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In jedem Sport Progression notwendig?

McBain

Well-Known Member
Registriert
21. November 2008
Beiträge
2.749
Gibt es eigentlich Gründe, weshalb man in einer Sportart keine Progression haben sollte / wollte?

Das Leistungssportler in ihrer Sportart besser werden wollen ist klar... aber sollte auch der normale Hobbyläufer versuchen schneller und / oder weiter zu laufen?
Auch für Fettabbau sollte man doch auf Progression setzen?!

Da der Körper ja ab einem gewissen Alter ehr Muskeln abbaut, ist um da gegenzusteuern ja so oder so eine Progression nötig, oder irre ich mch?
 
G

Gast

Guest
AW: In jedem Sport Progression notwendig?

ich finde, ohne progression fehlt der sportliche grundgedanke: durch stete verbesserung fortschritte zu erzielen. die progression ist, neben dem gesundheitsaspekt, mein größter antrieb zum sport treiben.
wo wäre der reiz, ohne den steten kampf gegen vergangene (eigen-)leistungen?


gruss taurus
 
K

Kilghard

Guest
AW: In jedem Sport Progression notwendig?

Gibt es eigentlich Gründe, weshalb man in einer Sportart keine Progression haben sollte / wollte?

Fällt mir momentan kein Beispiel dazu ein.

Das Leistungssportler in ihrer Sportart besser werden wollen ist klar... aber sollte auch der normale Hobbyläufer versuchen schneller und / oder weiter zu laufen?

Der Hobbysportler hat oft auch Ziele, die er verfolgt. Und nach diesen wird oder sollte er sein Training ausrichten. Für mich (als Freizeitsportler) ist es durchaus wichtig, meine Ziele zu erreichen und mich generell fit zu halten.

Mit der Zeit adaptiert man und sollte z.B. als Läufer sicher nicht immer die gleiche Strecke in der gleichen Zeit laufen. Wobei für mich ausschließlich Laufen meinen Zielen nicht zweckdienlich ist. Aber das ist eine andere Geschichte. Es müssen aber nicht immer Superlativen (Höher, Schneller, Weiter) sein. Ich denke, durch Variation (auch mal was anderes machen oder die gleichen Übungen auf eine andere Art und Weise) und z.B. strategische Dekonditionierung (1-2 Wochen Pause nach einem harten Trainingspulk von 8-12 Wochen z.B.) können hier ebenso weiterhelfen, damit der Körper sich nicht an immer dieselben Leistungen gewöhnt.

Auch für Fettabbau sollte man doch auf Progression setzen?!

Ist notwendig. Wenn man macht, was man immer macht, wird auch nichts wesentliches passieren.

Da der Körper ja ab einem gewissen Alter ehr Muskeln abbaut, ist um da gegenzusteuern ja so oder so eine Progression nötig, oder irre ich mch?

Glaube, der Körper fängt schon mit 25 Jahren an (so ca.), Muskeln abzubauen. Je nach fortschreitendem Alter beschleunigt sich dieser Prozeß. Mit Gewichtstraining kann man dem aber ein schönes Stück entgegenschreiten. Man darf auch nicht vergessen, für viele ist es schon eine Progression, wenn sie überhaupt mal mit Sport beginnen. Immer weniger Leute müssen wirklich hart arbeiten im Vergleich zu früheren Zeiten.

Man muß seinem Körper halt einen Grund geben, warum er die Muskelmasse einigermaßen hält oder den Schwund geringer als ohne Training hält. Bis zu einem gewissen Punkt klappt das mit der Progression, aber irgendwo ist irgendwann einfach Zapfenstreich.

Es ist jedoch viel möglich, wenn man an der Sache dran bleibt. Oft ist der Kopf eher das Problem, der Körper macht ohne Sport schon viel mit und verträgt noch einiges. Dafür muß man aber nicht immer auf Anschlag laufen. Das ist eher kontraproduktiv.

Für das Gewichtstraining ist Progression auch notwendig. Durch Abwechslung mußt du jetzt nicht irgendwann mal 200 Kilo auf der Bank drücken. Ist aber eine Option, mehr nicht.
 

MondayMassacre

Well-Known Member
Registriert
30. Januar 2009
Beiträge
5.653
AW: In jedem Sport Progression notwendig?

Da der Körper ja ab einem gewissen Alter ehr Muskeln abbaut, ist um da gegenzusteuern ja so oder so eine Progression nötig, oder irre ich mch?
Stimmt. Streng genommen ists dann ja eigentlich schon Progression, wenn man das normale Bewegungspensum beibehält, da die unterliegenden Strukturen immer schwächer werden, die Belastung aber gleich bleibt.

Aus rein sportlicher Sicht machts keinen Sinn, nicht zu erhöhen. Da zwingen eher andere Komponenten (wie etwa das restliche Leben) einen dazu, die Belastung nicht nach oben zu schrauben.

Ich denk mir, wenn ich mal im gesetzten Alter bin, Familie, Job und die restliche Freizeit in der Balance hab, meine vorgenommenen Ziele erreicht hab und die nächsten Rekorde oder Siege weit außer Reichweite liegen, dann würd ich vermutlich auch nur mehr auf "Erhalt" trainieren und nicht wirklich Steigern. Da würde dann wohl eher der gesund-bleiben-Gedanke im Vordergrund stehen, wobei ja, wie eingangs erwähnt, mit fortschreitender, unaufhaltsamer Degeneration ja bereits ein gleichbleibender Aktivitätenlevel eine Progression darstellt...
 

de-fortis

Team Sportmedizin
Admin
Registriert
19. März 2005
Beiträge
13.717
AW: In jedem Sport Progression notwendig?

wenn man das normale Bewegungspensum beibehält, da die unterliegenden Strukturen immer schwächer werden,
Betätigt man sich sportlich, werden Muskeln, Sehnen und Bänder nicht schwächer, egal auf welches Alter wir uns beziehen [1]. - berücksichtigend an unten stehenden Aussage zur geringen Reaktionsabnahme durch Abbau von Synapsen.

mit fortschreitender, unaufhaltsamer Degeneration ja bereits ein gleichbleibender Aktivitätenlevel eine Progression darstellt...
Degeneration ist eben nicht unaufhaltsam wenn mit Sport gegengesteuert wird, ist dies der Fall würden dann gleichbleibende Reize zum Stillstand der bisher erlangten Leistung führen - in jedem Alter! Grund für Degeneration ist primär - jedoch nicht ganz alleinstehend - das im Alter abnehmende Hormonlevel (Somatropin, Testosteron, Östrogen) das zur Atrophie und üblichen verschleißbedingten Erkrankungen sowie Abnutzungen führt.

In jedem Sport ist Progression, aber auch Variation nötig, wenn wir unsere Leistung verbessern wollen. Bei gleichbleibenden Reizen wird die Leistung auf Dauer stagnieren, hier nimmt die Reaktion, somit die größe unserer Adaption stetig ab.

McBain schrieb:
Da der Körper ja ab einem gewissen Alter ehr Muskeln abbaut
Das macht er wie angerissen nur ohne sportlichen Stimulus, die Reaktion auf ankommende Reize ist zwar im hohen Alter geringer, dies ist aber hauptsächlich auf den Abbau der Synapsen im Muskel-Nervensystem zurückzuführen, Adaption gibts ebenso im hohen Alter und diese eben nur mit Progression.

Nehme ich mir einen Rentner mit 70 Jahren mit dem ich Osteoporoseprophylaxe (Druck und Zug) durchführen möchte, so gehe ich mit ihm zum Krafttraining, bei welchem ich wie beim Anfänger in Jungen Jahren mit relativ hoher Wiederholungszahl und zunächst geringen Lasten/Widerständen beginne = > seine Knochen, Sehnen, Bänder und Muskeln erfahren einen Stimulus, passen sich an und benötigen nun Progression um diese provozierte Adaption weiterhin zu forcieren.

Sofern man seine Leistung und daran verbundene physiologische Parameter verbessern will, ist Progression - somit die Erhöhung von Zeit, Last, Intensität, Volumen und Widerstand - immer von nöten.


Quelle:
[1] Differenziertes Krafttaining mit Schwerpunkt Wirbelsäule - Axel Gottlob - Urban & Fischer 2001
 
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