AW: Meine Ernährung
Hallo Rako!
Ich kenne deine Situation bezüglich Gemüse ganz gut - so ist es mir vor einigen Jahren auch gegangen. Ich habe quer durch die Kindheit und Jugend auf alles Obst und Gemüse verzichtet, das ich nicht unbedingt essen musste - gerade Gemüse gab es bei mir genau gar keines.
In den letzten Jahren hat sich das schrittweise geändert und so gibt es heute wenige Gemüsesorten, die ich wirklich gar nicht mag. Was mein Problem damals gewesen ist ist, dass der Eigengeschmack des Gemüses extrem verzerrt war. Es hat einfach nicht schmecken können, weil ich nichts mehr schmecken konnte.
Wenn ich mir deine Ernährung ansehe, sehe ich bei dir das selbe Problem: Extrem viel hochverarbeitete Nahrung, sehr viel Industriezucker, viele Geschmacksstoffe und Zusatzmittel, kein natürlicher Geschmack mehr. Daran gewöhnen sich die Geschmacksknospen und du wirst zunehmend immun gegen den natürlichen Geschmack von natürlicher Nahrung (und findest sie dann - wie so viele Leute - nicht mehr attraktiv, so finden manche den Erdbeergeschmack von billigem Erdbeerjoghurt besser als den Geschmack einer vollreifen Erdbeere aus dem eigenen Garten).
Um dieses Manko auszugleichen, würde ich an deiner Stelle entweder einen radikalen Schritt setzen oder dich schrittweise umgewöhnen - erfahrungsgemäß geht es am besten, wenn du eine Nahrungsmittelgruppe nach der anderen umstellst. Die Prämisse ist: Nichts anders wird gekauft oder gegessen als das, was du im ursprünglichen Zustand kaufen bzw. essen kannst. Das ist Obst und Gemüse, naturbelassene Milchprodukte (also kein fertiger Fruchtjoghurt), vollwertiges Getreide und die Produkte daraus (aufmerksam die Etikettierung lesen!), in Maßen hochqualitatives Fleisch (die Billigware ist oft so toxinbelastet, dass sie meiner Meinung nach nicht mehr als Nahrungsmittel durchgehen darf - lieber einen oder zwei Euro mehr für Bio-Qualität) sowie Nüsse und Ölsaaten. Damit lässt sich praktisch jedes Gericht kreieren, das du auch jetzt ist - im Nachhinein aber gesünder, nahrhafter und vor allem weniger giftstoffbelastet - was an deiner Ernährung das Haupt-Manko ist. Du hast zwar einen Körper von ungemein ästhetischer Optik, wie es in dir drin aussieht, möchte ich aber gar nicht wissen. Ein vergifteter Organismus bekommt früher oder später Probleme, das lässt sich nicht umgehen, nur aufschieben. Ich bin also ein starker Vertreter von Aufklärung und Ernährungsbereinigung schon im jungen Alter - und du bist alt genug.
Abschließend möchte ich noch auf dein Problem mit der Unkonzentriertheit morgens zu sprechen kommen. Es wundert mich kein bisschen, dass du mit deiner Ernährung keine Konzentration zustande bekommst. Der viele Industriezucker ist für das hier schon genannte Blutzuckerkarussell verantwortlich, das dich alle Zustände durchleben lässt, nur keinen klaren und aufgeladenen. Ich für meinen Teil streiche das Frühstück komplett und selbst wenn ich damit ein Exot bin: Es funktioniert deutlich besser als jedes Frühstück der Welt. Der Geist ist von ungemeiner Klarheit und Schärfe, wenn sich der Körper nicht mit Blutzuckerschwankungen auseinander setzen muss - zumal der Körper morgens (gemäß seiner biologischen Funktion) hauptsächlich entgiftet - was man als morgens fastender Mensch daran merkt, dass der Urin nur morgens gelbe Farbe annimmt, untertags aber nicht mehr. Ich bin demnach der Meinung, dass die Anwendung von IF (Intermittent Fasting) dir hier sehr helfen könnte - ich gebe dir gern nähere Informationen, wenn du interessiert bist. Wenn du auf das Frühstück unter keinen Umständen verzichten kannst, ist es hilfreich, wenn du die obrig erwähnten Umstellungen anstrebst - die heutige Supermarktlandschaft bietet hier reichlich Produkte an, die dir den Umstieg sehr einfach gestalten. Jeder Umstieg ist mit einer Lernkurve versehen, aber hier lohnt sie sich besonders.
Viel Erfolg bei der Umstellung!
Liebe Grüße
ishina