AW: Focusartikel: Low Carb verstopft Gefäße
ishina schrieb:
Ich habe mir jetzt das Original durchgelesen
Leider habe ich keinen Zugriff auf das Original (Foo S.J. et al., 2009, Vascular effects of a low-carbohydrate high-protein diet, PNAS published online before print August 24, 2009, doi:10.1073/pnas.0907995106), mal an der Uni versuchen. Das was Du, ishina, verlinkt hast, ist ein weiterer Artikel, nicht das Original der Studie.
ishina schrieb:
Die Standard-Ernährung einer Maus ist High-Carb.
Echt? Ich dachte Mäuse sind Allesfresser?
ishina schrieb:
Der bedenkenswerte Punkt ist der: Wo steht geschrieben, dass Mäuse und Menschen evolutionär an die selbe Ernährung angepasst sind?
Zumindest sind beide mal Allesfresser und scheinen zumindest in einigen Punkten mehr Übereinstimmungen aufzuweisen als andere Tiere. Der Punkt bleibt natürlich bestehen, doch dies ist ein generelles Problem der Wissenschaft.
In wiefern ein ähnlicher Versuch an Menschen möglich wäre (Kosten, Kontrollierbarkeit, ethische Hintergründe, Studiendauer, etc.), kann ich nicht beurteilen. Nicht zuletzt werden ja besondere Versuchstiere genutzt, um in akzeptabler Zeit Resultate zu erzielen. Beim Versuch am Menschen ist es eben schwierig einen Doktoranden zufinden, der 40 Jahre für siene Doktorarbeit aufwenden möchte. Alternativ Gen-Knockout-Menschen zu züchten (die dann trotzdem wohl mindestens 20 Jahre beobachtet werden müssten) wäre natürlich ethisch undenkbar.
generell: Ja, man muss mit solchen Ergebnissen vorsichtig sein, vor Allem, was Einzelstudien betrifft. Also nur weil jetzt im Stern oder Focus oder mens health oder was auch immer ein Bericht steht "xy ist soundso" bedeutet das noch lange nicht, dass dem auc hso ist, vor Allem, wenn die Erkenntnisse an Versuchstieren gewonnen wurden.
Wie in einem anderen Thread schon geschrieben, mMn wird der Einfluss der Ernährung heutzutage viel zu sehr überbewertet und es wird viel zu sehr dogmatisiert bei einem Thema, bei dem es der Menschheit noch zu sehr an Verständnis mangelt.
ishina schrieb:
Deine Theorie klingt mir plausibel. Wenn wir vom Lebensstil der Hunter and Gatherer gesprochen haben, waren die Frauen doch eher die Sammler und die Männer eher die Jäger, auch wenn beide beide Handwerke beherrscht haben werden. Von daher eventuell auch eine Adaption von alters her.
Den Gedankengang kann ich jetzt nicht so ganz nachvollziehen. Steht hier die Theroie, dass Frauen beim Sammeln immer mal wieder was von er "Ernte" genascht haben, und die Männer auf dem Rückweg von der Jagt mal herzhaft ins rohe Mammutkotelett bissen, so dass sich Unterschiede in der Ernährungsweise der Geschlechter herauskristallisierten? Oder dass sich die Frauen dann zurück in der Höhle eher auf Beeren etc. konzentrierten, während die Männer mehr das Fleisch verschlangen?
Ich meine, es ist ja so weit ich weiß nciht so, dass Männer und Frauen getrennt gelebt hätten, im Osten das Männerjägerlager und im Westen die Frauensammlerhöhle, nur zum Geschlechtersport hat man sich in den Rotlichtbaumwipfeln getroffen.
Die Theorie, dass aufgrund der physiologischen Unterschiede ebensolche bezüglich des Nahrungsbedarfs und der -verwertung bestehen, erscheint mir naheliegender.
Dass eine "allgemein optimale Ernährung" für alle Menschen (bzw. alle Menschen des selben Geschlechts) existieret, wage ich jedoch sehr zu bezweifeln. Dass der Körper befähigt ist, sich selbst das Optimum an Nährstoffen zusammenzustellen, sieht ma nmMn am deutlichten in der Schwangerschaft. Saure Gurken mit Schlagsahne und ähnliche kulinarisch köstliche Kombinationen tauchten mir noch in keinem Ernährungsbuch als Vorschlag für optimale Ernährung auf, der Schwangeren scheint es aber exzellent zu bekommen. Warum braucht man also Ernährungspäpste und Ernährungsdoktrinen, um gesund und "sich wohl fühlend" leben zu können?