AW: Hatti´s Seniorenturnen
- Être fort pour être utile -
- Be strong to be useful -
- Stark sein, um nützlich zu sein -
Training gestern abend:
- diverse Übungen mit zwei 16-er-Kettlebells
- Sandsack Treppe rauf und Treppe runter schleppen, fühlt sich fast wie ein menschlicher Körper an, den man irgendwo wegzerren muss. Und warum habe ich das gemacht? Lest selbst, wenn ihr Lust habt:
Wofür trainieren?
Gestern habe ich mich gefragt: Warum oder wofür trainierst Du eigentlich noch oft recht heftig? Tun es nicht bereits kleine Fahrradtouren oder Spaziergänge?
Ich erinnerte mich dann an den Ausspruch das der Spiegel das letzte Wort haben sollte um seinen Fitness-Stand (den aussen sichtbaren) zu überprüfen. Die Waage allein kann das eben nicht! Ein Gewicht in Kilogramm ist relativ und sagt zunächst einmal nichts aus. Ich hatte 1988 (Gruss an Simon,

) geheiratet und da noch 93 kg gewogen. Mein Body war nicht sonderlich "fest". Kraft war vorhanden, Kondition so lala. Heute sind es mit fast 46 Jahren zwischen 86 und 88 kg und im Spiegel ist das alles recht ansehnlich für einen Mann meines Alters.
Ist das wirklich noch so wichtig wie vor 20 Jahren?
Ein Kompliment wie "mensch bist ja noch ganz gut gebaut und gut drauf für jemanden, die sich bereits mit "Alterssex" befassen muss" ist sicher immer noch toll fürs Ego. Auch im Schwimmbad muss man sich nicht schämen.
Mein Ziel ist hauptsächlich die Rundum-Fitness
und eine brauchbare Beweglichkeit bis ins hohe Alter, Gesundheit und ein langes Leben. Klaro, wer will das nicht? Beweglich bleiben, das geht nur mit einer einigermassen Muskulatur und gesunden Gelenken. Ansonsten ist das spätere Leben gleich eingeschränkt.
Alles sicher immer noch Grund genug zu trainieren. Aber das geht auch mit erheblich weniger hartem Training. Man muss ja nicht sein ganzes Leben aussehen wie eine griechische Statue. Heftige 50-er Arme? Ne, wozu sollen die gut sein, wenn man sie nicht auf einer Bühne präsentieren will? Körperfettanteil ... uninteressant, für mich genauso wie der BMI. War noch nie wichtig! Thema Spiegel, aber das hatten wir ja schon. Und ein kleines Pölsterchen ist der Gesundheit nicht abträglich, im Gegenteil
Wo liegen jetzt die Prioritäten?
Spass am Training? Muss sein. Wenn ich an einem Tag keine Lust habe (jau, Warmduscher, Hobby-Workouter) lass ich es sausen! Wenn ich keinen Spass spüre, dann ist Feierabend, spätestens wenn sich der Spass auch nach 10 Minuten noch nicht einstellen will.
Train - Sleep - ... und da war noch etwas.
Also wenn ich mein Leben auf diese Dinge einschränken würde. Es wäre ein armseeliges Leben. Ich trainiere auch um zu spüren das ich lebendig bin. Aber es gibt noch andere Dinge im Leben. Wenn nach einem harten Workout halt mal drei Tage Pause dazwischen liegen ... na und?
Bin ich der Sklave meines Trainings? Ja, ich höre förmlich das Kopfschütteln diverser Workout-Freaks!
Sechs Mal die Woche in ein Studio? Da könnte man ja gleich seine Wohnung auflösen und dort einziehen.
Sind halt meine Vorstellungen, aber hier darf ich sie ja schrieben, ist mein Tagebuch!
JEDEM DAS SEINE!
Ich verurteile keinesfalls, wenn jemand genauso handelt, wie ich es eben nicht tue! Aber für mich ist das eben nichts. Möchte ich auch nicht wirklich durch-diskutieren. Sind hier halt mal niedergeschriebene Gedanken.
Also wofür dann nun?
Ich muss schon wieder ausholen
und kann verstehen, wenn spätestens hier die meisten Leser aussteigen.
Eines morgens hörten meine Göttergattin und ich ein heftiges Geräusch. Sofort wussten wir beide, dass das aus dem Badezimmer kommen musste. Also ich Treppe raus, wie eine Gazelle natürlich, und dort stand mein pubertierender Sohn und wackelte bedenklich. Ihm war schwarz vor Augen und sackte immer wieder leicht zusammen. Dann stand er wieder einen Moment, leichte Panik und die Frage "wann hört das auf?"
War es die Pubertät, Wachstum, zu schnell nach dem Aufwachen aufgesprungen um zu duschen? ... jedenfalls wurde er Ohnmächtig.
Ich dachte nach etwa einer halben Minute er wäre stabil. Meine Frage ob wieder alles okay sei, wurde mit Ja beantwortet. Einen ganz kurzen Moment schien es so als könne er selbstständig die Dusche verlassen. Dann aber ging alles wieder sekundenschnell. Er verdrehte wieder die Augen und drehte sich zur Seite. Ich konnte ihn schnell ergreifen und ihn mit einem kräftigen Umschlingen seines Körpers mit den Armen greifen. Sonst wäre er einfach so in die Heizung genallt, womöglich mit dem Kopf. Aber spürte ich seit langer Zeit mal wieder, wie Alltagstauglich ein Training sein kann. Immerhin musste ich einen schlappen 55 kg-Körper eines Menschen auffangen, stabilisieren und dann vorsichtig aus der Duschkabine wuppen. Als er dann auf seinem Bett lag und ich ihm Wasser zu trinken gab war dann alles vorbei. GottdseiDank trat das bisher auch nicht wieder auf.
Aha, dachte ich mir! Dafür ist ein Training auf Kraft also gut zu gebrauchen. Menschen, die körperlich arbeiten, haben oft bereits dadurch die notwenige Kraft. ich hingegen, als Tastatur-Worrior muss mir diese körperliche Arbeit also verschaffen. Auch die Beweglichkeit, die Treppe so schnell hinauf zu kommen.
Also nun ist die Priorität klar!
Alles andere in Stichpunkten:
- Méthode Naturelle, auch Hébertisme genannt
- ....dass es überaus wichtig ist, athletische Fähigkeiten mit Hilfsbereitschaft, Selbstlosigkeit und Tapferkeit zu vereinbaren.
- Das Training für den Körper war sehr umfassend und bestand aus den Teilen: Resistenz, Kraft, Geschwindigkeit und Explosivität
- Laufen, Rennen, Springen, Klettern, Heben, Werfen, Balancieren, Selbstverteidigung, Schwimmen und Bewegung auf allen Vieren.
- einer Devise der Méthode Naturelle wider, welche besagt: :„Être fort pour être utile“ („Stark sein, um nützlich zu sein“).
Okay, das kann bedeuten Stark sein für einen Umzug (den eigenen oder den eines Freundes), für Notfälle, Unfälle, wenn man mal jemanden aus einem Auto ziehen muss ... etc .. etc! Seine Familie beschützen, und dazu etwas Survival für spezielle Situationen.
Nützlich ist auch das angesammelte Wissen und den Spass am Training über das Internet zu verbreiten. Teils in Foren und teils auf eigenen Webpages oder Blogs. Und der zusätzliche Nutzen ist dann auf ein Herztblut-Projekt hinzuweisen,
siehe meine Signatur.
Auch das ist indirekter Nutzen aus dem Satz Stark sein, um nützlich zu sein!
Stark sein, um nützlich zu sein ... demnächst ... auf meinem Blog!
Gruss vom Hatti!
(P.S.: Bitte verzichtet auf Antworten wie "der BMI ist aber doch toll" oder "wie kann man nur drei Tage Pause zwischen den Workouts lassen" oder so etwas in der Art. Einfach mal drüber nachdenken, worin meine Kernaussage besteht. Ist ja auch eine Art Brainstorm ohne gleich alles wissenschaftlich fundiert überprüft zu haben. Danke für Eure Aufmerksamkeit und Euer Verständnis!)