaß dieser Trend nach Europa schwappt.

Einfach mal ein paar Gedanken wirr und zusammenhangslos dahingekritzelt...
 
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Eisenfresser

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AW: Paleo - Studien

...passt ja irgendwie zum Thema...

Ich lese seit vorgestern

steinzeit-diaet-de-vany.jpg


...und bin denke ich heute abend durch...


Geniales Buch, geniale Idee, viele etwas wackelige Thesen, trotzdem insgesamt sehr schlüssig und logisch das Ganze, für mich auf jeden Fall ein guter Weg seine Ernährung bzw. auch sein Leben zu strukturieren!

Ich denke bzw. war das eigentlich schon immer, seit ich mich ketogen ernähre, dass die nächsten Jahre immer mehr Menschen zu einer sehr kohlenhydratarmen Ernährung bringen werden, vor allem in der Medizin und im Sport wird es dahingehend Durchbrüche geben, davon bin ich überzeugt!


...und dann liegt schon folgendes Buch bereit...

paleo360-buch-png.jpg


...bin schon gespannt.:)
 
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The Wicker Man

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AW: Paleo - Studien

Ich denke bei dieser Problematik (speziell Kohlenhydrate, Paläo macht ja viel mehr aus) geht es nicht nur darum, welche Seite "recht hat" sondern viel mehr ist das ein strukturelles Problem. Es bedarf einiger Arbeit und Zeit, fest geschriebene Gesetze wie die von der DGE aufzulockern. Da reichen ein paar Jahre Forschungsarbeit nicht aus - dazu steckt viel zu viel Geld in diesen Strukturen. Ein Umschwung von KH als DEM Hauptbestandteil der Nahrung hin zu komplettem Verzicht braucht Zwischenstufen und vor allem sehr viel Zeit.

Abgesehen davon bin ich nicht der Meinung dass grundsätzlich alle auf Kohlenhydrate verzichten sollen. Der komplette Verzicht ist jedoch mit Sicherheit eine sinnvolle Art und Weise vielen gesundheitlichen Problemen bei Nicht-Sportlern flächendeckend vorzubeugen.

Oder mal anders gefragt: wie sollte man die Problematik deiner Meinung nach angehen?
 
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Eisenfresser

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AW: Paleo - Studien

Ich denke bei dieser Problematik (speziell Kohlenhydrate, Paläo macht ja viel mehr aus) geht es nicht nur darum, welche Seite "recht hat" sondern viel mehr ist das ein strukturelles Problem. Es bedarf einiger Arbeit und Zeit, fest geschriebene Gesetze wie die von der DGE aufzulockern. Da reichen ein paar Jahre Forschungsarbeit nicht aus - dazu steckt viel zu viel Geld in diesen Strukturen. Ein Umschwung von KH als DEM Hauptbestandteil der Nahrung hin zu komplettem Verzicht braucht Zwischenstufen und vor allem sehr viel Zeit.

Abgesehen davon bin ich nicht der Meinung dass grundsätzlich alle auf Kohlenhydrate verzichten sollen. Der komplette Verzicht ist jedoch mit Sicherheit eine sinnvolle Art und Weise vielen gesundheitlichen Problemen bei Nicht-Sportlern flächendeckend vorzubeugen.

Oder mal anders gefragt: wie sollte man die Problematik deiner Meinung nach angehen?

Wen meinst du jetzt?



Das obige Buch behandelt übrigens den ganzheutlichen Paleoansatz, also Ernährung, Sport, Lifestyle etc., Paleo ist für mich eh nicht nur Ernährung, das wäre dann ja auch kaum was Neues für mich nach knapp 3 Jahren Low Carb...
 

The Wicker Man

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AW: Paleo - Studien

Ich weiß Paläo ist viel mehr, klar. Ging eben nur um das KH-Thema und ich meinte taurus ;)

Nichtsdestotrotz, interessante Bücher. Kenne die auch mittlerweile :)
 
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AW: Paleo - Studien

Ich denke bei dieser Problematik (speziell Kohlenhydrate, Paläo macht ja viel mehr aus) geht es nicht nur darum, welche Seite "recht hat" sondern viel mehr ist das ein strukturelles Problem. Es bedarf einiger Arbeit und Zeit, fest geschriebene Gesetze wie die von der DGE aufzulockern. Da reichen ein paar Jahre Forschungsarbeit nicht aus - dazu steckt viel zu viel Geld in diesen Strukturen. Ein Umschwung von KH als DEM Hauptbestandteil der Nahrung hin zu komplettem Verzicht braucht Zwischenstufen und vor allem sehr viel Zeit.

Abgesehen davon bin ich nicht der Meinung dass grundsätzlich alle auf Kohlenhydrate verzichten sollen. Der komplette Verzicht ist jedoch mit Sicherheit eine sinnvolle Art und Weise vielen gesundheitlichen Problemen bei Nicht-Sportlern flächendeckend vorzubeugen.

Oder mal anders gefragt: wie sollte man die Problematik deiner Meinung nach angehen?
bin da im grunde deiner meinung. finde es aber bedauerlich, daß solche umschwünge immer so lange dauern. der damalige umschwung hin zu low fat hat mindestens 25 jahre gedauert. und es wird noch jahrzehnte dauern, bis die breite masse begreift, daß fett nicht pauschal böse ist.
 
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