2.2 Sport und Alkohol
Alkohol beliebte Feier und Partydroge und wegen seiner Wirkungen geliebt und gehasst zugleich. Es häufen sich vielerorts Fragen zu den negativen Aspekten aufs Training und die Regeneration, nicht selten lese ich in verschiedenen Foren Themen wie "Training und Alkohol" oder "kein Muskelaufbau bei Alkoholkonsum". Deshalb ein paar kleine Infos über die Wirkungen des Alkohols allgemein und weiterführend auf Kraft- und Aufbausportarten.
Nährwerte zum Alkohol
1 Gramm Ethanol entwickelt durch Oxidation ungefähr 7 kcal welche zwar zum Gesamtumsatz hinzugerechnet werden, dennoch keinen weiteren nutzen mit sich bringen. Ein Durchschnittsbier besitzt gute 110 kcal, 1g Eiweiß, höhere Mengen an Kalium, etwas Vitamin B1,B2,B3,B6 und ungefähr 16g Zucker.
Aufnahme(Resorption)
Aufgenommen wird Ethanol in der Mundschleimhaut und dem Magen-Darmtrakt, hierbei gelangt es ins Blut und später zur Leber wo es ab- bzw. zunächst zu Ethanal umgebaut wird, daraus entsteht dann Essigsäure. Zucker hemmt den Abbau von Ethanal welches dann im Überschuss für Unwohlsein verantwortlich gemacht wird. Fett verzögert die Aufnahme des Alkohols, vermindert diese allerdings nicht, ein voller Magen nimmt den Alkohol wesentlich langsamer auf als der leere, nach 30-90 Minuten ist die Resorptionsphase i.d.R. abgeschlossen.
Wirkung
Geringe Mengen an Alkohol wirken anregend, belustigend, in höheren Dosen stellen sich stark berauschende, narkoseähnliche Zustände ein welche zu einer stark verminderten Leistungsfähigkeit führen. Selbstüberschätzung sowie Koordinations und Sprachprobleme folgen und steigen Gleichzeitig mit dem Gehalt im Blut an. Zusätzlich nehmen Schmerzempfinden und andere Sinneswahrnehmungen ab, je nach Person können sich agressive und risikobereite Taten abzeichnen.
Das Herz muss durch die erweiterten Blutgefässe mehr Arbeit aufbringen um Blut zu transportieren, Alkohol in hohem Maße über längere Zeiträume begünstigt u.a. Hypertonie. Durch seine fettlösende Eigenschaft greift der Alkohol die Fettschutzschicht der Nerven im Gehirn an, es kommt hierbei zu einer chemischen Reaktion und man "säuft sich die Gehirnzellen tot" wie es im Volksmund heißt. Durch eine Dehydration die durch Hemmung des Hormon´s Vassopressin entsteht, scheidet der Körper vermehrt Flüssigkeit und somit auch wichtige Minerstoffe aus, hinzu kommt das er sich direkt schädigend auf die Qualität von Spermien auswirkt und noch dazu die Testosteronproduktion eindämmt was in unserem Sport mehr als unpraktisch erscheint.
Vor, während und nach dem Training hat Alkohol nichts verloren, die blutverdünnende Wirkung senkt u.a. die Leisung und erhöht wie bereits gesagt die Herzätigkeit, weiterführend wäre eine durch Alkohol provozierte Dehydration in Verbindung mit Sport alles andere als zuträglich. Wie sich der Alkohol im Endeffekt auf den Fortschritt beim Aufbau von Muskelmasse und Kraft auswirkt hängt u.a. von der eigenen Konstitution, der Menge und Regelmäßigkeit des Konsums und der Genetik jedes einzelnen Athleten ab. Einige die jedes Wochenende über Stunden volltrunken feiern sehen sich dadurch nur wenig beeinflusst, andere müssen aufpassen was sie trinken. Als Tip würde ich ergänzend hinzufügend bei größeren Mengen das ein oder andere Glas Wasser dazu zu trinken bzw. vor dem zu Bett gehen nochmals tüchtig Wasser in sich zu schütten, das hilft dem Körper die Dehydration schnellstmöglich auszugleichen und beugt dem Kater vor.
Der Morgen danach
Durch den erhöhtem Ethanal und Essigsäuregehalt im Körper stellen sich die bekannten Katersymptome wie Übelkeit, Schwindelgefühl und starker Kopfschmerz ein, jetzt ist es wichtig dem Körper das wiederzugeben was er beim Feiern verloren hat, Vitamine, Mineralstoffe und viel Wasser. Um den Elektrolyt und Wasserhaushalt wieder in Schwung zu bringen eignen sich Mineralwasser oder Saftschorlen, sog. Konterbiere sollen den Körper animieren Giftstoffe noch schneller abzubauen und das Wohlsein schnellstmöglich zu fördern, nachgewiesen werden konnte nichts von beidem, Alkohol am nächsten Morgen macht die Situation nur schlimmer. Ein Fett und Eiweißreiches Frühstück, mit vielen wichtigen Nährstoffen hingegen hilft das eigene Wohlbefinden bald wieder zu gewährleisten. Das Training ist nach intensiven "Saufgelagen" selten möglich und wäre auch nicht sinnvoll, der dehydrierte und ausgelaugte Körper würde nur schwer gebrauchte Leistungen erfüllen, gönnt ihm ein Tag Ruhe.