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Hier kann man sich die Sendung ganz anschauen.
Mein Kommentar zu der Sendung:
1. Der erste Eindruck
Eva Herman ist eine ziemlich kluge und rationale Frau. Sie argumentiert vernünftig, beantwortet fragen korrekt und direkt, weicht niemals aus, sondern stellt sich den Vorwürfen. Das hätte ich nicht erwartet. Ich werde mir bei der nächsten Gelegenheit auf jeden Fall ihr Evaprinzip zu Gemüte führen.
Wie unseriös Kerner ist, ist mir bis dato niemals so bewusst geworden. Sowas von aufgeblasen und selbstherrlich unter einer Maske von political correctness. Einfach zum Kotzen. Und die Gegenüberstellung der Zitate. Da frage ich mich, was der geraucht oder gedrückt hat, dass der so einen Schwachsinn bringt.
Der Prof war genauso ein Oberhammer. So ein oberlächerlicher Postivist. "Aber das haben sie gesagt und das, was sie gesagt haben, ist falsch" Wie kann man das nur als habilitierter Historiker sagen? Die problematische Aussage Hermans, die Werte Mutter etc. seien im 3. Reich gefördert worden, ist in ihrem Diskussionswert abhängig von der Unterscheidung von Intention und Inhalt. Selbst, wenn es die Intention der Braunen gewesen wäre, aus den Frauen Gebärmaschinen/Zuchtkühe zu machen, war doch der Inhalt ihrer Propaganda die Erhöhung der Mutter/Hausfrau und ihre gesellschaftliche Anerkennung. Im Gegenzug haben sie natürlich alle anderen Frauenbilder unterdrückt, was dann im
Zusammenhang die Erhöhung der Mutter/Hausfrau ins negative verkehrt hat, was sich aber nur auf Ebene der Intention abspielt. Unberührt bleibt aber die Behauptung und in diesem Falle das Argument, dass "Mutter/Hausfrau" ein positiv aufgeladenes Bild vor der NS-Zeit war und während der Zeit weiter positiv aufgeladen wurde.
Desweiteren seine lächerliche Behauptung, dass "Gleichschaltung" ein NS-Begriff sei. Nur weil sie ihn benutzt haben?
Natürlich ist er dadurch historisch aufgeladen worden, was aber die Benutzung des Begriffes unproblematisch lässt, wenn man von dieser historischen Aufladung ausdrücklich Abstand nimmt, was Herman eindeutig getan hat.
Die Schauspielerin... naja, sie macht den typischen Fehler, ihre Erfahrung als Tatsache darzustellen ("ich habe die 68er erlebt"
). Meine Großeltern haben die 68er auch erlebt. Damals ist mein Opa gerade 2 Jahre aus der Roten Armee entlassen worden und hat sich gerade eine Existenz mit meinem Papa in Kirgistan aufgebaut. Dass eine Zeit auch in sozialer Schicht, Geographie und sonstigem auch noch differeriert, darf man auch als Schauspielerin wissen.
Schreinmarkers ist eine typische Soziologin. Ein bisschen schwer von Begriff und total unbeindruckt von historischen Prozessen.
2. Mein zweiter Eindruck
AAALTEER, ständig wird die Frau unterbrochen. Aufgrund der Tatsache, dass sie wirklich versucht zu jeder Frage Stellung zu beziehen, wird sie in die Defensive gedrängt und dort niedergemacht. Und das nicht einmal argumentativ.
Leider konnte sie nur so oder so verlieren.
Nachgeben und schwach den eigenen Standpunkt unbegründet aufgeben oder begründet den Standpunkt beizubehalten (so mache ich das auch, wenn mein Gegenüber mit nichts Gescheitem rüber kommt) und als Uneinsichtig abgestempelt werden.
Feiges, unfaires Pack vs. Herman. Peinliche Sendung.