• Zahlreiche Trainingspläne, Rezepte, Videoanalysen und über 500 verschiedene Trainings- sowie Ernährungstagebücher erwarten Dich im Muscle Corps Forum.

    ✓ Fundiertes & praxisbezogenes Wissen
    ✓ Experten mit langjähriger Erfahrung
    ✓ 100% Natural Bodybuilding

    Ausgebildete Trainer, Physiotherapeuten, Mediziner und Wettkampfathleten beraten Dich gerne.
    Sei auch Du dabei!

Handgelenkschonendes Training

McBain

Well-Known Member
Registriert
21. November 2008
Beiträge
2.749
Hallo,

ich war gestern wegen Handgelenksschmerzen beim Arzt. Es wurde geröngt und eine Ulna Minus festgestellt. (D.h. die Elle ist kürzer als die Speiche, womit die Speiche wesentlich mehr (bzw. nahezu die komplette) Belastung erfährt.) Hierdurch kam es wohl auch schon zu einer für mein Alter fortgeschrittenen Skleorse im Handgelenk. (Ich hatte schon immer das Gefühl "schwache" Handgelenke zu haben.)
image009.gif


Die aktuellen Schmerzen beruhen evt. auf einer Enzündung. Daher habe ich erstmal ein Antibiotikum für 5 Tage bekommen und soll das Gelenk solange schonen und dann langsam wieder starten. Wenn die Schmerzen nicht mehr weggehen, oder schnell wiederkommen, soll ich zur weiteren Diagnostik (z.B. MRT) erneut in die Praxis kommen.

Naturlich bin ich nicht heiß auf eine OP (z.B. kürzung der Speiche) und gehe davon aus, dass die Schmerzen wieder schwinden.

Jetzt möchte ich natürlich lange etwas von meinen Handgelenken haben und bin gerne bereit mein Training anzupassen und habe hierzu noch einige Fragen / Konsequenzen für mein Training, zu denen ich gerne euere Meinung hören würde:


1) Zugbelastung dürfte doch kein Problem sein (z.B. Klimmzüge, Seilklettern, Kreuzheben...)?
2) Frontbeugen statt mit angewinkeltem Handgelenk lieber mit alternativen Griffen durchführen?
3) Clean & PRESS mit der Kettlebell (bei steifem Handgelenk und bis 5 WH noch ok)?
4) (Einarmige) Liegestütze wohl nur noch an Griffen oder gar nicht mehr?
5) Ringdips... lassen oder auf weniger WH gehen?
6) Der Doc meinte, dass Boxen (am Sandsack) gar nicht mal so schlimm sei, weil die Belastung immer nur für einen sehr kurzen Moment auftritt und Gewichtstemmen eigentlich schädlicher sei - eure Meinung zum Boxen?
7) Beim Krav Maga Training Handgelenkshebel vermeiden?
8) Gibt es Bandagen / Orthesen die beim Training sinnvoll sind?
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
Admin
Registriert
15. März 2006
Beiträge
13.726
oha das klingt nicht so schön...

entlastungsmöglichkeiten gibt es sicherlich, allerdings ist das immer so eine sache des grades der entlastung der durch spezifische maßnahmen erreicht werden kann. mit manchen maßnahmen erreicht man viel und mit anderen weniger entlastung, manche sachen wirken sich stark negativ auf das training auf, manche weniger und manches ist auch eine frage des zur verfügung stehenden equipments.

zu den einzelnen punkten:

  1. das kommt auf die richtiung der spezifische belastung an. beim seilklettern ist der kraftverlauf nicht gerade durch das gelenk und das handgelenk wird abgeknickt. folglich eine höhere belastung als beim klimmziehen. was klimmziehen angeht wird ein neutralgriff weniger belastend sein als ein ober- oder untergriff, bei dem das handgelenk proniert bzw. supiniert wird und dementsprechend elle und speiche gegeneinander verdreht werden. der obergriff sollte von den beiden noch deutliche besser gehen als der untergriff. beim kreuzheben geht hexbarheben mit neutraler handstellung wahrscheinlich am besten, obergriff schon weniger gut und untergriff oder kreuzgriff würde ich mir gänzlich sparen.
  2. statt frontbeugen würde ich zerchers machen. da sind die handgelenke komplett raus.
  3. ausprobieren, aber mit sicherheit nicht einfach zu machen und die kugel fliegt so sicherlich auch nicht mehr optimal.
  4. ganz klar an griffen.
  5. ringe kann man gut neutral halten, aber allzu viel zusatzgewicht würde ich auch meiden.
  6. wenn die handgelenksstellung beim boxen passt sollten die einwirkenden kräfte realtiv gerade übertragen werden. also mit guter technik eventuell machbar.
  7. kravmaga habe ich keinen plan von.
  8. was die bandagen etc. angeht. es gibt teile mit denen man das handgelenk nahezu versteifen kann. das kann aber sehr hinderlich werden, denn manche bewegungsaufgaben lassen sich mit einem solchen, versteiften handgelenk nicht ordentlich lösen. da würde ich einfach verschiedenes equipment testen. wahrscheinlich fährst du insgesamt mit mehreren varianten von bandagen für jeweils spezifische verwendungszwecke auch besser.
 
Zuletzt bearbeitet:

McBain

Well-Known Member
Registriert
21. November 2008
Beiträge
2.749
@matten: zünachst ein Dankeschön für deine ausführliche Antwort.

zu 1.: eine Zugbelastung sollte doch eigentlich nur Bänder usw. betreffen, aber weniger Abrieb von Knochen und Knorpel oder täusche ich mich? Bisher wollte ich hier eigentlich weder Seilen, Kreuzheben oder Klimmis streichen und nur bei Druckbelastungen die Knochen schonen...

- Naja, statt Seilen kann ich zur Not "Einarmige Klimmis" mit Entlastung machen...
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
Admin
Registriert
15. März 2006
Beiträge
13.726
eine Zugbelastung sollte doch eigentlich nur Bänder usw. betreffen

ja schon, aber derzeit liegt ja eine akute reizung des gesamten bereiches mit eventueller entzündung vor. deswegen würde ich generell soweit entlasten wie es möglich ist. ansonsten gilt halt wie immer ausprobieren, wie sich was anfühlt.
 

Dicker

Well-Known Member
Registriert
7. Mai 2012
Beiträge
18.905

McBain

Well-Known Member
Registriert
21. November 2008
Beiträge
2.749

Ray

Active Member
Registriert
9. Dezember 2015
Beiträge
193
Das klingt ja schon wie Pfusch, würde ich auch nicht wollen.

Wieso das, ist doch genau richtig!
Wenn sie jetzt aus der Speiche 3mm rausschneiden, dann ist die grundlegende Problematik gelöst. Endlich mal eine richtige, systematische Lösung des zugrunde liegenden Problems. Wenn das klappt, dann können sich die Handgelenke erholen und es kommt nie wieder, weil danach normal belastbar.
Wenn man das so läßt, dann wird es im Alter nicht besser! Und er hat noch ein paar Jahre vor sich, mit 50 ist es zu spät. Dann ist die Sklerose durch und er hat steife Handgelenke.

Nachteil: Ist im Prinzip ein beidseitiger, sauberer Speichenbruch, also beide Arme jeweils im Gips.
Außerdem ist der Arm danach 3 mm kürzer :D

Ich würde die OP ernsthaft in Erwägung ziehen. Kurzfristig doof, aber auf lange Sicht....
 

McBain

Well-Known Member
Registriert
21. November 2008
Beiträge
2.749
Nachteil: Ist im Prinzip ein beidseitiger, sauberer Speichenbruch, also beide Arme jeweils im Gips.
Außerdem ist der Arm danach 3 mm kürzer :D

:D
Moooooohment!

Geröngt wurde bisher nur der linke Arm. Kann sein, dass der Rechte tippi toppi ist. Nach eigener Diagnose ist mein linker Arm (genau wie meine gesamte linke Körperhälfte) etwas größer / länger / kräftiger entwickelt. Und wenn, dann wäre ich so clever und würde die Arme nacheinander machen lassen. Man denke nur an den Toilettengang mit 2 Armen in Gips... [img96]


Wenn man das so läßt, dann wird es im Alter nicht besser! Und er hat noch ein paar Jahre vor sich, mit 50 ist es zu spät. Dann ist die Sklerose durch und er hat steife Handgelenke.

da ist was dran... zumal ich ja auch (wie man hier im Forum nachlesen kann) nicht nur kurzfristig sportlich aktiv bin, sondern tatsächlich schon über Jahre dabei bin...


Man müssste ja eh erst weitere Diagnosen anstellen...
 

Dicker

Well-Known Member
Registriert
7. Mai 2012
Beiträge
18.905
Wieso das, ist doch genau richtig!
Wenn sie jetzt aus der Speiche 3mm rausschneiden, dann ist die grundlegende Problematik gelöst. Endlich mal eine richtige, systematische Lösung des zugrunde liegenden Problems.

Oh Gott, wie peinlich !
Wir hatten ja das Bild von der Hand und ich habe unter kürzen glatt gedacht die nehmen oben was weg. Das man auch in der Mitte das überstehende Ende rausschneiden/sägen kann, ist mir nicht mal ansatzweise gekommen.
Typischer Fall von, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht ;).
 

myUlnaMinus

New Member
Registriert
9. Juli 2016
Beiträge
1
Hi McBain,
hast du seit deinem letzten Post irgendwelche Fortschritte gemacht? Habe seit einigen Monaten das selbe Problem (Ulna minus Variante bds.) und kann daher im Moment leider nicht trainieren.
Im Moment mache ich eine Ultraschall-Therapie und mir wird Salicyl per Iontophorese gegeben. Damit wird wohl versucht die akuta Reizung des Bereichs einzudämmen.
Bin mir nicht ganz sicher wie ich weitermachen soll und ob nach einer OP das Training (natürlich mit Pause) wieder irgendwann fortgesetzt werden kann.
 

Dany75

Well-Known Member
Registriert
29. Mai 2014
Beiträge
1.038
Thema ist ´zwar schon alt aber ich kann dazu auch was sagen. Bei mir wurde genau diese Diagnose vor fast 20 Jahren gestellt, das war zu der Zeit als ich noch nicht natural Training betrieben habe. Aufgrund der "Zusätze" waren die Belastungen natürlich recht hoch für die Gelenke und ich hatte bereits eine beginnende Mondbeinnekrose. Der Schmerz war da und stand dem Erfolg im Weg. Der behandelnde Knochendoktor zugleich Sportmediziner gab mir Diclofenac und Spritzen ins Handgelenk mit auf den Weg und meinte das die Gelenke bis in 10 Jahren versteift werden müssen. Habe das Training dann leicht heruntergefahren und oft Bandagen verwendet, was dazu führte, dass die Gelenke noch instabiler wurden, also Bandagen weg und moderat weiter trainiert. Dazu immer wieder Schmerzmittel und eben auch andere Substanzen. Schmerz war erträglich aber nervig und in diesem Alter war mir blöderweise die Leistung und die Gewichtszunahme wichtiger. Ging noch ein paar Jahre so weiter nur das ich zusätzlichen Substanzen weggelassen habe und natural weitergemacht habe.
Die Schmerzen waren irgendwann so gut wie weg, hin und wieder haben sich die Gelenke mal entzündet dann waren wieder Tabletten angesagt.

Die OP wurde mir auch vorgeschlagen in der UniKlinik in TÜ wurde mir dann aber gesagt, dass es keine Garantie für Besserung gibt und die Chancen in etwa 50/50 stünden (vor ca 16 Jahren) also habe ich abgelehnt.

Zustand heute:
Hatte zwischendrin mal eine längere Trainingspause und hab dann wieder angefangen.
Aufgrund einer Verletzung wurde eine Hand geröntgt und der Doc war so nett und hat die zweite auf bitten hin auch geröntgt, da ich die Krankheitsgeschichte erzählte, das war vor ca 2-3 Jahren.
An der rechten Hand fehlt fehlt das Mondbein komplett, an der linken ist es fast ganz weg, die anderen Kleinknochen haben sich teilweise verschoben, durch die Fehlstellung wurden dann über die Zeit auch die Schultern leicht in Mitleidenschaft gezogen aber das ist ein anderes Thema.
Ich bin weitestgehend schmerzfrei an den Handgelenken, hin und wieder ziepts mal und entzündet sich, ist aber kein Vergleich zu früher, versteift wurde bisher auch nichts.
Trainieren ist meistens in ganz normalem Umfang möglich, sofern mich nicht gerade eine andere Krankheit (wie die letzten 5 Monate) aus der Bahn schmeisst..

Ist nur ein Erfahrungsbericht könnt die Keulen eingepackt lassen ;):rolleyes:
 

Dicker

Well-Known Member
Registriert
7. Mai 2012
Beiträge
18.905
Oben