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Buchempfehlungen: Ernährung allgemein

bedee

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AW: Buchempfehlungen: Ernährung allgemein

Meine Bücher sind auch schon eingetroffen (ich liebe meinen Buchdealer!)
Der Kasper macht auf den ersten Blick einen gut aufgebauten und übersichtlichen Eindruck. Was ich bisher gelesen habe, ist auch gut verständlich.
Ist auch "leichter verdaulich" geschrieben als z.B. der "dicht gepresste" Biesalski.
Marmor, hiermit hast du recht. Mir scheint, ich brauche ein paar Worte mehr als der Biesalski liefert, um Informationen aufnehmen zu können.
Leider hab ich beim Durchblättern im Kasper/Ernährungsmedizin und Diätetik auch schon einen Fehler gefunden. Hier wird auf Seite 393 als Lifestyle-Maßnahme bei Hypertonie empfohlen:
Gewichtsreduktion: Erhaltung eines normalen Gewichts (BMI 18,5 - 14,9)
Das hat mich dann doch einigermaßen erschüttert. Wenn ich als Laie in einem Sachbuch schon Fehler finde, dann trau ich dem Rest auch nicht mehr so ganz. Wer weiß, welche Fehler ich da gar nicht erst erkenne!

Zu Taubes good Calories bad calories kann ich noch nicht viel sagen, habe erst die Einleitung durch. Das Englisch erscheint mir leicht verständlich und ob das Buch "wissenschaftlich" ist, werde ich wohl auch nach Lektüre desselben nicht beurteilen können. Auf jeden Fall ist die Bibliografie schon mal 70 Seiten lang.

The Zone von Sears habe ich auch gelesen, das war esoterisch - dagegen sind die Bücher oben ganz harmlos. ;D
Was meinst du mit "esoterisch"? So ala "ich bin der einzig wahre Ernährungsratgeber, du sollst keine anderen auch nur angucken"?
Danke für deinen Bericht.
 

MarmorStein

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AW: Buchempfehlungen: Ernährung allgemein

bedee schrieb:
Leider hab ich beim Durchblättern im Kasper/Ernährungsmedizin und Diätetik auch schon einen Fehler gefunden. Hier wird auf Seite 393 als Lifestyle-Maßnahme bei Hypertonie empfohlen:
´Gewichtsreduktion: Erhaltung eines normalen Gewichts (BMI 18,5 - 14,9)
Das hat mich dann doch einigermaßen erschüttert. Wenn ich als Laie in einem Sachbuch schon Fehler finde, dann trau ich dem Rest auch nicht mehr so ganz. Wer weiß, welche Fehler ich da gar nicht erst erkenne!
Naja, in allem, was Menschen machen, finden sich Fehler wieder. Du würdest Dich wundern, was in Sachbüchern so alles an Fehlern auftauchen. Den von Dir genannten find ich jetzt weniger wild, da offensichtlich. Ehlich gesagt sind mir ein paar offensichtliche Schreibfehler lieber als nicht erkennbare, dafür weitreichende welche.

Edit: In der 10. Auflage (welche ich besitze) taucht der Fehler nicht auf und der empfohlene BMI ist mit 18,5-24,9 angegeben (Tab. 6-2 S.364).
 
Zuletzt bearbeitet:

bedee

Team Ernährung
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AW: Buchempfehlungen: Ernährung allgemein

Das Buch Good Calories, Bad Calories von Gary Taubes hat mich schwer beeindruckt!

Gleich vorneweg: Es propagiert low carb oder besser gesagt, es zeigt die Probleme mit unserer zucker- und stärkereichen Ernährung auf. Wenn jetzt jemand denkt, Taubes sei auch nur wieder einer, der eine bestimmte Ernährungsform verkaufen will: das empfinde ich nicht so.

Er erklärt, wie sich die Forschungsarbeiten im Bereich Ernährung seit ca. 1850 (!) entwickelt haben und welche Hypothese sich warum dann schließlich durchgesetzt hat. Erschreckend für mich war: wir sind mit der low fat Theorie seit einigen Jahrzehnten auf dem total falschen Dampfer und das, was im Bewusstsein der Leute als anerkannte Tatsache wahrgenommen wird, hält einer unvoreingenommenen wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand.

Warum glaub ich dem Taubes jetzt mehr als irgendeinem anderen Schreiberling?
- Die Bibliographie umfasst 65 Seiten und die Fußnoten sind auf weiteren 43 Seiten zusammengefasst. Wer Lust und Zeit hat, kann diese Quellen auch selber überprüfen. Sachbücher mit eher mageren Quellenangaben sind mir etwas suspekt und lassen mich eher einen Roman vermuten.
-Er unterscheidet im Text immer ganz klar Hypothesen und Tatsachen/Messergebnisse und ich habe nicht den Eindruck, dass er polemisiert.
-Er stellt ein komplexeres Modell des Energiehaushaltes dar als die allseits bekannte These vom Energiedefizit. Ich habe schon immer vermutet, dass die Sache über eine einfache Substraktions-/Additionsaufgaben hinausgeht. So was ist für einen biologischen Regelkreis doch viel zu simpel.
-Seine Darlegungen passen zu meinen eigenen Erfahrungen. Er räumt mit der These auf, Dicke würden einfach nur zuviel fressen und den Arsch nicht hochkriegen und wären am ehesten ein Fall für die Verhaltenstherapie. Immerhin war ich selber mal fett und weiß, dass ich nicht heimlich aufm Klo gegessen habe und wie schwer mir Bewegung fiel.

Alles hängt mit allem zusammen und wir sind viel mehr vom Wohlbefinden unserer Zellen und richtig funktionierenden chemischen Abläufen im Körper abhängig, als wir oftmals glauben. Das ist eh meine Überzeugung.

Fazit: Ein must-read für alle, die kompliziertes Englisch lesen können/möchten und an Ernährung und/oder Wissenschaft interessiert sind.

Auch wenn Taubes die von ihm beschriebenen Vorgänge jetzt vollständig selber erfunden hätte: Seine Beschreibung, wie als gesichert geltende wissenschaftliche Erkenntnisse wieder in der Versenkung verschwinden können und unbewiesene Hypothesen zu anerkannten Tatsachen aufsteigen und welche Rolle scheinbar inkohärente Ereignisse (persönliche Beziehungen, Politik, der 2. Weltkrieg usw) dabei spielen, sollte jeder Wissenschaftler mal gelesen haben. Ist ja nicht schlecht, wenn man sich gelegentlich mal fragt, ob man noch der unvoreingenommene Beobachter ist der man in der Wissenschaft eigentlich sein sollte.
 
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