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Koffein - Freund oder Feind?

bedee

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Warum man in unserer dauergestressten Gesellschaft überhaupt ein Aufputschmittel braucht, ist bei genauer Betrachtung eigentlich unverständlich. Ein simpler Kaffee, Espresso, Cappuccino oder eine der vielen anderen Kaffeespezialitäten (Latte !) liefern uns die tägliche Droge. Nicht zu vergessen Tee in schwarz und grün, Cola und Energydrinks. Und wer das alles nicht mag, für den gibts auch noch Koffeintabletten.
Ach ja, und in Medikamenten findet man Koffein dann auch noch....

Ist das jetzt gut oder schlecht? Da gehen ja die Meinungen auseinander.
Kaffee in moderaten Mengen soll ja gut sein z.B. fürs Herz-Kreislaufsystem. Sind das aber jetzt die Antioxidantien oder das Koffein? Und macht Koffein süchtig? Das man eine entdeckte Sucht schnellstens abstellen sollte, wurde ja schon mal in meinem Futterblog diskutiert (KLICK) und wie ich dort schon gesagt habe, bin ich durchaus auch dieser Meinung. Aber könnte ich mit dem Verzicht auf Koffein Erfolg haben, solange ich am Arbeitsplatz von allen Seiten mit Kaffee und Cola quasi zugeschüttet werde? Ein Alkoholiker hat ja auch keine Chance, trocken zu werden, solange er als Barkeeper arbeitet. So viel Willenskraft kann man einer alleine gar nicht haben.

Nun hab ich zwar schon mal gelesen, dass Koffein gar nicht richtig süchtig machen würde. Aber was denn sonst? Wenn diese Substanz körperliche Entzugserscheinungen verursacht und mein Gehirn verändert?

Die Beiträge in "Stefan isst" lassen mir auch keine Ruhe. Wolcott ist ja nicht der Einzige, der das koffeinfreie Leben predigt. Und jetzt soll Koffein auch noch fett machen! Den Stoffwechsel runterfahren, Insulinresistenz verursachen und einem die Muskeln wegfressen!!

Bin also gerade heftigst am Überlegen, wie ich mit Koffein in Zukunft umgehen werde. Nachdem ich mich eh für einen Menschen mit einem überaktiven Nervensystem (siehe Muscleburner-Thread) halte, macht es ja eigentlich keinen Sinn, dass ich mit Stimulanzien meine Nebennieren noch zusätzlich anheize. Also für den Rest meines Lebens ganz auf Kaffee verzichten? Nie wieder Milchschaumhäubchen vom Cappuccino runterlöffeln? Nie wieder einen "richtigen" Tee? Oder Schokolade?

OK, fürs Erste lese ich mal die 288 Seiten dieses Buches (decaf-diet):
Ich wollte ja eigentlich nie wieder ein Diät-Buch kaufen, aber in der Beschreibung ist mir schon mal positiv aufgefallen, dass der Autor auch Tipps zum Umgang mit Koffein geben will, sollte man sich nach seinen Ausführungen entscheiden, doch nicht darauf verzichten zu wollen.
Nach den ersten Seiten wollte ich das Werk allerdings schon ins Eck schmeißen (oder wie man das mit e-Books macht: in die Wolke verbannen). Übergewicht kommt lt. Autor von zu viel Essen (overeating), zu wenig Bewegung und einer positiven Energiebilanz. Ach ja, kenn ich schon.... Zumindest geht er etwas später etwas mehr ins Detail und auf die Sättigung ein, was ja in den meisten Diät-Büchern gar nicht vorkommt. Da haben die Menschen einen schwachen Willen und sowas wie Hunger gibts gar nicht. Im Moment sieht es ganz interessant aus, bin aber auch erst beim ersten Drittel.

Werde also weiter berichten. Über dieses Buch, meine Gedanken dazu und ob ich alle braune Getränke in Zukunft ins Klo schütten werde oder wie ich mich sonst mit dem Koffeinthema arrangiere.




 
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AW: Koffein - Freund oder Feind?

laut kiefer hebt koffein den t-spiegel. habe ich erst vor 5 minuten auf klo gelesen:D

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx


E
in Alkoholiker hat ja auch keine Chance, trocken zu werden, solange er als Barkeeper arbeitet. So viel Willenskraft kann man einer alleine gar nicht haben.

...und unterschätze mal nicht immer die willenskraft des menschen! kenne einen bierkneipenbesitzer der seit 40 jahren trocken ist.
ich selbst habe früher drei packungen kippen am tag geraucht und rauche seit 13 jahren nicht mehr (hatte auch keinen einzigen rückfall).
und es lassen sich bestimmt tausend andere bsp zum thema finden.









edit:

extra noch was rausgesucht, damit du dir keine zeitung kaufen musst:D

dass Kiefer den Konsum von Kaffee und Koffein während des ganzen Buches über, wie ein Mantra, herunterbetet.

quelle: http://aesirsports.de/2012/08/der-carb-backloading-guide/

(bis mitte der seite scrollen)



und nicht daß es ausschaut als vertrete ich gegensätzliche meinungen: in bedees log ging es neulich um koffeeinabhängigkeiten und hier um den nutzen für's training ;)
 
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Eisenfresser

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AW: Koffein - Freund oder Feind?

Ich denke wie immer ist es die Dosis die das Gift macht!!! ...schau mal in die arabischen und asiatischen Länder, die trinken viel Kaffee und Tee und vor allem die Asiaten erfreuen sich eine deutlich besseren Gesundheit, zumindest war das mal so und die trinken ja schon hunderte Jahre viel Tee...

Ich bin dazu übergegangen, nur noch morgens/vormittags, 2-3 Becher Kaffee zu trinken und dann auf Tee überzugehen, wobei ich derzeit in der ersten Hälfte des Nachmitags grünen Tee und in der 2. Hälfte des Nachmittags Brennnesseltee trinke, bei Beidem immer mit einem Spritzer Zitrone...

...an machen Tagen trinke ich auch gar keinen Kaffee, wenn ich z.B. auf Arbeit bin ist das relativ oft der Fall...
 

McBain

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AW: Koffein - Freund oder Feind?

der punkt, daß kaffee nicht süchtig macht ist ja seltsam begründet.

"weil die entzugserscheinungen nach einer woche von selbst vergehen und weil man die dosis im allg nicht steigert."

hallo?

gibt zig leute die täglich 20 kippen qualmen. die steigern auch keine dosis und die entzugserscheinungen, nach dem aufhören, sind sogar nach zwei tagen weg. ergo machen kippen auch nicht süchtig...?uglygaga.gif
 

Rastadave

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AW: Koffein - Freund oder Feind?

der punkt, daß kaffee nicht süchtig macht ist ja seltsam begründet.

"weil die entzugserscheinungen nach einer woche von selbst vergehen und weil man die dosis im allg nicht steigert."

hallo?

gibt zig leute die täglich 20 kippen qualmen. die steigern auch keine dosis und die entzugserscheinungen, nach dem aufhören, sind sogar nach zwei tagen weg. ergo machen kippen auch nicht süchtig...?Anhang anzeigen 14652

Ich glaube sie wollten es eher damit begründen, dass das Belohnungszentrum im Gehirn nicht angesprohen wird wie bei anderen Substanzen. Und somit irgendwie nicht als Süchtig klassifiziert wird.
edit: Meine obige Beschreibung, beschreibt ein Suchtmittel. Deshalb wird Kaffee wahrscheinlch nicht als Suchtmittel eingestuft. Kann aber, wie wir ja durchausschon festgestellt haben, durchaus in gewissen Maßen Süchtig machen.
Nichts desto trotz fand ich das auch komisch, denke das ist bei jedem einfach Unterschiedlich.

-- Klasse smiley!! Den habe ich noch gar nicht entdeckt [img3]
 
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AW: Koffein - Freund oder Feind?

Ich glaube sie wollten es eher damit begründen, dass das Belohnungszentrum im Gehirn nicht angesprohen wird wie bei anderen Substanzen. Und somit irgendwie nicht als Süchtig klassifiziert wird.
edit: Meine obige Beschreibung, beschreibt ein Suchtmittel. Deshalb wird Kaffee wahrscheinlch nicht als Suchtmittel eingestuft. Kann aber, wie wir ja durchausschon festgestellt haben, durchaus in gewissen Maßen Süchtig machen.

sehe ich auch so. habe mal bei wikipedia geschaut:

Coffein hat zwar ein relativ breites Wirkungsspektrum, doch ist es in geringen Dosen in erster Linie ein Stimulans.

quelle: Coffein ? Wikipedia

ist auch interessant welche substanzen, neben koffein, zu den stimulanzien zählen (link in der quote).




Klasse smiley!! Den habe ich noch gar nicht entdeckt [img3]
der ist nicht von hier ;)
 

McBain

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AW: Koffein - Freund oder Feind?

Ich glaube auf spiegel-online hatten sie letztens wieder eine neue postive Eigenschaft bei "über 4 Tassen Kaffee":

Der Körper kann Alkohol besser vertragen / Alk wirkt weniger toxisch. Getestet an Menschen die viel Alk trinken. (Ich denke hier im Forum sollten davon aber nicht viele sein.)
 
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Gast10

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AW: Koffein - Freund oder Feind?

Die Diskussion um Koffein ist eine der ältesten, die ich kenne. Immer mal wieder schwanken die Meinungen von ganz schlecht bis supergut. Vielleicht kommt das einfach daher, dass Koffein auf unterschiedliche Menschen einfach unterschiedlich wirkt und dass es sowas wie Gewöhnungseffekt gibt, der den "Schaden" den Koffein anrichtet minimiert. Beim Thema Dehydrierung ist es wohl so, dass das bei entsprechender Gewohnheit keine Rolle mehr spielt und der Kaffee sogar zur Wasserversorgung hinzugerechnet werden kann, bei Gelegenheitskaffeetrinkern sieht es aber völlig anders aus.

Im Dr. Löffelholz Buch "Ernährungsstrategien in Kraftsport und Bodybuilding" ist im ersten Kapitel zum Flüssigkeitshaushalt auch ein Kapitel zu Koffein und dessen Wirkungen sowie der Leistungssteigerung durch Koffein, was mich (2-3 Tassen Kaffe pro Tag) veranlasst, demnächst (wenn ich wieder auf der Höhe bin) mal eine Packung Tabletten zu besorgen und selbst auszuprobieren, was das für´s Training bringt.
 

eastside

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AW: Koffein - Freund oder Feind?

kurz OT - über das löffelholzbuch bin ich schon öfter gestolpert...ist das empfehlenswert?! es gibt ja 2 bücher
 
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Gast10

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AW: Koffein - Freund oder Feind?

kurz OT - über das löffelholzbuch bin ich schon öfter gestolpert...ist das empfehlenswert?! es gibt ja 2 bücher

So wie ich das im Vorwort verstanden habe, ist das von mir zitierte Buch die erweiterte und aktualisierte Neuauflage des ersten Buches. Demnach wäre es nicht empfehlenswert, jetzt noch das ältere zu kaufen.

Ich habe erst die ersten beiden Kapitel davon gelesen, ist meine aktuelle Bettlektüre, aber ich finde es super. Er hat etliche Studien ausgewertet, auf die er im Text auch brav verweist, bleibt aber stets leserfreundlich für nichtwissenschaftliche Klientel. Das heißt, jemand wie ich kann es wunderbar lesen und verstehen und Schlüsse daraus ziehen, und wer es genauer wissen will, sucht sich die entsprechende Studie dazu im Internet. Klar ist vieles Wiederholung wenn man sich etwas mit Ernährung auskennt, aber es geht schon tiefer und er geht auch immer wieder auf Sinn und Unsinn und die aktuelle Studienlage zu Supplementen, speziellen Diätformen etc. ein, und die Art und weise, also genau das richtige Mittelmaß, gefällt mir einfach.

(Um Missverständnissen vorzubeugen: es ist natürlich deutlich genauer, wissenschaftlicher und auch komplexer als Fit for Fun, oder die einschlägigen Bodybuilding Zeitschriften, ein absoluter Laie tut sich wahrscheinlich schon etwas schwer damit und muss manches 2mal lesen)
 
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Rastadave

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AW: Koffein - Freund oder Feind?

kurz OT - über das löffelholzbuch bin ich schon öfter gestolpert...ist das empfehlenswert?! es gibt ja 2 bücher

Auf jeden Fall. Jeder der das hier gelesen hat wird dir das zu 1000% weiterempfehlen. Ist super verständlich geschrieben, sodass es jeder versteht, egal wie viel man sich schon davor angelesen hat. Und wenn man schon einiges über Ernährung weiß bekommt man es trotzdem nochmal super erklärt!
Ist zwar etwas teuer, aber Taurus hat glaube ich desletzt geschrieben, dass es jeden Cent dreimal wert ist ;-)
 

eastside

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AW: Koffein - Freund oder Feind?

super - danke euch! schon bestellt bei amazon :)
 

bedee

Team Ernährung
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AW: Koffein - Freund oder Feind?

Erst mal vorneweg:
Ich möchte hier keinem seinen Kaffee oder seinen Tee verleiden. Neige ja selber dazu, nach Argumenten für Kaffee und Co. zu suchen, damit ich meinen Koffeinkonsum nicht hinterfragen muss. Andrerseits bin ich aber der Ansicht, dass man für eine vernünftige Entscheidung (in diesem Falle Kaffee oder nicht, oder irgendwas dazwischen) alle Argumente unvoreingenommen betrachten sollte, auch wenn sie einem weniger in den Kram passen. Ob man seine Entscheidung dann rein nach den Fakten trifft oder das Bauchgefühl entscheiden lässt (ist manchmal ja auch nicht das Dümmste), ist ganz egal. Man hat sich zumindest mit den Vor- und Nachteilen beschäftigt und weiß somit, was man tut. Zumindest genauer, als wenn man sich bloß die Lektüre/Studien, die die vorgefasste Meinung untermauern, zu Gemüte führt und alles andere ignoriert.

@Willenskraft (Off-Topic No 2):
Da hab ich mich vielleicht etwas unvollständig ausgedrückt. Sicher gibt es Leute, die Unvorstellbares geschafft habe (--> Alkoholiker, der am Bierausschank trocken geworden ist und bleibt). Aber es ist auch eine Tatsache, dass ich mit irgendwelchen Vorhaben mehr Aussicht auf Erfolg habe, wenn ich mir ein unterstützendes Umfeld gestalte (so ich das kann). Z.B. keine Schokolade einkaufe, wenn ich meine Schokosucht bekämpfen will. Ich bin nämlich der Ansicht, dass die "Willenskraft" (was immer man darunter verstehen mag, vielleicht auch eine Art Muskel im Gehirn und möglicherweise trainierbar) eines Menschen eine begrenzte Ressource ist und im Leben kämpft man im Allgemeinen ja nicht nur an einer Front (wie z.B. sich das Kaffeetrinken abzugewöhnen) sondern an mehreren. Ein Krieg an allen Fronten gleichzeitig wurde noch nie gewonnen und man kann auch nicht alle Zimmer eines Hauses zur selben Zeit renovieren (und vielleicht das Dach auch noch neu decken?) solange man darin wohnt.

So, und jetzt zum Buch:

Habe inzwischen etwa die Hälfte durch und bin erstaunt, was ich zum Thema alles erfahre. Geradezu ein bisschen überwältigt. Ob das jetzt alles wahr ist, bleibt noch zu erforschen. Der Autor verweist schon im Text auf seine Quellen (find ich gut!), ich hatte aber noch keine Zeit, diese rauszusuchen. Sind auch oft Artikel in Fachzeitschriften und da weiß ich nicht, ob man die so ohne weiteres im Netz findet.
Versuche mal, ein paar der Hauptpunkte wiederzugeben (frei übersetzt nach bestem Vermögen, bitte nicht festnageln):

- Koffein verursache "overeating" (und wie wir ja wissen ist overeating/Überfressen bzw. eine positive Kalorienbilanz nach Ansicht des Autors die Ursache allen Übels wie Übergewicht, Insulinresistenz, Diabetes, Fußpilz und blablablubb!).
Ich: Kann nicht stimmen. Ein Kaffee macht mich satt für mehrere Stunden und Kaffeefasten (mit schwarzem, 0-Kcal-Kaffee) funktioniert ausgesprochen gut. Kaffee dämpft also den Hunger.
Das Buch: Am Anfang der durch Koffein verursachten Stressreaktion kommt es zur Dämpfung des Appetits, das schlägt aber nach geraumer Zeit in Heißhunger auf kaloriendichte und v.a. zucker- und fettreiche Nahrungsmittel um.
Ich: Äääääh, jaa? Dem kann ich aus meiner Erfahrung jetzt nichts entgegen setzen. HUNGER auf schnelle Carbs mit Fett kenn ich auch, aber in Verbindung
mit ein paar Tassen Kaffee hab ich die noch nie gebracht.

- Koffein führe zur Freisetzung von Cortisol und bei chronischem Gebrauch zu einem dauerhaft erhöhten Cortisol-Spiegel mit allen Nachteilen, die ein erhöhter Cortisol-Spiegel mit sich bringt wie z.B. Umverteilung des Körperfettes in den Bauchraum, Muskelabbau, überhöhter Appetit auf kaloriendichte Nahrungsmittel usw. Die Freisetzung von Cortisol würde auch bei gewohnheitsmäßigem Konsum von Koffein stattfinden.

- Koffein lasse den BZ-Spiegel ansteigen und fördere gleichzeitig die Insulinresistenz der Muskulatur, was einen stark erhöhten Insulinspiegel nach sich zieht mit den bekannten negativen Wirkungen. Es hat mich jetzt einigermaßen überrascht, dass ein 0-Kalorien-Getränk (schwarzer Kaffee ohne Milch und Zucker) den BZ so stark erhöhen soll. Bei Leuten, die sowieso schon Schwierigkeiten mit der BZ-Regulation haben, würde Koffein deren Probleme drastisch verstärken (z.B. durch Unterzucker verursachte Heißhungerattacken). Mit zusätzlichen Kalorien, vor allem schnellen Carbs (z.B. 5 Löffel Zucker in den Kaffee oder der Donut bzw. das Stück Kuchen dazu) würden die negativen Auswirkungen auf BZ/Insulin noch weiter verstärkt.

- @ Koffein würde zum Fettabbau beitragen: Hier führt der Autor an, dass durch sehr hohe Dosen (600 bis 800 mg) Koffein kurzfristig viel Körperfett mobilisiert werden könne, von dem dann auch ein Teil verbrannt würde. Der Großteil des mobillisierten Fettes würde aber im Bauchraum abgelagert werden und ein leaner werden nur möglich sei, wenn man dem auf den Koffeinschub unvermeidlich folgenden Hunger widerstehen und ein Overeating vermeiden könne. Der Autor hält also nix von Koffeinsupps oder exzessivem Kaffeegenuss für die KFA-Reduzierung.

-Ob Koffein süchtig machen würde: Koffein hätte eine psychoaktive Wirkung, würde bei regelmäßigem Genuss zur Toleranz führen (in dem Sinne, dass für eine positive Wirkung immer größere Mengen nötig seien) und würde beim Absetzen bei 90 % aller Leute zu Entzugserscheinungen führen. Der Autor spricht dieser Droge also definitiv Suchtpotenzial zu. Was mich bei diesen Ausführungen beeindruckt hat: für die positiven Wirkung des Koffeins brauche ich immer mehr, weil sich mein Körper daran gewöhnt und irgendwann habe ich gar keine Wirkung mehr (ich kann ja keine 10 l Kaffee pro Tag trinken, oder?), die negativen Wirkungen (s. Cortisol) schwächen sich aber nicht ab. Und wenn 90 % aller Leute beim Absetzen von Koffein unter Entzugserscheinungen leiden sollen, warum komme ich mir immer vor, als wäre ich die Einzige? Jeder, den ich danach frage, hat überhaupt gar keine Probleme damit, mal ein paar Tage ohne Kaffee auszukommen (da ist sicher irgendwo der Haken ala: ich trinke am WE keinen Kaffee und dass ich mich dafür mit Tee zuschütte, brauch ich ja nicht sagen....)

-Zum Testosteron und anderen Hormonen wie Gestagen und DHEA hat der Autor auch was gesagt (nix Nettes), aber das kann ich aus dem Gedächtnis nicht wiedergeben, muss ich erst nachlesen.

So, in der Mittagspause geschrieben. Rechtschreibfehler und Argumentationsschwächen möge man mir verzeihen.
 
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AW: Koffein - Freund oder Feind?

@bedee: hast Du die Neuauflage? Das thema Koffein interessierte mich nur am Rande, deshalb habe ich es nicht mehr so im Kopf, aber ich weiß, dass ich das beim Lesen des Themas bei weitem nicht so wahrgenommen hatte wie Du jetzt schreibst. Im Gegenteil, ich wollte Koffeinsupps mal ordentlich ausprobieren. Entweder haben wir 2 unterschiedliche Bücher oder wir haben aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln gelesen (oder ich erinnere mich einfach nicht mehr so gut dran, was durchaus möglich ist, aber da ich jetzt bei der Arbeit sitze, kann ichs auch gerade nicht nachlesen). Der Gewöhnungseffekt wurde eigentlich eher positiv dargestellt, nämlich so, dass es keine schädlichen Auswirkungen mehr hat. Klar kann mans mit allem übertreiben und wird dann quasi resistent, weshalb ich das nur phasenweise als Art Booster einsetzen würde. Thema Abnehmen ist für mich irrelevant, daher habe ich davon nichts mehr in Erinnerung. Es wurde auch eine Obergrenze von 3-4 Tassen am Tag genannt, die völlig unproblematisch wäre (wobei ja klar ist, dass es immer Ausnahmen gibt), und im Gegenteil positive Effekte überwiegen... ich glaube ich muss dann auch nochmal über den Text gehen und meine Erinnerung auffrischen...
 
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AW: Koffein - Freund oder Feind?



- Koffein führe zur Freisetzung von Cortisol und bei chronischem Gebrauch zu einem dauerhaft erhöhten Cortisol-Spiegel mit allen Nachteilen, die ein erhöhter Cortisol-Spiegel mit sich bringt wie z.B. Umverteilung des Körperfettes in den Bauchraum, Muskelabbau, überhöhter Appetit auf kaloriendichte Nahrungsmittel usw. Die Freisetzung von Cortisol würde auch bei gewohnheitsmäßigem Konsum von Koffein stattfinden.

zu der aussage würde mich die quelle mal interessieren. habe da schonmal monatelang rumgegoogelt und nichts eindeutiges gefunden.




- Koffein lasse den BZ-Spiegel ansteigen und fördere gleichzeitig die Insulinresistenz der Muskulatur, was einen stark erhöhten Insulinspiegel nach sich zieht mit den bekannten negativen Wirkungen. Es hat mich jetzt einigermaßen überrascht, dass ein 0-Kalorien-Getränk (schwarzer Kaffee ohne Milch und Zucker) den BZ so stark erhöhen soll.

laut kiefer nur in verbindung mit carbs. keine carbs - kein erhöhter insulinspiegel.


- @ Koffein würde zum Fettabbau beitragen: Hier führt der Autor an, dass durch sehr hohe Dosen (600 bis 800 mg) Koffein kurzfristig viel Körperfett mobilisiert werden könne, von dem dann auch ein Teil verbrannt würde. Der Großteil des mobillisierten Fettes würde aber im Bauchraum abgelagert werden und ein leaner werden nur möglich sei, wenn man dem auf den Koffeinschub unvermeidlich folgenden Hunger widerstehen und ein Overeating vermeiden könne. Der Autor hält also nix von Koffeinsupps oder exzessivem Kaffeegenuss für die KFA-Reduzierung.
habe zwar auch schon gehört daß das mit dem abnehmen funktionieren soll, aber in der praxis stelle ich mir sowas schwierig vor: bei jemandem der kein koffein gewohnt ist mag es klappen, dem wird nach 800mg koffein aber speiübel. ist man an koffein gewohnt dürfte der abnehmeffekt ausbleiben...
 

bedee

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AW: Koffein - Freund oder Feind?

@one2one:
ich habe nicht das von dir erwähnte Buch. Du beziehst dich, wenn ich das richtig verstanden habe, auf "Ernährungsstrategien in Kraftsport und Bodybuilding" von Löffelholz und ich lese gearde decaf diet von Eugene Wells, von dem ich jetzt vorher auch noch nie was gehört habe. Ob die Aussagen von dem stichhaltig sind, bleibt noch abzuklären aber ich habe nach einer Alternative zu den derzeit gängigen Veröffentlichungen (Kaffee ist super-klasse-wunderbar und nur gesund) gesucht, weil ich nicht glauben wollte, dass Koffein nur Vorteile haben soll, wenn es mir nach dem Absetzen dermaßen dreckig geht.
Ein weiteres Buch wäre caffeine blues von Stephen Cherniske. Gibts nur als Papierbuch und ist von 1998, vielleicht leg ich mir das auch noch zu (und wenn ich das dann gelesen habe, bin ich der Koffeinexperte hier [img3]). Dieser Stephen Cherniske scheint bekannter zu sein, hat auch ein Stoffwechselbuch veröffentlicht.

@taurus:
werde mal nach Studien suchen (im Buch decaf diet sind einige erwähnt) und die dann verlinken.
 

bedee

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AW: Koffein - Freund oder Feind?

Soo, hab jetzt noch mal das Kapitel Kaffein und Cortisol und die Quellen dazu durchgeschaut.
Als Hauptlink hat der diese Lovallo-Studie, die man auch bei Googel unter den Stichworten Caffeine & Cortisol findet: KLICK
Ich bin mir noch nicht so sicher, was diese Studie in Bezug auf Koffeintoleranz aussagt. Muss aber auch zugeben, dass ich noch nicht die Zeit hatte, die genauer zu studieren.

Dann gibts noch so Sachen wie "caffeine as an intensifier of stress-induced hormonal and pathophysoligic changes in mice" von Henry/Stephens, von der man nur eine Zusammenfassung lesen kann. Wenigstens findet man ein bisschen was über Studien, die in Fachzeitschriften veröffentlicht wurden.

Ganz viele Quellen beziehen sich auf die Wirkung von Cortisol, aber das interessiert ja hier gerade nicht und dürfte eh bekannt sein?

Und dann gibts da noch diesen Artikel von Len Kravitz: Cortisol Connection

Im deutschen Bereich hab ich auch was gefunden: Fitmacher oder Schlafkiller?
(finde ich interessant, dass die Wirkung von Koffein je nach genetischem Erbe eine Andere ist. Deshalb können manche Leute nach nem Kaff am Abend prima schlafen und bei anderen stört schon ein Kaffee am Morgen den Schlaf)

Und über Kaffein und Stress: gestresste Leute unter Koffein hören Weihnachtslieder? U-uuuh!! (die Studie dazu)

So, das wars erst mal. Hoffe, dass ich alle Links richtig gesetzt habe und mich mein Morgenkaffee nicht verwirrt hat [img97].

Naja, e-Books werden halt ruckizucki geliefert.
 
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Gast10

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AW: Koffein - Freund oder Feind?

Ich habe aktuell noch einen (zugegeben oberflächlichen) Bericht gefunden:
So setzt du Coffein richtig ein! | FITNESSFREAKS - Muskelaufbau und Di

@bedee: da habe ich tatsächlich was durcheinander gebracht, was die Literatur angeht, die wir gerade lesen :)

Wie in vielen anderen Dingen denke ich aber auch, dass nicht alles, was geschrieben wird richtig sein muss und auch nicht jede Studie unbedingt Ursache und Wirkung korrekt darstellt neben vielen anderen Rahmenbedingungen, die oft verzerrend wirken, das macht das große Thema Ernährung und deren Auswirkungen auf den Körper ja so schwierig und daher gibt es auch immer mal Studien, die sich komplett widersprechen.

Besonders beim Koffein scheint es ja tatsächlich riesige Unterschiede zu geben, was vielmehr an der unterschiedlichen Reaktion der Probanden liegt als an der theoretischen Erklärungslage, sodass hier kaum eine allgemeingültige Aussage getroffen werden kann. Da Koffein jetzt sicher nichts ist, was einen sofort umbringt, gilt evtl. einmal mehr die Devise: ausprobieren statt bloße Theorie!

Da ich bisher vom Löffelholz-Buch sehr angetan bin, folge ich persönlich dessen Zusammenfassung und werde meinen Kaffeekonsum (der ja ohnehin sehr gering ist) nicht einschränken. Im Gegenteil: ich setze das mittlerweile recht erfolgreich als Trainingsbooster ein (in kleiner Dosierung). So habe ich jetzt mehrfach einen starken Kaffee getrunken bevor ich ins Training gefahren bin und mir danach noch ein Squeezy-Energygel+Koffein reingezogen (eigentlich für den Laufsport aber die liegen bei mir rum und sind schon über dem Datum). Und das Training lief jeweils super.

Ich denke, die Menge machts und natürlich ist an der Desensibilisierungstheorie was dran. Wer sowieso 10 Tassen Kaffee am Tag braucht, der wird auch dort sehr hoch dosieren müssen, und spätestens da würde ich mir Gedanken machen. Bei meinen 2 Tassen am Tag (wenn ich Urlaub habe oder am Wochenende trinke ich sehr oft gar keinen Kaffee), mache ich mir jetzt keine Sorgen, das Phasenweise noch als Booster einzusetzen.

Ich weiß noch, bis ich etwa 25 war, habe ich gar keinen Kaffee getrunken und habe dann nach einer Tasse schon Herzrasen bekommen. Sobald ich das mal wieder bekomme weiß ich, dass es zu hoch dosiert ist, und wenn ich 200mg brauche um eine Wirkung zu spüren, weiß ich, dass ich mal Pause machen muss... so stelle ich mir das vor.
 
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