AW: Die 11 größten Lügen der Mainstream-Ernährung
Furor Germanicus schrieb:
Fragen in die Runde: War euch das alles bekannt?
Ja, im Sinne von „die im Artikel beschriebenen Ansichten und deren Gegenpositionen“ sind mir bekannt.
Furor Germanicus schrieb:
Könnt ihr dem Artikel folgen
Ja.
Furor Germanicus schrieb:
Denkt ihr, dass in dem Artikel wichtige Inhalte angesprochen wurden?
„Wichtige Inhalte“ ist relativ … insgesamt würde ich sagen, dass der Artikel vom Wesen her nicht besser als die angeprangerten "Lügen" ist. Es wird zum einen m.E. nicht wirklich hinterfragt, wie diese "Lügen" denn tatsächlich entstanden sind. Es liest sich für mich so an, als wären solche Informationen immer mit böser Absicht gegeben und verbreitet worden - aber ist das tatsächlich so, war es von Anfang an so, oder hat sich das im Laufe der Zeit so entwickelt? Im Nachhinein zu sagen „das ist eine bösartige Lüge“ ist immer leicht. Wenn man, wie der Artikel mehr oder weniger, die These vertritt, dass diese "Lügen" rein aus Profitgier etc. entstanden und mit diesem Ziel böswillig als "Streubomben" ohne Rücksicht auf Verluste auf die Gesellschaft abgeworfen wurden, so stellt sich die Frage: kann man ähnliches auch in ein paar Jahren, wenn man mit der Forschung vielleicht weiter ist, von der Website "aesirsports.de" behaupten? Wird der zukünftige (oder aktuell) kritisch denkende Leser sagen können, ob das Ersetzen der alten "Lügen" mit den aktuellen "Wahrheiten" (die sich vielleicht zukünftig wieder als "Lügen" entpuppen) aus Altruismus geschah, oder um Ansehen und Vertrauen für sich selbst und den angeschlossenen Shop zu generieren?
Was ich mich zum Anderen Frage: Warum müssen diese ganzen Artikel, die (angeblich) aufklären wollen, sich ebenso reisserischer Aufmachungen bedienen, wie man es in den Beeinflussungs-Organen wie z.B. der Werbung oder BILD-Zeitung findet? Warum können zum Beispiel Eier nicht einfach etablierte Nahrungsmittel sein, die von den meisten Personen gut vertragen werden und ihren Beitrag zur Ernährung liefern können? Nein, Eier sind nicht nur nicht „ungesund“, sie sind sogar „gesund“ – was das auch immer heißen mag und wie man das auch immer messen oder festlegen will. Meine Meinung: Eier sind für uns halt als Nahrungsmittel verfügbar, man kann sie essen wenn man mag oder auch nicht, sie haben Inhaltsstoffe an die man auch rankommen kann, wenn man keine Eier isst, etc. Aber das dann zwanghaft irgendwie in eine Schublade „gesund/ungesund“ oder „gut/schlecht“ stecken zu müssen, halte ich für ziemlich sinnbefreit.
Interessant ist nebenbei bemerkt, dass im Rahmen der Argumentation zur Feststellung „Eier sind gesund“ im Artikel wiederum auf einen anderen Artikel verlinkt wird,
Eier zählen zu den natürlichsten und nährstoffreichsten Lebensmitteln, die uns zur Verfügung stehen (siehe Punkt 8 hier).
und wenn man dort dann im Punkt 8 auf das Statement „Eier zählen zu den nahrhaftesten und besten Nahrungsmitteln unseres Planeten.“ klickt, man auf das Abstract einer Studie zum Thema „Sauerteig“ weitergeleitet wird, in dem das Wort Ei (bzw. „Egg“, da englisch) nicht einmal vorkommt.
Furor Germanicus schrieb:
und die Punkte so unterzeichnen? Oder würdet ihr einzelnen Positionen widersprechen?
Den Text habe ich jetzt nicht bezüglich der Quellen überprüft, da meine Kritik ja bereits eine Ebene weiter oben ansetzt.
Zusammengefasst: An sich aus meiner Sicht ein grundsätzlich lesenswerter Artikel, der es allerdings an Neutralität und Seriosität* vermissen lässt. Daher m.E. mit Vorsicht zu genießen.
*Das Altbekannte - Generalbeschuldigungen gegenüber den einschlägigen Institutionen (Pharma, Regierung, Ärzteschaft), die sich ja alle auf Kosten der Patienten nur eine goldene Nase verdienen wollen – tragen neben der zumindest von mir wahrgenommenen Einseitigkeit des Artikels m.E. auch nicht zu einem seriösen Eindruck bei.