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Fröhliches KFA-Wüfeln mit der BARMER

Fissel

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Das ist so lustig, das will ich niemandem vorenthalten:

http://www.barmer.de/barmer/web/Por...ttanteil/K_C3_B6rperfettanteilCID__42596.html

Einmal Körperfettanteil auswürfeln bitte.

Funktioniert grob wie Lotto.

Man nehme:

Den BMI (... geht ja schon wissenschaftlich los), nehme ihn mal 1,48 bei Frauen und mal 1,218 bei den Herren, ziehe bei den Damen 7 ab und bei den Herren 10,13 - und bittesehr.

Eine vollkommen zusammenhanglose Zahl die angeblich den Körperfettanteil wiederspiegeln soll.

Jetzt nehmen wir einmal an, das Ding wäre nicht komplett nutzlos sondern würde zumindest in vernünftigem Verhältnis zwischen Körpergröße und Gewicht herumraten:

Beispiel 1:
Mann, 1,90 m, 85kg Gewicht.
Also ein sehr gesunder, schlanker Kerl.
BARMER sagt: KFA liegt bei ~18 %

Übler ergeht es den Damen...

Beispiel 2:
Frau, 1,70m, 55kg Gewicht
Eine reichlich(!) schlanke Dame also.
BARMER sagt: KFA ~ 21%

Aber das macht nichts, denn die BARMER erklärt uns im Vorspann, dass
"Der Körperfettanteil - das Verhältnis von Fett zu Muskelmasse - sollte bei Frauen zwischen 20 und 30 Prozent, bei Männern zwischen 10 und 20 Prozent liegen."

Nach BARMER-Definition ist die junge Dame kurz vorm Untergewicht also genau richtig.

Vielleicht Geschmackssache.

Die BARMER mag eben scheinbar eher Damen mit sehr niedrigem Gewicht und dabei propperem Körperfettanteil.

Um ein bisschen Ernst in die Sache zu bringen:
Was wird das 17jährige Mädel wohl veranstalten, das auf der Homepage der BARMER errechnet, dass ihr KFA bei >20% liegt, die von Sportlerinnen und Sportlern hört, die ihren KFA bei <15% halten und sich ohnehin konstant irgendwie zu dick fühlt?

Entweder jemanden finden, der ihr erklärt, dass Sie die BARMER offenbar in Sachen Gesundheit besser nicht konsultieren sollte oder wahlweise mit strammen Schritten den Weg in Untergewicht, Essstörung und dergleichen gehen.

Wie ausgerechnet eine KK so einen Schwachsinn veröffentlichen kann ist mir ein ausgemachtes Rätsel.
 

ishina

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Gewicht sagt nichts über den Körperfettanteil aus - Punkt.

Eine Frau mit 55 kg kann 21% KFA haben, aber auch 12%. Genauso kann der Mann zwischen 5 und 25% variieren. So viel zur Aussagekraft dieser Zahl.

Institutionen würde ich in Sachen persönlicher Gesundheit nichts abnehmen. Das ist ein Thema, um das man sich selbst mit guter Fachliteratur kümmern muss. Abgenommen wird einem hier nichts.
 

Fissel

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Hast du meinen Beitrag gelesen?

Mal so ganz neutral gefragt?


VG
Fissel
 

ishina

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Ja, das habe ich getan. Mein Beitrag deckt sich mit deinen Aussagen dahingehend, dass ich deine Meinung unterstreiche - und darauf hinweise, dass persönliche Gesundheit heutzutage immer mehr ein Thema wird, um das man sich selbst zu kümmern hat - da die Empfehlungen diverser Krankenkassen nicht wirklich helfen, die eigenen Ziele zu erreichen (oder gar wirklich gesund zu bleiben).

Lotto ist eine schöne Beschreibung. Ich fühle mich ehrlichgesagt etwas verarscht von dieser Krankenkasse.

// EDIT
Laut Barmer habe ich 15.8 % Körperfettanteil. Ich bin nicht der Meinung, dass dem so ist.

Was deine Frage mit der Dame angeht: Man würde sie in diesem Forum wohl auch dazu anhalten, den KFA messen zu lassen (und nicht auszuwürfeln). Von daher würde sie wohl Erleichterung erfahren, wenn sie einen realistischen Wert zu Gesicht bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:

MarmorStein

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Was stößt hier jetzt so auf Missfallen? Dass mit der „Barmer-Formel“ ein bei der Normalbevölkerung durchschnittlicher KFA anhand des BMI geschätzt wird?
Fissel schrieb:
Frau, 1,70m, 55kg Gewicht
Eine reichlich(!) schlanke Dame also.
BARMER sagt: KFA ~ 21%
Ist auch der Wert, der bei solchen Angaben laut medizinischer Lerhbücher zu erwarten wäre. Laut BMI liegt obige Dame im unteren Bereich des Normalgewichts (vgl. [1] S.634; [2] S. 20f), der angegebene KFA befindet sich ebenfalls im unteren Bereich des „Normals“ für Frauen von 20-25% (vgl. [1] S.636).

Fissel schrieb:
Was wird das 17jährige Mädel wohl veranstalten, das auf der Homepage der BARMER errechnet, dass ihr KFA bei >20% liegt, die von Sportlerinnen und Sportlern hört, die ihren KFA bei <15% halten und sich ohnehin konstant irgendwie zu dick fühlt?
Was kann die Barmer dafür, dass die heutige Medienlandschaft (Topmodel und co.) solche Gedanken in die Köpfe der 17jährigen Mädels setzt?

Wenn man also mal vom heutigen bewegungsfaulen „Normalmenschen“ und Laien ausgeht, möchte ich vermuten liegt die Formelschätzung gar nicht mal so sehr daneben. Fitness- und Ernährungsfreaks werden in dem Wissen um die Aussagekraft der Formel für ihren Körper kaum auf diese Formel zurückgreifen, also ist auch eine gewisse Zielgruppenspezifität gewahrt.

ishina schrieb:
Man würde sie in diesem Forum wohl auch dazu anhalten, den KFA messen zu lassen (und nicht auszuwürfeln). Von daher würde sie wohl Erleichterung erfahren, wenn sie einen realistischen Wert zu Gesicht bekommt.
Wie oben schon beschrieben halte ich für den heutigen „Normalo“ die obige Schätzung für gar nicht mal so abwegig. Ob sich damit also tatsächlich eine Erleichterung der besagten Dame einstellen würde, möchte ich bezweifeln.

Insgesamt kann ich die Aufregung also nicht ganz nachvollziehen.

VG, MarmorStein

Literatur:
[1] Deetjen P., Speckmann E.J., Hescheler J. (2005). Physiologie. 4.A. Elsevier Urban & Fischer: München - Jena
[2] Biesalski H.K., Grimm P. (2004). Taschenatlas der Ernährung. 3.A. Thieme Verlag: Stuttgart
 

Fissel

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Es wäre ja alles kein Thema, wenn auch nur im Ansatz darauf hingewiesen würde, dass diese Berechnungen - ebenso wie der BMI - eine reine Dummiezahl ist.

Gültig ausschließlich für Menschen mit einem spezifischen Grad an Muskulatur im Verhältnis zu Fett und NUR für diese.

Sobald eine Person regelmäßig Sport treibt treffen sie nicht mehr zu.
Sobald maßgeblich Muskulatur vorhanden ist - grade bei den Herren - trifft es nicht mehr zu.

Und anbetracht dessen was ich schon an suizidalen Fettreduktionsversuchen beobachten durfte und all dem wirklich himmelschreienden Unfug der teilweise kursiert darüber, wie "fett" man denn sein darf heutzutage und wie man das "Überfett" am schnellsten und mit möglichst wenig Aufwand los wird...

Da sind solche Dinger imho einfach nicht verantwortbar.

Schon gar nicht für eine KK.

Wenn das irgendein durchschnittlichdoofer Freizeitsportler verbreitet ist es eine Sache - aber bei einer KK rechne ich damit, dass ein gewisses Grundwissen in Sachen Medizin und Sportmedizin vorhanden ist. Und dann ist Auslassen von weiterführenden Erklärungen bestenfalls fahrlässig, schlimmsten Falls eben unverantwortlich.
 

ishina

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Ich möchte MarmorStein in erster Instanz für sein Posting danken - ich habe mich hier mit einer Art Katharsis konfrontiert gefühlt.

Wenn wir nun annehmen, dass man es als Annäherung verstehen könnte, dass eine Frau mit einem KFA-Anteil eines Mann entspricht, der diese Zahl - 10 an Körperfett mit sich herum trägt, dann sind die 21% nicht sehr erschreckend - wenn man sie auf 11% ummünzt, die ein Mann hier hätte. Das ist ein recht sportlicher Wert.

Bei Frauen ist der KFA generell selten unter 20% anzufinden, wenn diese keine intensive sportliche Betätigung in ihren Alltag eingebunden haben. Natürlich geht es hier auch viel um die Gentik des Individuums, aber ich sehe bei einer Frau zwischen 15-18% Körperfett schon einen ordentlichen Wert. Er klingt relativ hoch, allerdings ist eine Annäherung an 10% für viele Frauen nicht mehr erstrebenswert aus gesundheitlicher Sicht.

Von daher kann ich meine Zweifel an der Berechnung für den Durchschnittsbürger zurückziehen und mich damit von meiner blinden Annahme lösen, dass die BARMER gerade die 10-20% der Leute in Betracht zieht, die intensiv Sport betreiben und einen bewussten KFA-orientieren Lifestyle leben. Auch aus dem Grund, da diese Menschen meist aus eigenen Quellen bereits informiert sind.
 

MarmorStein

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Fissel schrieb:
Gültig ausschließlich für Menschen mit einem spezifischen Grad an Muskulatur im Verhältnis zu Fett und NUR für diese.
Wäre sinnlos, weil dies ja schon voraussetzen würde, dass der Betreffende schon über ausführliche anthropometrische Daten seines Körpers verfügt. Das Ziel der Formel ist ja, dies abzuschätzen.

Fissel schrieb:
Sobald eine Person regelmäßig Sport treibt treffen sie nicht mehr zu.
Auch das lässt sich mMn so nicht sagen. Meines Wissens bedeutet „Sport treiben“ (wie man dies auch immer definieren mag) nicht automatisch eine Senkung des KFA.

Zudem sind wir bei regelmäßig sport treibenden und mit ausgeprägter Muskulatur versehenen Personen schon in dem Bereich, in dem man sich (zumindest meiner Erfahrung nach) selbst bereits mit fitness- und ernährungsbezogenen Themen auseinandersetzt, wodurch wir wieder beim Punkt wären:
MarmorStein schrieb:
Fitness- und Ernährungsfreaks werden in dem Wissen um die Aussagekraft der Formel für ihren Körper kaum auf diese Formel zurückgreifen, also ist auch eine gewisse Zielgruppenspezifität gewahrt.

Fissel schrieb:
Und anbetracht dessen was ich schon an suizidalen Fettreduktionsversuchen beobachten durfte und all dem wirklich himmelschreienden Unfug der teilweise kursiert darüber, wie "fett" man denn sein darf heutzutage und wie man das "Überfett" am schnellsten und mit möglichst wenig Aufwand los wird...
Hier verstehe ich den Zusammenhang gerade wieder nicht ... zwischen gesundheitsbezogener Schätzung des KFA anhand von empirischen „Normalwerten“ und durch die Medienlandschaft vermitteltem Magerwahn.

Dass sich die Barmer in dem Artikel auf gesundheitliche, und nicht Schlankheitswahnaspekte bezieht, wird so wie ich das sehe im ersten Satz klar:
Neben dem Body Mass Index (BMI) gibt vor allem der Körperfettanteil Aufschluss darüber, was Ihr Gewicht für Ihre Gesundheit bedeutet.
Quelle: Barmer.de

Des weiteren wird klargestellt, wie Du selbst bemerkt hast, wie der „Normalzustand“ im Durchschnitt etwa aussehen sollte:
Fissel schrieb:
Aber das macht nichts, denn die BARMER erklärt uns im Vorspann, dass
"Der Körperfettanteil - das Verhältnis von Fett zu Muskelmasse - sollte bei Frauen zwischen 20 und 30 Prozent, bei Männern zwischen 10 und 20 Prozent liegen."

Fissel schrieb:
Es wäre ja alles kein Thema, wenn auch nur im Ansatz darauf hingewiesen würde, dass diese Berechnungen - ebenso wie der BMI - eine reine Dummiezahl ist.
Wird es gewissermaßen auch:
Körperfettanteil berechnen
Näherungsweise können Sie den prozentualen Fettanteil des Körpers selbst bestimmen.

Quelle: Barmer.de
(wichtiges vom Autor unterstrichen hervorgehoben)

VG, MarmorStein
 
Zuletzt bearbeitet:
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