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Muskeln in den Medien

bedee

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In der letzten Ausgabe des Focus gab es einen Artikel über die Heilkraft der Muskeln. Ich hab das Heft öfters in der Hand gehabt, aber erst gekauft, nachdem mir das jemand wärmstens empfohlen hat.

Mit am meisten imponiert haben mir die vergleichenden Bilder von einem Langstreckenläufer und einem Bob-Anschieber. Nahezu gleich groß die Jungs, aber mehr als 40 kg Unterschied :eek:
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, und so weiß ich jetzt wo ich mich einsortieren kann. Vor allem, wenn es wahr ist, dass es zu 40 bis 60 Prozent an der Genetik liegt, wie kräftig ein Mensch werden und wie gut er Muskeln aufbauen kann (na, dann werde ich eben kein Bob-Anschieber, schmoll.......)


Was mich an dem Artikel sonst noch beeindruckt hat:

- Im Muskelforschungzentrum in Kopenhagen lassen sich Leute freiwillig beim Trainieren Kanülen und Schläuche in die Muskeln stecken. Und auch noch 5 mm große Stücke aus den Muskeln herausstanzen [img1] , alles im Dienste der Forschung.

- Die Zuckerkrankheit beginnt im Muskel.

- Wer es in den Beinen hat, hat es auch im Kopf ;D.

- Die Fettschicht der Haut sei umso dünner, je größer der darunter liegende Muskel ist (demnach kann man mit Bauchmuskeltraining doch seinem Bauchspeck zuleibe rücken! Immer öfter liest man ja in Zeitschriften, dass spot-reduction doch funktionieren würde. Es gäbe da diverse Einbein-Versuche...)

- Bindegewebszellen veranlassen bei Zugbelastung die Produktion von Kollagen.

- 742 Probanden mussten in einer US-Studie genau gleich trainieren. Einige sprachen überhaupt nicht auf das Training an (huch, gibt es etwa Trainings-Non-Responder?)

- Grizzly-Bären verlieren während den 5 Monaten Winterschlaf kaum Muskulatur. Menschen verlieren durch drei Wochen Bettruhe dagegen 30 bis 40 Prozent ihrer Kraft (und demzufolge ja auch die entsprechende Muskulatur). Bei einem Versuch mit Studenten, deren körperliche Aktivität zwei Wochen lang von 10000 Schritten täglich auf 1500 Schritte reduziert wurde, nahmen diese bei gleichbleibender Ernährung im Schnitt um 1,2 kg ab (>Muskelmasse), der Fettanteil stieg zwar nur geringfügig an, dafür aber vermehrt im Bauchbereich.

- Lässt man Diabetiker ein Bein trainieren, dann verbessert sich der Zustand des trainierten Beines. Wenn ich die Formulierung jetzt richtig verstanden habe, dann ist hinterher nur noch das untrainierte Bein zuckerkrank!



- Nur Spitzensportler und Machos brauchen durchtrainierte Muskeln
......dieser Satz ist definitiv überholt. Gerade ältere Frauen und Männer brauchen so viel Kraft als möglich. Könnte ja passieren, dass man gezwungen ist, sich mal für drei Wochen ins Bett zu legen. Und wenn dann die verbleibene Kraft nicht mehr zum Aufstehen reicht....tja, dann muss die Pflegeversicherung herhalten (was ja bestimmt nicht sehr viel Spaß macht. Auch wenn man der Ansicht sein könnte, ich hab ja einbezahlt und jetzt will ich auch was zurück kriegen).

Seid lieb zu euren Muskeln !
Die tragen nicht nur euch und eure Einkäufe in den 4. Stock, sondern halten jung, schlank und gesund:
- Muskeln schütten ca. 50 verschiedene Substanzen aus die den Stoffwechsel auf Trab bringen, Fettdepots auflösen, das Immunsystem beeinflussen, das Alzheimer Risiko und den Blutdruck senken, Diabetes verhindern .........und es werden sich meiner Ansicht nach noch viele weitere Auswirkungen herausstellen.

Es war mir schon vor diesem Artikel klar, dass die Skelettmuskulatur ebenfalls ein Organ ist und durch entsprechende Hormone auf die Funktion des gesamten Organismus einen beachtlichen Einfluss hat. Man muss die Müskelchen nur fleißig kontrahieren, damit diese Wundersäfte auch herausgequetscht werden.

Vielleicht verbreitet so ein Artikel das Krafttraining noch weiter. Es gab ja letztes Jahr schon was Ähnliches im Stern. Wenn man den Mitgliederzustrom in die Studios so betrachtet, dann müsste sich das Geheimnis ja schon so langsam rumsprechen: Ran an die Eisen!

PS: Eigentlich poste ich das hier im falschen Forum. Hier sind doch eh schon alle auf dem richtigen Weg. Hätte das wohl eher den ungeheuer vielen Anhängern von Well-Ness schreiben sollen....
 

ishina

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Auf dem richtigen Weg sind wir sicher. Der Artikel ist trotzdem sehr interessant und birgt auch eine Erklärung, warum Isolationsübung sehr wohl eine Daseinsberechtigung besitzen, wenn Spot-Improvement möglich ist.
 

MarmorStein

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Hab jetzt den Artikel (bisher) nicht gelesen, aber dennoch einige Bemerkungen dazu:

bedee schrieb:
- Die Zuckerkrankheit beginnt im Muskel.
Nah, kann man nicht verallgemeinert sagen. Bei Typ II Diabetes kommt's hin, die anderen Typen haben andere Ursprünge (vgl. z.B. [1],[2]).

bedee schrieb:
- Die Fettschicht der Haut sei umso dünner, je größer der darunter liegende Muskel ist (demnach kann man mit Bauchmuskeltraining doch seinem Bauchspeck zuleibe rücken! Immer öfter liest man ja in Zeitschriften, dass spot-reduction doch funktionieren würde. Es gäbe da diverse Einbein-Versuche...)
Da würde mich mal intereessieren, wie sie das begründet bzw. gezeigt haben.

bedee schrieb:
- Grizzly-Bären verlieren während den 5 Monaten Winterschlaf kaum Muskulatur. Menschen verlieren durch drei Wochen Bettruhe dagegen 30 bis 40 Prozent ihrer Kraft (und demzufolge ja auch die entsprechende Muskulatur).
Bezieht sich jetzt nicht direkt auf die Muskelmasse, aber beim Stichpunkt Bären ein kleines Tidbit: Es ist in der Diskussion, dass Bären beim Überwintern keine „Disuse-Osteoporose“ entwickeln, weil sie während der Überwinterungszeit „ihr Geschäft nicht verrichten“ [3]. Möglicherweise gibt’s ja einen ähnlichen Zusammenhang.

bedee schrieb:
- Lässt man Diabetiker ein Bein trainieren, dann verbessert sich der Zustand des trainierten Beines. Wenn ich die Formulierung jetzt richtig verstanden habe, dann ist hinterher nur noch das untrainierte Bein zuckerkrank!
Wie oben schon beschrieben, kann man das nicht so sagen. Die Insulinresistenz (welche den Typ II Diabetes ausmacht) kann durch körperliches Training positiv beeinflusst werden (so weit ich weiß sind die Mechanismen noch nicht 100%ig geklärt). Gesichert ist m.W., dass arbeitender Muskel seine Insulinsensitivität erhöht. Vergleiche dazu z.B. [1],[4].

Naja, ich müsste mir den Artikel wohl mal selber durchlesen, um mir ein Bild davon zu machen.

VG, MarmorStein

Literatur:
[1] Behrmann R., Weineck J. (2001). Diabetes und Sport. 2.A. Spitta Verlag: Balingen
[2] Dietel M. (Hrsg.), Suttorp N. (Hrsg.), Zeitz M. (Hrsg.). (2005). Harrisons Innere Medizin Band 2, Sonderausgabe in 2 Bänden. 16.A. Lehmanns Media
[3] Donahue S.W., McGee M.E., Harvey K.B., Vaughan M.R., Robbins C.T. (2006). Hibernating bears as a model for preventing disuse osteoporosis. Journal of Biomechanics 39, 1480–1488
[4] Albright A., Franz M., Hornsby G., Kriska A., Marrero D., Ullrich I., Verity L.S. (??). ACSM Position Stand – Exercise and Type 2 Diabetes. Official Journal of the American College of Sports Medicine, 1345-1360
 

bedee

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MarmorStein schrieb:
bedee schrieb:
- Die Fettschicht der Haut sei umso dünner, je größer der darunter liegende Muskel ist (demnach kann man mit Bauchmuskeltraining doch seinem Bauchspeck zuleibe rücken! Immer öfter liest man ja in Zeitschriften, dass spot-reduction doch funktionieren würde. Es gäbe da diverse Einbein-Versuche...)
Da würde mich mal intereessieren, wie sie das begründet bzw. gezeigt haben.

Na, das ist halt der focus. Von dem kannst du nicht erwarten, dass der zwischen Diabetes Typ 2 und den anderen Formen unterscheidet und Quellenangaben sind da auch nicht unbedingt üblich (ganz im Gegensatz zum MC hier!). Das mit dem Bauchspeck "glaubt" ;) ein "Muskelexperte" von der Berliner Charité mit Namen Markus Schülke. (Muss mer den kennen?)

Immerhin fand ich den erwähnten Artikel für Focus-Verhältnisse schon mal recht gut. Hab ja schon mal gelegentlich das Heft gekauft, weil mich das Titelthema interessiert hat und nach 2 Seiten fragte ich mich, wann kommen die denn endlich zur Sache....und da war der Artikel dann schon zu Ende.

Ich finde es beeindruckend, dass das Thema Muskeln immer häufiger in den Medien erscheint (in den allgemein verbreiteten, in BB-Heften und Fitnesszeitschriften ist das ja immer aktuell) Beim "normalen Volk" wird der Wunsch nach mehr Muskeln ja immer noch etwas komisch beäugt. Das ist was für pubertierende Jungs, die nicht schnell genug erwachsen werden können. Macht ein gestandenes Mannsbild Muskelaufbautraining, dann muss derjenige ja schon irgendein Defizit haben, welches er durch Muskelmasse kompensieren muss. Und äußern sich Frauen mal in der Richtung (mehr Mukkis, bitte), dann trifft man schon öfters mal auf hochgezogene Augenbrauen.

Und meine Kolleginnen betonen ja ganz ausdrückllich, dass sie nur ins Fitnesstudio gehen, um was gegen Kreuzschmerzen, alte Verletzungen und vielleicht noch was für Figur und Fitness zu tun. Mehr Muskeln? Ja bloß net, ich will doch nicht aussehen wie eine von diesen Mannweibern! Dabei trifft es ja voll zu, was Kecks mal geschrieben hat (an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit): Ihr wollt alle Muskeln, ihr wisst es nur noch nicht.

Bestimmt breitet sich der Hantelsport auch mal so aus, wie in den letzten Jahren die Lauferei. Erzählt man heute jemandem, dass man regelmäßig laufen geht, kommt gleich sowas wie: Läufst du beim Marathon in XYZ oder beim Citylauf mit?
Und was stand heute in der Tageszeitung --> Die gute Nachricht: Joggen ist gut fürs Gehirn.
Die schlechte Nachricht: Es ersetzt das Lernen nicht. (sowas doofes aber au!)

Bin schon gespannt darauf, was die Zeitungen in sagen wir mal 10 Jahren übers Gwichtleslupfen schreiben:
"Anmeldungen zum Citybankdrücken sind noch bis zum 31. Mai im Internet möglich" oder so......
 

Harrlekin

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Nicht schlecht bedee...würd mir den Artikel gerne mal durchlesen....
Noch mehr gute Gründe (neben Frauen und Selbstbewusstsein) trainieren zu gehen! Yahooo!
 

bedee

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Den Artikel hab ich jetzt nicht online gefunden, aber dieses Video
Da sieht man gelegentlich ein bisschen von diesem Artikel. Den Kommentar von dem Typen find ich jetzt nicht sooo berauschend: 2 x ne halbe Stunde Krafttraining und 2 x ne halbe Stunde Ausdauer pro Woche ist schon ein wenig mickrig.
Irgendwo hab ich mal gelesen, man bräuchte mindestens 5 Sportstunden, um eine vernünftige Wirkung zu erzielen. Bei mir trifft das zu.

Danke Forti, jetzt hat das geklappt.
 

ishina

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bedee schrieb:
Irgendwo hab ich mal gelesen, man bräuchte mindestens 5 Sportstunden, um eine vernünftige Wirkung zu erzielen. Bei mir trifft das zu.

Ich habe das in einer Folge des Podcasts von Jürgen Reis gehört, in der Form, dass man unter fünf Stunden Bewegung die Woche im sportlichen Sinn gar keinen gesunden Organismus aufrecht erhalten kann. Diese Aussage möchte ich damit auch einmal unterstreichen. Fünf Stunden sind - auf die Woche verteilt - für jeden Menschen mehr als nur machbar, denke ich, vollkommen überzeugt.
 

bedee

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AW: Muskeln in den Medien

In der aktuellen Apotheken-Umschau singen sie grade mal das hohe Lied der Muskeln. Auf der ersten Seite empfehlen die als Training Bizepscurls mit ner 0,5 l Plastikflasche:
Versuchen Sie 10 bis 15 Wiederholungen. Schließen Sie einen weiteren Satz an, wenn Sie können.
Darüber hab ich mich erst mal kringelig gelacht. Oder bin ich zu überheblich und manche Leute haben damit wirklich so ihre Probleme?

Später kamen dann doch noch ein paar interessante Sachen:
Jeder Liegestütz und jede Kniebeuge verformen Teile des Skeletts, wenn auch nur minimal. Hochempfindliche Zellen im Knochengewebe nehmen diese Kräfte wahr und reagieren darauf. Sie bauen zusätzliche Substanz auf und erhöhen so die Dichte und Festigkeit des Knochens.
....Patienten mit einer Querschnittslähmung, die keine Kraft mehr in den Beinen haben. Innerhalb von 2 Jahren verlieren sie 70 % ihrer Knochenmasse. Das heißt: 70 % des Knochens werden durch den mechanischen Reiz des Muskels geformt.
WOW, 70 %! Das hat mich wirklich beeindruckt!

Gerade im Leistungssport, etwa beim Fußball, ereignen sich viele Verletzungen, weil den Athleten die muskuläre Basis fehlt.
Und viele Fußballer aus meinem Bekanntenkreis bilden sich ja mords was ein, wie fit sie alleine durchs Fußballtraining werden. Und sind dann doch all Naslang verletzt.....
Und:
Der Neuaufbau der Muskeln dauert mit zunehmendem Alter länger: " Acht Tage bei jungen Menschen, fünfzehn bei älteren" laut Sportwissenschaftler Professor Dietmar Schmidtbleicher von der Uni Frankfurt/Main
Und nöö, ich schreib jetzt nicht den ganzen Artikel ab. Wens interessiert, der kann sich das Blättle ja aus der Apotheke holen (aber das gibts wohl nur in D, oder?)

Natürlich ist mir schon klar, dass die User vom MC vom Krafttraining nicht erst überzeugt werden müssen. Aber ihr könnt es ja euren Eltern, Großeltern und sonstigen Verwandten und Bekannten weitergeben. Für die ist so eine Veröffentlichung sicherlich hilfreich. Ich denke, jedem, den ihr zum Krafttraining anstiften könnt, habt ihr was Gutes getan!
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
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AW: Muskeln in den Medien

Auf der ersten Seite empfehlen die als Training Bizepscurls mit ner 0,5 l Plastikflasche:
Darüber hab ich mich erst mal kringelig gelacht. Oder bin ich zu überheblich und manche Leute haben damit wirklich so ihre Probleme?

ehrlich gesagt ich kann mir das schlecht vorstellen. ich habe es gerade ausprobiert und ich kann eine solche flasche sogar mit dem kleinen finger curlen. nach 36 wiederholungen verließ mich nicht die kraft, sondern die lust. :ssuprised:
 

ishina

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AW: Muskeln in den Medien

Das sieht so ungefähr aus wie das Bild in der aktuellen Hofer-Werbung (in Deutschland: Aldi), in der eine 'Fitnessdame' besonnen Bizeps-Curls ausführt. Mit einer 1 kg Gymnastikhantel.

Für das Photo kann man es machen.
 
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