AW: Komys 'g.s.u. per sempre'-Logbuch
In der Tat - sie sieht gut aus, nicht wahr
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Ja, die Regelmäßigkeit des Trainings ist ja nicht wirklich das Problem, mein Training und ich könnten ja weiterhin in den Abendstunden verbleiben. Aber ich möchte es gerne ändern, einfach den Kopf für den Tag nunmehr frei haben, ein gutes Gewissen erfahren und ebenso ausgeruht, munter, kraftvoll den Sport machen, anstatt nach der ganzen Alltagshetze abends noch ins Studio zu schlürfen und mitunter den ganzen Tag über diese eine Sache im Hinterkopf behalten, hinsichtlich "pass auf, teile dir die Energie noch einigermaßen ein... oh shit, mittlerweile alles low-battery hier, hmmm, das wird heute wieder eine kleine Qual; oh Freude...".
Es ist im Grunde wie so oft eine Setzung von Prioritäten und ich will meinem Körper einfach eine höhere Priorität einräumen, nach dem Motto: "Du zuerst - und dann der Rest bitteschön." Immerhin hat man nur einen Körper und mit etwas Glück darf man ihn ein paar Jahrzehnte im Leben behalten. Also verdient er es erst recht gebührend vor- und umsichtig behandelt zu werden
- der große Rest kann an zweiter Stelle kommen.
Heute am späten Abend einen Hammer erlebt. Eine weitere Frau (nackt) und ich noch im Umkleidebereich, hören wir plötzlich zwei, drei Spindtüren knallen. Dachte mir noch, da muss anscheinend eine Frust haben oder ihr stehen die Türen im Weg. Plötzlich schreit die Frau in meiner Nähe auf und hechtet in Richtung Toilettentür um die Ecke und daraufhin in meiner Nähe. Während die lakonische Stimme des Thekentypes im Raum erschallt "ich bin schon alt, mir macht das nichts mehr aus...". Schön, uns aber, hier im Frauenumkleidebereich! *madmadmad*
Da geht er doch seelenruhig noch ein wenig durch die Kabine spazieren, während sie noch ausdrücklich ruft "bitte warten Sie doch ein wenig, bis ich mich schnell angezogen habe". Dann endlich bequemt er sich endlich rauszugehen. Der Typ ist so... wuah - mich schüttelt es immer innerlich, wenn ich ihn sehe, dass er wieder Dienst hat. Seine Blicke und seine Körpersprache - mir wahnsinnig unangenehm. Ich war vom ersten Moment an auf der Hut, als er da neu zu arbeiten anfing und ich ihn kurz sprach, da er neben einem Bekannten stand. Ein gruselig unerfreulicher Typ Mann. Dass er älter ist, mag sein (fast tot ist er aber bestimmt nicht, eher um die Ende 40, Anfang 50 allerhöchstens), aber dass es ihm nichts mehr ausmache, das wage ich arg zu bezweifeln, alleine schon wenn ich oftmals seine aggressiven, geilen, abschätzenden, kalkulierenden Blicke und allgemein seinen kalten restlichen Gesichtsausdruck sehe, wenn ich ihn passiere und kurz ansehe oder aber ihn im Vorbeigehen an der Theke begrüße.
Sie und ich besprachen noch kurz die unerfreuliche Situation, als ich merkte, dass sie nicht so gut Deutsch sprach, also meinte ich zu ihr, ich bin gleich fertig und werde ihn auf diese Situation gerade ansprechen bevor ich das Studio verlasse. Sie war daraufhin erleichtert und dankbar, dass ich das machen würde.
Ich überlegte noch kurz im Gehen wie die Situation höflich und freundlich anschneiden würde und entschied mich für einen direkten Einstieg, die Situation mit einem kleinen, auflockernden Lächeln unterstützend.
"Hmm, nächstes Mal wäre ein Wort der Vorwarnung gut, sie war komplett nackt und ich war kaum fertig angezogen." Ihre Klamotten waren nämlich noch im Rucksack verstaut; sie hatte sich nach dem Schreck und dem Verstecken in der Nähe der Toilettentür und nachdem klar war, dass er nicht aufhören würde "zu kontrollieren", obwohl es eindeutig war, dass er störte - mit einem Sprung vor, lediglich einen Teil ihrer Unterwäsche aus ihrem Rucksack schnappen können und ist dann in meiner Richtung geeilt.
Er vollkommen ernst und kalt bleibend: "Ich habe auf mich aufmerksam gemacht und mit den Spinden geknallt. (Indifferent, schulterzuckend und kühl - es tangierte ihn nicht ein kleines Bisschen; meine Vermutung des Vorsatzes bekräftigte sich in dem Moment erneut) Es tut mir leid, aber ich habe Hausrecht, ich darf da rein".
"Ja sicher dürfen Sie, aber bitte sagen Sie ein Wort, das Knallen mit den Spinden hilft überhaupt nicht, das könnte auch ein weiblicher Gast sein. Melden Sie sich bitte an - ihr Kollege XY ist auch schon mehrmals da gewesen, aber er hat zuerst gefragt, ob es ok ist."
Da lügt er mich doch glatt an, ohne mit der Wimper zu zucken!!! "Ich habe zuerst gerufen."
"Nein haben Sie nicht, weder sie noch ich haben etwas gehört und es war sehr, sehr still im Raum." Er pochte weiter darauf, dass er zuerst gerufen hatte. Jetzt auf einmal. Zu Anfang hatte er klar gesagt, dass er sich durch das Knallen der Spinde bemerkbar gemacht hatte - von einem Rufen bzw. Nachfragen war null! die Rede.
Ich ließ mich auch nicht her und meinte ruhig und nachhaltig: "Nein, Sie haben heute nicht gerufen..." Er ignorierte mich komplett und sah direkt über mich hinweg, als ich mich noch kurz verabschiedete und ging, ich merkte es brachte nichts. Keine Entschuldigung, Lügen, keine Einsicht, wütende Kälte udn dann noch über meinen Kopf hinweggesehen, während ich vor ihm stand
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Also nichts wie weg - eigentlich wollte ich ihm sagen, dass er seine Kontrollrunden nächstes Mal bitte mit verbaler Ankündigung bewerkstelligen soll und es dann gut sein lassen. Aber nach seinen verlogenen, uneinsichtigen Antworten gibt es demnächst eine Weiterleitung des Vorfalls.
Man erlebt da Sachen im Studio, die möchte man gar nicht erleben. Vor allem, wenn ich in den späten oder frühen Stunden nicht ungestört und gleichzeitig geschützt vor Ort sein kann, dann habe ich auch kein Vertrauen mehr und muss mich folglich auf konventionellere Studio-Öffnungszeiten beschränken. Ergo kann ich gleich in einem näheren und womöglich besseren Studio (das leider nur konv. Öffnungszeiten bietet) ausweichen, weil das Vertrauen wenigstens in diesem neuen Studio noch einigermaßen intakt wäre. Aber wer weiß, vielleicht hat das Studio nun zuviele Mitglieder, so dass sie sich solche Mitarbeiten gut und gerne leisten wollen. Denn ich weiß auch über die spezielle, bestehende Problematik der Stellenbesetzung bzgl. der späten / frühen Arbeitsstunden Bescheid. Also kann es vielleicht sogar der Fall sein, dass er überhaupt nichts zu befürchten hat trotz meiner Reklamation demnächst - da viele Mitglieder, gleichzeitig aber wenige Interessenten für die Arbeitsstelle.
PS: Kleine, erneute Nebenfestellung am heutigen Abend - Sprache ist Macht. Bestehen keine guten Sprachkenntnisse, kommen Deppen (die diesen Vorteil haben mögen) bis zuletzt komplett ungeschoren davon. Wäre ich nicht da gewesen, sie hätte sich wahrscheinlich nicht getraut es ihm gegenüber anzusprechen, und wer weiß ob sie es weitergeleitet hätte, bis dahin wäre es vielleicht schon längst vergessen gewesen, ad acta gelegt und als wahrscheinliches Versehen betrachtet - obwohl ihr oder mir oder einem das Gefühl komplett etwas anderes signalisiert - aber dann wiederum leider die einlullenden, fälschlichen, oft mächtigeren Beschwichtigungen des Kopfes, die das Ganze, das Wichtige zum (vorläufigen) Fall bringen.