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Dogmen durchbrechen - Aufruf zu mehr Weitsichtigkeit

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AW: Dogmen durchbrechen - Aufruf zu mehr Weitsichtigkeit

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so schaut's aus!! im grunde muss jeder mit dem zurechtkommen was er hat: dem eigenen körper!
 

MarmorStein

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Beiträge
1.632
AW: Dogmen durchbrechen - Aufruf zu mehr Weitsichtigkeit

de-fortis schrieb:
Völlig wertungsfrei lassen wir diese Beispiele im Raum stehen, mir geht es vielmehr um die nötige Weitsichtigkeit völlig unabhängig vom Trainings- und Wissensstand.
Hier möchte ich die ketzerische Frage stellen: Wie weitsichtig kann man sein, ohne Erfahrung und Wissen im entsprechenden Bereich? Klar, wenn man in anderen Bereichen über gewisse Erfahrungen verfügt, so können diese u.U. Auf die neue Situation (modifiziert) übertragen werden – aber was, wenn nicht? Meines Erachtens ist es insbesondere für Anfänger hilfreich, erst mal mit einem „roten Faden“ in die Materie eingeführt zu werden – um dann auf diesen Initialerfahrungen aufbauend den individuellen Weg mit mehr oder weniger Weitsicht zu beschreiten. Ist ja andernorts nicht anders: Will ich mein Fahhrad reparieren und hab keine Ahnung davon, lege ich mir auch erst mal einen „roten Faden“ zu – ein Buch oder den Rat eines erfahrenen Fahrradbastlers. Darauf basierend mache ich meine ersten Erfahrungen, und erst dann bin ich befähigt, aufbauend auf dem erworbenen Grundwissen „den Blick weiter schweifen zu lassen“.„Weitsichtig“ bedeutet – jedenfalls in meinen Augen – schlussendlich auch: Die Fähigkeit zu haben, die Auswirkungen des eigenen Handelns abschätzen zu können. Ist diese Möglichkeit nicht gegeben, muss man sich (um beispielhaft beim Thema Training zu bleiben) bei Änderung des Trainingsregimes auf einen explorativen Erkenntnisgewinn einlassen. In diesem Sinne bestünde die Weitsichtigkeit m.E. darin, zu wissen dass man vorerst nichts weiß und erst später schlauer zu sein – eventuell mit den eigenen Zielen entgegenläufigen Outcomes. Ob dieses Vorgehen aber für jedermanns Ziele als „weitsichtig“ zu bezeichnen wäre, lasse ich mal dahingestellt – schlussendlich ließe sich hiergegen die Wahrscheinlichkeit abtragen, ob es schlussendlich nicht doch „weitsichtiger“ wäre, auf die Erfahrungen bzw. Erkenntnisse von Fachpersonal in diesem Bereich zurückzugreifen.
Dies wurde ja auch in obigen Artikel angesprochen, doch erscheint mir weiterhin die Realisierbarkeit der Forderung nach „Weitsichtigkeit unabhängig vom Trainings- und Wissensstand“ fraglich. In das selbige Schema passt m.E. Auch der folgende Satz:
de-fortis schrieb:
Die Vorbildwahl und Art der Informationsquelle bilden u.a. die Grundpfeiler für einen passenden oder eben weniger passablen Einstieg ins Training.
Wie soll jemand ohne Wissen und Erfahrung in einem Bereich die Fähigkeit zur Wahl eines „passenden Vorbilds“ haben? Ist das passende Vorbild der mit 20+ Ausbildungsurkunden an der Studio Wall-of-Fame vertretene Trainer, oder der ehemalige deutsche-Meister-im-Bodybuilding Kraftprotz, der die Studiobevölkerung mit netten Geschichten und „Tips vom Profi“ beglückt? Oder doch der Rehasportler, der mit sanftem Krafttraining seinen Rückenschmerz besiegt hat, oder der im Fitnessforum als Guru angebetete Superuser, der für jedes Trainingsproblem eine untrügliche Diagnose und Behandlung parat hat?

de-fortis schrieb:
Der etwas neuere Trend der funktionellen Übungsauswahl und Trainingsgestaltung konkuriert jetzt seit Jahren und Jahrzenten mit der altertümlichen Geräte-Maschinen-Manie.
Hier komme ich nicht umhin, die Ironie zu bemerken, dass in einem „Aufruf zur Weitsichtigkeit“ eine funktionelle Übungsauswahl als „neuer Trend“ und „Geräte-Maschinen“-Training als „altertümlich“ bezeichnet wird. Lässt man den Blick nämlich ein wenig weiter schweifen als die letzten wenigen Jahrhunderte, so zeichnet sich ab, dass es wohl eher andersherum ist: Funktionelle Übungen sind (jedenfalls meinen Quellen (beispielhaft: [1;2]) nach) etwas eher altertümliches, der Geräte-Maschinen-Trend dagegen eher Neuzeitlich. ;)

Abgesehen von diesen wenigen von mir als Inkongruenzen wahrgenommenen Textstellen kann ich dem Artikel aber nur beipflichten: Weg vom starren Einheitsbrei, hin zum individualisierten Training.

Literatur:
[1] Touny A.D., Wenig S. (1969). Der Sport im Alten Ägypten. Edition Leipzig: Lausanne, Stuttgart
[2] Dalleck L.C., Kravitz L. (????). The History of Fitness. http://www.unm.edu/~lkravitz/Article folder/history.html, zuletzt abgerufen am 30.10.2011
 

de-fortis

Team Sportmedizin
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19. März 2005
Beiträge
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AW: Dogmen durchbrechen - Aufruf zu mehr Weitsichtigkeit

Hier möchte ich die ketzerische Frage stellen: Wie weitsichtig kann man sein, ohne Erfahrung und Wissen im entsprechenden Bereich?
Berechtigte Frage Marmor, bezogen auf die angesprochene Differenzierungsfähigkeit kaum bis gar nicht, im Sinne einer Meinungsbildung was gut und schlecht erscheint vermutlich noch weniger. Die eigentliche Intention dieses Spills liegt aber eher darin sich nicht nur einen "roten Faden" zuzulegen und einmal weiterzuforschen, sich anderer Quellen zu bedienen um zu erkennen das es eben nicht nur einen Weg, eine Methode oder ein System für den Einstieg anhand dieses Beginnerbeispieles gibt. Der GK ist unumstritten der für Anfänger präferierte Plan, was auf der anderen Seite nicht heisst, das ein 2er Split, ein alternierender GK oder gar ein 3er nicht auch funktionieren würden. Blutige Anfänger mögen mit Weitsichtigkeit nicht allzuviel am Hut haben, da gehe ich mit und das würde nicht den Kern meiner Aussagen treffen.

Vielmehr geht es mir um das ausprobieren und experimentieren, völlig unabhängig vom Trainings- und Wissensstand. Mich störte schon immer die scheinbar undurchdringlichen Dogmen die ich im letzten Absatz anspreche.

Wie soll jemand ohne Wissen und Erfahrung in einem Bereich die Fähigkeit zur Wahl eines „passenden Vorbilds“ haben? Ist das passende Vorbild der mit 20+ Ausbildungsurkunden an der Studio Wall-of-Fame vertretene Trainer, oder der ehemalige deutsche-Meister-im-Bodybuilding Kraftprotz, der die Studiobevölkerung mit netten Geschichten und „Tips vom Profi“ beglückt? Oder doch der Rehasportler, der mit sanftem Krafttraining seinen Rückenschmerz besiegt hat, oder der im Fitnessforum als Guru angebetete Superuser, der für jedes Trainingsproblem eine untrügliche Diagnose und Behandlung parat hat?
Da geh ich zu 100% mit, doch lege ich ein ideales Vorbild fest? Meine Aussage hat in diesem Fall mehr Sprichwort bzw. Zitatcharakter als das ich wertend darauf eingehe welches Vorbild nun passend und welches weniger passend erscheint. Deshalb auch der Vergleich zwischen Studiotrainier und Uraltpumper, in beiden Fällen kann es ideal oder fatal sein den Tipps zu folgen, natürlich gibts neben schwarz weiß auch die Mitte des Spektrums. Die eigentliche Nachricht hinter meinem Zitat - nicht jede Quelle ist nützlich und man sollte sich nicht zwangsläufig an der Masse bzw. Mehrheit orientieren und nicht zuletzt mehrere Medien befragen, vor allem aber hinterfragen. Ein Anfänger kann nicht entscheiden ob die Quelle das bietet, was für ein erfolgreiches Training nötig ist, deshalb ist die Wahl der Informationsart ja eben ein gewisses Glücksspiel und verdammt wichtig.

Hier komme ich nicht umhin, die Ironie zu bemerken, dass in einem „Aufruf zur Weitsichtigkeit“ eine funktionelle Übungsauswahl als „neuer Trend“ und „Geräte-Maschinen“-Training als „altertümlich“ bezeichnet wird. Lässt man den Blick nämlich ein wenig weiter schweifen als die letzten wenigen Jahrhunderte, so zeichnet sich ab, dass es wohl eher andersherum ist: Funktionelle Übungen sind (jedenfalls meinen Quellen (beispielhaft: [1;2]) nach) etwas eher altertümliches, der Geräte-Maschinen-Trend dagegen eher Neuzeitlich. ;)
Neuer Trend im Bezug auf BB- und Forensport, vor einer Dekade, ich erinnere mich da an meine ersten Foren u.a. Muscle-Universe und Ironsport waren die Kraftsportler und k3Kler noch mehr unter sich als heute, die meisten BBler trainierten an ihren Geräten. Erst nach und nach mit aufkeimen von T-Nation, MC (;D) und Crossfit mischten sich bestimmte Sportarten, es entstanden Powerbodybuilder und die Grundübungen schwabbten nun noch mehr in den Horizont der Pumperkreise. Das alles soll nicht heissen, dass es das nicht vorher schon gab, es geht mir daher nicht um das Alter von Equipment, sondern das verwenden in den letzten Jahren im Bezug auf den Bodybuildingsport. Das Georg Hackenschmidt und Achilles nicht am Latzug trainierten sollte uns klar sein.

Man kann jede Aussage so hinterfragen und auseinandernehmen das sie völlig wiedersprüchlich und konträr zur eigenen Meinung oder im Gegenzug brilliant und zustimmungswürdig klingt. Schon allein die Sichtweise und Bedeutung des hier verwendeten Wortes 'Weitsicht' entscheidet darüber ob man mir zustimmt oder wiederspricht - u.a. eine meiner beabsichtigten Wirkungen meines Spills - provozieren und zum nachdenken anregen.

Am Rande: ein Spill ist kein Artikel, es ist lediglich meine Art mein Geltungsbedürfnis und meine, ganz eigene unverblümte Meinung medial kund zu tun und auszuleben. Kritikfähig bin ich aber deshalb wie eh und je - immer.


Lg
 
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