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Wettessen

ishina

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23. September 2007
Beiträge
5.168
Eine schöne gute Nacht wünsche ich!

Ich bin normalerweise kein Freund von Dekadenz, aber bei manchen Dingen muss ich schmunzeln. Ich habe mir heute Nacht wieder wettkampfmäßige Wettesser in Videoform angesehen und finde deren Leistung beachtlich, wenngleich dekadent. Während andere Leute hunderte Kilo Eisen bewegen, konsumieren diese Menschen kiloweise Nahrung.

Interessanterweise gewinnen immer die Leute, die gut trainiert und schlank sind, nicht die dicken Leute, von denen man es eigentlich denken würde. Takeru Kobayashi, der erfolgreichste Wettkampfesser der Welt, hat schön definierte Arme und einen Sixpack - was man von einem Menschen, der gewaltige Mengen Essen auf einmal konsumiert nicht unbedingt denken würde. Die Dame, die ich hier und hier gesehen habe, könnte die selbe sein, die sich hier gütlich tut - Natsuko "Gal" Sone, 152 cm, 38 kg Lebendgewicht und in der Lage, im nonstop essen Mengen durchzubringen, die einem Achtel ihres Körpergewichtes oder mehr entsprechen - in Relation noch mehr, als Kobayashi essen kann, allerdings ist es hier die schiere Menge, die beeindruckt.

Von Takeru Kobayashi gibt es ein paar schöne Videos, wie er sich zB mit einem Bär duelliert und ausnahmsweise verliert, 1.5 Liter schnell trinkt oder hier recht flott isst.

Fragt sich schlussendlich: Hat so ein 'Sport' überhaupt Legitimität? Ich sehe mir die Videos an und muss sagen, dass es mich doch reizt, mich auch an den großen Mengen Nahrung zu messen. Ich musste mir schon oft sagen lassen, dass es absurd sei, wie viel ich essen könne und wie schlank ich dabei sei (ich denke, diese beiden Dinge korrelieren stark). Als Esser auf Zeit würde ich wohl nichts taugen, aber als Esser auf Volumen habe ich schon für schiefe Blicke gesorgt.

Was sagt ihr? Ist so etwas noch okay? Würdet ihr euch darauf einlassen zB ein besonders großes Gericht zu essen (zB im Rahmen einer Wette)? Die Extremform möchte ich dabei außen vor lassen, mich interessiert nur, was ihr darüber denkt. Auch wenn es schräg sein mag - ich stehe dazu, dass ich gerne sehr, sehr viel esse und auch meinen Spaß habe, über die Stränge zu schlagen - und zwar massiv.

Liebe Grüße und gute Nacht
Simon

... der sich ernsthaft überlegt, ob er morgen abend Sushi essen gehen soll.
 

Ishyros

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6. Juni 2009
Beiträge
136
AW: Wettessen

Guten Morgen, Simon

ersteinmal: Ich teile deine Bewunderung für Herrschaften wie Kobayashi voll und ganz. Solche Leute zeigen, zu welchen Extremen der menschliche Körper in der Lage ist. An und für sich ist es gar nicht so widernatürlich, sich vollzufressen. Löwen, Wölfe und andere Raubtiere fressen immer bis zum Exzess, wenn sie frische Beute erlegt haben (um dann den ganzen restlichen Tag/Nacht mit der Verdauung dieser Unmengen zuzubringen), und kaum ein Tier in freier Wildbahn ist adipös. Natürlich stellt sich hier die vollkommen legitime FRage, ob man sich als Affenart mit einem Raubtier wie einem Wolf vergleichen sollte. Ich denke nicht. Aber Fakt ist: Über die Stränge zu schlagen ist genauso natürlich wie Entbehrungen zu verkraften.
So gesehen glaube ich wie du, dass bei den wirklich guten Wettessern, die meist extrem definierte und kraftvolle Körper aufweisen, eine Korrelation zwischen den Unmengen, die sie essen, und der Effektivität ihres Stoffwechsels besteht.

Ich könnte nun endlos weiter ausholen, wissenschaftliche Thesen anführen und mich in philosophischen Diskursen über die Berechtigung solcher Praktiken verlieren, aber für's erste möchte ich einmal mit meiner persönlichen Meinung hierzu abschließen: Mir liegt sehr viel an Esskultur, guten Zutaten, Frische und Natürlichkeit, einem dezent, aber stilvoll dekorierten Tisch und ganz selten mal einem guten Glas Rotwein in der richtigen Gesellschaft (wobei ich sogut wie gar nicht trinke, beläuft sich wohl auf 1 Mal im Monat). Das verträgt sich natürlich nicht mit diesem "Verschlingen" von Nahrungsmitteln, da ich gerne jeden Bissen genieße und voll und ganz in meinen Körper und Geist aufsauge. Für Essen auf Zeit tauge ich somit nichts. Aber damit, 3 Stunden lang am Esstisch zu verbringen, bei vorhandenener Gesellschaft gute Gespräche zu führen und Unmengen guter Kost zu genießen habe ich keinerlei Problem. Es dauert nämlich ewig, bis ich mich wirklich "satt" fühle, und "pappsatt" erst recht. Deshalb liegt mir die Warrior Diet wohl auch so: Ich habe keine Probleme, ohne Essen klarzukommen, ich bin tagsüber ohnehin auf Umwelt, Familie, Sport und Kunst eingestellt und habe weder Zeit noch Muße für richtiges Essen. Aber am Abend erhält das Essen den Rang, der ihm als lebenserhaltende Tätigkeit (die es nunmal de facto ist!) zusteht- und der animalische, lebensgierige Aspekt meines Wesens darf sich austoben. Das nenne ich ein Stück weit Freiheit!

Soviel erst einmal von meiner Seite.


Liebe Grüße und weiter viel Freude am Erdenleben ;)


Ishyros
 
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